Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
bei dir denn anders sein?«
    »Da hast du recht.«
    Harry zuckte mit den Schultern. »Und dieses Wissen, ebenfalls auf der Liste zu stehen, macht dir nichts aus?«
    »Ich lasse es mir nicht anmerken.«
    »Das ist etwas anderes. Irgendwie beruhigt es mich schon, muß ich dir ehrlich sagen.«
    »Warum das?« fragte sie spöttisch.
    »Weil du kein Roboter bist, sondern ein Mensch wie alle anderen auch. Mit Gefühlen und…«
    »Die hat doch jeder von uns.«
    Harry Stahl schwieg. Er schaute nur zu, wie die Umrisse des dritten Auges völlig verschwanden und die Stirn wieder glatt wurde. Jetzt war nichts mehr zu sehen, vor ihm saß eine ganz normale Frau, und alles andere schien so weit weg zu sein.
    »Was denkst du jetzt, Harry?«
    »Vieles schwirrt mir durch den Kopf.«
    »Erzähl schon, aber der Reihe nach.«
    »Zunächst einmal würde mich interessieren, ob man in der Firma weiß, welche Person da für sie arbeitet.«
    Als ›Antwort‹ lächelte sie nur hintergründig.
    »Willst du nichts sagen, Dagmar?«
    »Was glaubst du denn?«
    »Keine Ahnung. Es mögen nicht alle informiert sein, aber der eine oder andere Vertraute…« Da sie den Kopf schüttelte, sprach Stahl nicht mehr weiter.
    »Nein, Harry. Weder der eine noch der andere.«
    Stahl lehnte sich zurück. »Ho«, sagte er dann, »ich muß das wohl als Kompliment auffassen, daß ich der erste Kollege bin, der darüber informiert worden ist.«
    »Ja, das kannst du.«
    Stahl überlegte und krauste dabei die Stirn. »Dann vertraust du mir also.«
    »In der Tat. Ich weiß auch, daß du dein Geheimnis für dich behältst oder?«
    »Mehr oder.«
    »Warum das?«
    »Weil ich es dir wirklich nicht garantieren kann.« Er redete schneller, weil ihn Dagmars enttäuschtes Gesicht störte. »Damit meine ich nicht unsere weit über uns schwebenden und zumeist unbekannten Bosse, sondern die Freunde in London. Es kann durchaus sein, daß sie informiert werden müssen, denn Suko und John arbeiten an demselben Fall. Es ist kein nationales Problem, das ist bereits international geworden, und wir stehen erst am Anfang.«
    »Das stimmt.«
    »Es gibt noch eine vierte Psychonautin, nicht wahr?« Harry hatte leise über den Tisch hinweg gesprochen und sich dabei vorgebeugt. »Oder habe ich mich vorhin verhört?«
    »Hast du nicht.«
    »Und was sollen wir tun?«
    Die Haut auf Dagmars Stirn bewegte sich, ohne daß dabei das dritte Auge erschien. »Es ist nicht ganz einfach«, erklärte sie. »Natürlich werden wir sie finden müssen.«
    »Drei kenne ich jetzt.« Harry hob die entsprechende Anzahl der Finger.
    Er zählte auch die Namen auf. »Estelle, Thamar, und dann bist du an der Reihe. Wer ist die vierte? Kennst du sie?«
    Dagmar Hansen nickte. »Ich denke schon.«
    »Wer ist es?«
    »Sie heißt Ramona.«
    »Und weiter?«
    »Nichts.«
    »Hört sich italienisch an. Kennst du ihren Aufenthaltsort? Oder kennst du sie persönlich?«
    »Im Gegensatz zu Estelle nicht. Wir haben uns ja nur kurz kennengelernt, wußten aber über uns Bescheid, blieben auch in einer gewissen Art und Weise, eben durch das dritte Auge, in Verbindung, haben aber ansonsten keinen Kontakt miteinander gehabt. Auch weil ich eben in diesem Job arbeite, der ein Privatleben so gut wie nicht zuläßt.«
    Harry schüttelte den Kopf. »Kontakt wie soll ich das verstehen?«
    Dagmar hob den Arm und zeigte mit dem rechten Zeigefinger auf die Stirn.
    »Durch das dritte Auge.«
    »Richtig.«
    »Und damit auf einem sehr unnatürlichen Weg, wie ich mir denken kann. Oder nicht?«
    »Auch das stimmt.«
    Er schaute zum Tisch. »Dann müßtest du doch herausfinden können, wo sie sich aufhält. Wenn ich dabei über ihren Namen nachdenke, kommt mir der Verdacht, daß er sich italienisch anhört.«
    »Richtig. Ramona ist tatsächlich Italienerin. Sie stammt aus dem Norden des Landes.«
    »Lebt sie dort noch?«
    »Möglicherweise.«
    Harry wurde nervös. »Rede schon weiter. Was tut sie? Hat sie einen Job? Oder ist sie nur für die Familie da?«
    »Sie arbeitet als Sekretärin in der Tourismusbranche. Und zwar in Südtirol, in Meran.«
    »Das ist schon was. Dann brauchst du nur zum Telefon zu greifen und sie anzurufen.«
    »Das habe ich getan.«
    »Und?«
    »Sie hat sich leider nicht gemeldet.«
    Stahl kriegte einen trockenen Mund. Er griff rasch zum Glas und trank einen Schluck Wasser. Durch das lange Stehen schmeckte es fade.
    Immerhin feuchtete es seine Kehle an. »Das ist nicht gut, denke ich mir.«
    »Da stimme ich dir zu.«
    »Hast

Weitere Kostenlose Bücher