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0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geben. Ich werde jedenfalls einen Bericht verfassen müssen und das Ende dabei offenlassen.« Er schüttelte den Kopf. »So etwas ist mir noch nie passiert und wird mir hoffentlich auch nicht wieder passieren.«
    Wir konnten ihm das nachfühlen. Seine Probleme waren allerdings nicht die unseren. Wir mußten weitermachen. Wir mußten unter Umständen auch den oder die Mörder der vier Agenten finden, wobei ich mich immer mehr von der Überzeugung entfernte, daß tatsächlich der NSG dahintersteckte.
    Wenn nicht er - wer dann?
    Und da setzte sich etwas in meinem Kopf zusammen, das ich zuerst nicht glauben, dann aber nicht aus den Augen lassen wollte. Es gab eigentlich nur eine Lösung.
    Thamar!
    Sie war eine Psychonautin. In ihr steckte ein Teil des sehr alten und längst verschollenen Wissens. Sie gehörte zu den Menschen, die nicht nur viel wußten, sondern dank ihres dritten Auges auch gewisse Dinge in Bewegung setzen konnten.
    Auch ein Mord auf Distanz?
    Auszuschließen war nichts. Suko, der mich lange genug kannte, hatte bemerkt, welch trübe Gedanken ich wälzte. Er dachte in die gleiche Richtung, als er sagte: »Es bleibt eigentlich nur Thamar.«
    »Stimmt.«
    »Und weiter?«
    »Nichts mehr. Sie ist verschwunden.«
    »Nicht ganz, John. Wenn wir davon ausgehen, daß sie bei den vier Agenten eingegriffen hat, kann sie sich möglicherweise hier in der Nähe aufhalten.«
    »Rache«, murmelte ich.
    »Und das ohne Pardon.«
    Vincent Crenna hatte zugehört, ohne etwas begriffen zu haben. »Von wem reden Sie eigentlich?« fragte er.
    Ich winkte ab. »Von einer Person, die Sie nicht kennen. Ich denke auch, daß Sie nichts mit ihr zu tun bekommen werden, Mr. Crenna. Aber das ist jetzt egal.«
    Bei ihm piepste das Handy. Jemand übermittelte die Nachricht, daß unsere Leute eingetroffen waren. »Ja, ist gut, ich komme.« Er steckte den Apparat wieder weg und blickte für einen Moment ins Leere.
    »Wissen Sie, jetzt kann man nur hoffen, daß die Spezialisten etwas herausfinden werden. Ansonsten komme ich mir vor wie jemand, der allmählich in einem Teich versinkt.« Er verließ den Raum und hatte unser vollstes Verständnis.
    Suko, der an meiner Seite stand, warf einen nachdenklichen Blick auf die Leichen. »Ich hoffe nur, John, daß wir in wenigen Stunden schlauer sind.«
    »Und dann?«
    »Keine Ahnung. Die Spuren sind weg. Bei der NSG wird man mauern und klammern. Da kommen wir nicht weiter. Im Gegenteil, wir werden zunächst Ärger bekommen, Sir James eingeschlossen. So habe ich ihn noch nie erlebt. Für kurze Zeit hatte ich den Eindruck, als wollte er wirklich alles hinschmeißen. Ich hätte dafür sogar Verständnis gehabt. Man hat ihn praktisch kaltgestellt.«
    »Dann bleibt uns nur eine Spur, Thamar.«
    »Und wo willst du sie finden, John?« Ich hob die Schultern…
    ***
    Harry Stahl konnte es nicht fassen. Er saß auf dem Stuhl, aber er selbst fühlte sich wie abgehoben. Wie jemand, der über all den Tischen im Café schwebte, dabei nach unten schaute und eine Szene beobachtete, die ihm vertraut und zugleich fremd war.
    Ihm gegenüber saß Dagmar Hansen. Rote, buschige Haare, im eleganten Kostüm, sehr ruhig, mit heller Gesichtshaut, auf der sich zahlreiche Sommersprossen abzeichneten, die Harry allerdings übersah, denn für ihn war die Stirn wichtiger. Auf ihr zeichnete sich schwach das dritte Auge ab.
    Größer als die beiden echten. Alles beherrschend, obwohl es nur bei genauem Hinsehen zu entdecken war. Aber Harry konnte seinen Blick einfach nicht davon lösen, obwohl er auch die normalen Augen sah, deren Pupillen eine graugrüne Farbe zeigten. Sie schauten ihn klar an. Er entdeckte keine Heimtücke darin, aber nie hätte er sich vorstellen können, daß Dagmar Hansen zu einer für ihn phantastischen Gruppe gehörte, eben zu den Psychonauten.
    »Du also auch«, sagte er nach einer Weile. Er stellte fest, daß ihm die Finger weh taten, zu stark hatte er die Hände ineinander verklemmt gehabt.
    Ihr Blick blieb weiterhin ernst. »Ich hoffe, mein Freund, daß du es für dich behältst.«
    »Das versteht sich. Auf der anderen Seite bin ich nicht nur überrascht, ich bin auch schockiert und muß ehrlich zugeben, daß ich Angst um dich bekommen habe.«
    »Warum?«
    »Das weißt du ganz genau. Diese Estelle hing halb verwest in einem Dachgebälk. Ich habe mit London telefoniert und von Suko hören müssen, daß auch dort eine gewisse Thamar gefunden wurde, die sich ebenfalls in höchster Gefahr befand. Warum sollte das

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