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0968 - Die Greise von Eden

0968 - Die Greise von Eden

Titel: 0968 - Die Greise von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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Brunnenschacht postierten, kehrten die anderen unter Karims Führung in den Hof zurück, wo bereits der Burgherr auf sie wartete. Er hatte sich zuvor vornehm zurückgehalten - aber das war sein gutes Recht. Deshalb war er ihr Herr, er musste sich die Hände nicht selbst schmutzig machen.
    Rasch wurde er in Kenntnis gesetzt.
    Karim erntete ein Höchstmaß an Lob und wurde auf der Stelle zum neuen Hauptmann der Truppen ernannt. Unter seiner Führung wurden von den Bewohnern der Burg Steine gesammelt und in einer langen Menschenkette ins Kellergewölbe geschafft, wo das Ungetüm sein Ende gefunden hatte…
    ... an dem Karim aber weiterhin zweifelte.
    Bevor die erste Steinladung in die Tiefe befördert wurde, warf er eine Fackel nach unten. Sie schlug tief unten auf - sonst drang kein Ton zu ihnen empor.
    Immer noch beunruhigt gab Karim den Befehl, den Brunnenschacht komplett aufzufüllen. Ein steinerner Pfropfen wurde über das Grab des Geflügelten gehäuft. Und über diesen Pfropfen setzten die Schmiede in den folgenden Tagen noch eine dicke Eisenplatte, die so fest im Bergfels verankert wurde, dass nichts und niemand sie je wieder würde entfernen können.
    Nicht einmal ein Monstrum wie das Besiegte.
    Erst als auch das geschafft war, erlaubte sich Karim, aufzuatmen.
    Und Asma zu besuchen, die ihn, den neuen Hauptmann, mit einer Leidenschaft liebte und verwöhnte wie noch niemals zuvor, sodass er allmählich Gefallen am Heldentum zu finden begann.
    ***
    Die Tage vergingen. Karim drängte den Burgherrn, sich nicht mit der Aufschüttung des schon vor Längerem unergiebig gewordenen Brunnens zufrieden zu geben, sondern das komplette Gewölbe mit Gestein ausfüllen zu lassen. Seinem Wunsch wurde Folge geleistet, derweil man den Opfern des Geflügelten die letzte Ehre erwies und sie im Burggarten beisetzte.
    Obwohl es zu keinem neuen Zwischenfall mehr kam und die Maßnahmen die Gefahr offenbar nachhaltig gebannt waren, grübelte Karim Tag und Nacht über das, was die Burg so warnungslos heimgesucht hatte. Er stellte Nachforschungen in der näheren Umgebung an, befragte Bauern und Händler und brachte auf diese Weise schließlich in Erfahrung, dass nur ein, zwei Tage vor dem Überfall ein Fremder durch die Gegend gezogen und mit seiner bloßen Erscheinung, mehr aber noch mit den Fragen, die er stellte, für Aufsehen unter den einfachen Leuten gesorgt hatte. Der Fremde hatte sich nach einem Wäldchen erkundigt, das er angeblich vor langer Zeit schon einmal besucht hatte, obwohl er noch sehr jung wirkte, kaum dem Knabenalter entwachsen. Das alleine wäre noch nicht weiter auffällig gewesen, aber es handelte sich nicht um einen Muslim, sondern einen Fremdländischen, der offenbar von jenseits des Meeres gekommen war. Dass er die Gegend vor langer Zeit schon einmal durchreist haben wollte, mutete daher merkwürdig an; es sei denn, er wäre damals noch ein kleines Kind gewesen.
    Möglich war es, aber ein jeder, der den Fremden gesehen oder gar gesprochen hatte, war von dessen selbstsicherem Auftreten beeindruckt. Zumal der Fremde die Sprache der Hiesigen fast akzentfrei beherrschte, sie entweder in früher Jugend, wie selbstverständlich erlernt hatte oder später ausgiebige Studien betrieben haben musste, um so flüssig damit umzugehen.
    Nach einer Weile war Karim von dem Gehörten so beeindruckt, dass er sich einerseits wünschte, den Fremdling auch persönlich zu treffen, aber andererseits auch beinahe fürchtete, ihm über den Weg zu laufen, denn mehr und mehr kristallisierte sich für ihn heraus, dass diese so imposante Persönlichkeit etwas mit dem Überfall des Monströsen zu tun haben könnte… beinahe musste .
    Gar zu auffällig war die zeitliche Übereinstimmung.
    Schließlich entschied sich Karim, mit ein paar seiner engsten Vertrauten und fähigsten Krieger dort nach dem Rechten zu sehen, wohin die Hiesigen den Sucher verwiesen hatten.
    Besagtes Wäldchen, das sein Interesse erregt hatte, lag eine halbe Tagesreise zu Fuß von der Burg entfernt. Auf den schnellen und ausdauernden Pferden, mit denen Karims Trupp aufbrach, war das Ziel in nur wenig mehr als einer Stunde erreicht. Auf Karims Geheiß hin durchkämmten seine Männer und er selbst den Wald und fanden die Lichtung, von der der Fremdling den Befragten gegenüber gesprochen hatte.
    Die Lichtung war verlassen. Es gab keine Spur, die verriet, ob der Ungläubige auch tatsächlich hierher gefunden hatte.
    Trotzdem hielt die Lichtung etwas bereit, nur darauf

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