0968 - Exodus der Mutanten
allerdings nicht wissen konnte, war die Tatsache, daß der Mausbiber wieder heimlich esperte und so in Erfahrung bringen konnte, daß er mit seinen Spekulationen nicht allein war, was wiederum sein Selbstgefühl ungemein steigerte.
Ashdon erwiderte: „Wir befinden uns also in einer Phase des kosmischen Umbruchs? Als ob bisher noch nicht genug Ungeheuerliches geschehen wäre!"
„Die Menschheit ist einen Weg gegangen, den niemand voraussehen konnte. Die technische Entwicklung wurde durch eine geistige abgelöst. Wir sind dem Ursprung der Schöpfung auf der Spur, Gorsty. Der Rahmen dessen, was wir jetzt erleben, ist so weit gespannt, daß wir ihn nicht mehr abgrenzen können."
Sie schwiegen, jeder mit seinen eigenen abgeschirmten Gedanken beschäftigt. Sie hatten EDEN II verlassen, um dem Notruf des Unsterblichen zu folgen, hatten einige Abenteuer erlebt und waren in der Materiesenke gelandet, wo sie schließlich auf ES trafen. Und auf Rhodan und die BASIS.
Jetzt ahnten beide, daß dies erst der Anfang war.
Der Anfang von - was?
2.
Im PEW-Block.flüsterte es.
Es war ein Flüstern, das kein menschliches Ohr hätte jemals wahrnehmen können. Die in dem Block „gespeicherten" Bewußtseine der Altmutanten traten mental in Verbindung miteinander, und einen ebensolchen Kontakt mit ihnen erhielt nur der, mit dem sie kornmunizieren wollten.
Es wird manches geschehen, teilte Tako Kakuta den anderen mit, lautlos und doch eindringlich. Ich spüre es und ich weiß es.
Wir alle spüren und wissen es, pflichtete ihm Tama Yokida bei. Aber weiß jemand, was es sein wird?
Nur eine Ahnung, die mit der Rückkehr des Unsterblichen zusammenhängt, gab Kitai Ishibashi zu. Denn es ist sicher, daß ES zurückkehrt.
Der Späher Wuriu Sengu stimmte zu: Ja, der Zusammenhang besteht. Unsere Existenz wird sich mit seiner Rückkehr verändern. Vielleicht können wir wied er so sein wie früher und erhalten einen Körper.
Nein, es ist etwas ganz anderes, vermutete Andre Noir, der Hypno. Aber es wird etwas ungeheuer Wichtiges sein. Wir werden eine Aufgabe zu erfüllen haben, eine gewaltige Aufgabe. Ich glaube, wir haben bald unser Ziel erreicht - das Ziel und den Zweck unseres Daseins.
Das klingt pessimistisch, kritisierte Ralf Marten. Sollten wir nicht glücklich darüber sein, vielleicht bald schon den Sinn unseres Lebens kennenzulernen? Wer kann das schon von sich behaupten? Jeder sucht nach diesem Sinn, und was fand er? Tausende Antworten, von denen jede richtig und jede falsch sein kann.
Unser Philosoph, spöttelte Son Okura. Aber vielleicht hat er wirklich recht ...? Ich hoffe nur, daß der Sinn unseres ganzen Daseins nicht darin besteht, zu sterben.
Sterben werden wir niemals! teilte Betty Toufry überzeugt mit. Aber was sollen Vermutungen? Warten wir ab, bis ES zurückkehrt.
Das Flüstern in dem PEW-Block erstarb.
Scheinbar leblos schimmerte seine metallische Oberfläche.
*
Nahezu vierundzwanzig Stunden vergingen, ohne daß etwas geschah.
In der Leitzentrale wechselten sich Rhodan, Atlan, Waringer und Kanthall in der Wache ab. Bully, Roi Danton und Demeter hielten sich ebenfalls oft dort auf, während Payne Hamiller es vorzog, gleich in dem kleinen Nebenraum zu schlafen. Er wollte auf keinen Fall etwas versäumen.
Dabei wußte niemand, worauf sie eigentlich warteten.
Das untätige Warten zehrte an den Nerven aller. Vor allen Dingen hatte Rhodan unter der Ungewißheit zu leiden, jede Minute, die tatenlos verging, schien verloren zu sein. Dabei wußte er, wie wertvoll Zeit jetzt war.
Zeit zur Ablösung!
Er machte sich frisch und gelangte über den nächsten Kleintransmitter in die Zentrale. Atlan kam ihm entgegen und schüttelte den Kopf.
„Nichts, Perry. Die Sporenschiffe bleiben verschwunden."
„Laire! Was ist mit ihm? Wenn wir es doch nur wüßten ..."
Atlan konnte ein Gähnen nicht unterdrücken.
„Wir werden es bald erfahren", hoffte er. „Entschuldige, ich bin todmüde. Ich lege mich schlafen. Die Interkomverbindung lasse ich aktiviert."
Bully kam in die Zentrale, als Atlan den Raum verlassen hatte.
„Der Roboter ist mit dem Auge auf und davon", unkte er. „Und die Sporenschiffe hat er gleich mitgenommen."
„Er würde gegen seine eigenen Interessen handeln", widersprach Rhodan. „Ich nehme vielmehr an, daß er Schwierigkeiten hat. Wir müssen uns in Geduld üben."
„Das tun wir nun schon lange genug."
„Hast du einen besseren Vorschlag?"
„Nein", knurrte Bully
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