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0968 - Ritter, Blut und Teufel

0968 - Ritter, Blut und Teufel

Titel: 0968 - Ritter, Blut und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dabei die Unterlippe vor. »Hört sich ganz gut an.«
    »Und du siehst gut aus«, sagte ich ihr.
    »O danke.«
    Der müde Schimmer um die Augen herum war verflogen. Sie hatte sich wieder erholt. Zu den beigefarbenen Jeans trug Jane einen dunklen, dünnen Pulli und darüber eine ebenfalls dünne, weit geschnittene braune Wildlederjacke, die bis über die Hüften reichte.
    Das blonde Haar hatte sie in der letzten Zeit wieder wachsen lassen, es an der linken Seite hinter das Ohr gekämmt, wo es durch eine Spange gehalten wurde. Sie bestand aus braunem Horn und war mit Straßschmuck besetzt.
    »Wann ziehen wir es durch, John?«
    »Wir können gleich anfangen.«
    »Okay, dann gehst du vor, schließt die Tür nicht ab, so daß ich in einer halben Stunde nachkommen kann.«
    »Klar.«
    Wir standen beide auf. Jane schaute natürlich auf meinen rechten Knöchel. Sie wollte sehen, ob ich noch humpelte. Das war in der Tat der Fall. Zwar nicht mehr so schlimm wie am Tag zuvor, aber ich hütete mich davor, den malträtierten Fuß voll zu belasten. So kam ich nur langsam voran.
    Ich trat ins Freie. Jane blieb zurück. Die beiden Polizisten hockten noch immer zusammen. Sie hatten uns beobachtet, ohne uns dabei anzusprechen.
    Ich kam mir einsam vor, als ich den Weg zum Museum ging, obwohl mir zahlreiche Passanten begegneten, die mich scheu anschauten. Es hatte sich herumgesprochen, daß ich den Fall lösen wollte.
    Was sie allerdings sahen, war ein angeschlagener Held, dem sie nicht viel zutrauen konnten.
    Aber es gab auch mal bessere Zeiten.
    ***
    Es war auch für Jane Collins nicht gerade angenehm, in einem leeren Hotel zu stehen, in dem ein Mord verübt worden war, aber es gab nun keine andere Chance. Jane stellte ihre Reisetasche in eine Ecke, bevor sie einen Blick in die Küche warf.
    Der Raum war nicht versiegelt worden. Noch immer lag die Blutlache auf dem Boden, nur die Leiche hatte man weggeschafft. Das fünfte Opfer. Und keine Spur.
    Sie konnte es nicht fassen. Wer immer hier killte, der haßte nicht nur Frauen, der war auch raffiniert und mit allen Wassern gewaschen. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, daß der Killer ein Fremder war. Er mußte aus dem Ort stammen.
    Die Detektivin trat vor die Tür und schaute über die Straße hinweg zum Museum.
    John Sinclair sah sie nicht mehr. Er war bereits in dem Haus verschwunden und hielt sich sicherlich dort versteckt.
    Kam der Mörder? War er schon da?
    Jane wußte nichts, aber sie machte sich auf dem Weg zum Ziel.
    Menschen kamen ihr entgegen. Sie wurde beobachtet. Es fiel hier auf, daß sie fremd war, aber es gab niemanden, der sie ansprach.
    Dafür war auch kein Grund vorhanden.
    Dennoch spürte Jane das Mißtrauen der Bewohner beinahe körperlich. Über diesem Teil der Stadt lag ein böser Schatten, der den Tod geschickt hatte.
    Über das Kopfsteinpflaster ging sie hinweg. Sie sah die Geschäfte an der rechten Seite: ein Café, eine Drogerie, eine Pizzeria. Kleine Boutiquen, in denen preiswerte Ware verkauft wurde. Vor einem Lebensmittelgeschäft standen Kisten mit Obst, und ein Metzger hatte seine Ware ebenfalls im Schaufenster ausgestellt, wobei er darauf hinwies, daß sein Rindfleisch nicht verseucht war.
    Momentaufnahmen, die Jane am Rande wahrnahm. Es floß an ihr vorbei, während sie sehr langsam ging, aber trotzdem das Gefühl nicht los wurde, beobachtet zu werden. Heimlich, aus dem Hinterhalt. Irgendwo lauerte jemand, der sie nicht aus den Augen ließ. Das Kribbeln auf der Nackenhaut wies darauf hin, aber Jane sah nichts, wenn sie sich drehte. Es konnte auch sein, daß sie übermüdet war, denn losgefahren war sie mitten in der Nacht und hätte eigentlich schlafen müssen.
    Dazu war sie zu aufgedreht.
    Vor dem Bau blieb sie stehen. Sie schaute in die Höhe, sah den vorspringenden Giebel an der Frontseite und die alte Fahne daran, die aussah wie ein Lappen.
    Fenster gab es auch. Sie verteilten sich an der Fassade. Unten waren sie größer als in der Höhe, denn unter dem Giebel wirkten sie nur mehr wie kleine Luken.
    Das Gestein war alt, aber noch gut erhalten. Ebenso wie die Treppe, die zur Tür führte.
    Jane wußte, dahinter war John verschwunden. Dort hatte man auch die vorletzte Tote, Julie Francis, gefunden. Bei dem Gedanken schauderte Jane, denn sie dachte an das Gespräch mit Gordon Francis. Der Mann hatte seine Tochter sehr geliebt, und er hatte seine Verzweiflung kaum überspielen können.
    In ihrer Nähe hörte sie Schritte, als sie sich in Bewegung

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