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0968 - Ritter, Blut und Teufel

0968 - Ritter, Blut und Teufel

Titel: 0968 - Ritter, Blut und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wand ein wenig abstand. Die Stelle dort war schon schattig. Der Boden wirkte noch dunkler. Aber etwas hob sich vor ihm ab.
    Belinda zitterte plötzlich. Sie hatte es nicht wahrhaben wollen, nun waren ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt worden. Sie nahm auch den Geruch wahr, der ihr von unten her entgegenströmte.
    Ältere Leichen riechen eben.
    Vor ihr lag die Leiche einer Frau. Jemand hatte sie auf eine fürchterliche Art und Weise getötet. Nicht erschossen oder erstochen, sondern mit einem spitzen Gegenstand bearbeitet. Wie ein Geisteskranker, der nur Mord im Kopf hatte.
    Die Tote sah furchtbar aus. Selbst bei den schlechten Lichtverhältnissen war das zu erkennen. Belinda stand einfach nur da. Sie sah die Tote, doch sie weigerte sich, das Bild aufzunehmen. Es war einfach zu grausam und schrecklich.
    Dann ging sie zurück. Diesmal bewegte sich die Lehrerin noch steifer, als hätte sie Gipsbeine. Das Gesicht war aschfahl geworden.
    Sie schwitzte und fror zugleich. Und dann drehte sie sich langsam um. Die Kinder sahen ihr Gesicht, und sie wußten sofort, daß etwas Furchtbares passiert sein mußte.
    Keiner wagte es, eine Frage zu stellen. Belindas Angst übertrug sich auch auf sie. Selbst Benny hielt den Mund.
    Einen Moment später fing Belinda Moore an zu schreien. Und sie schrie wie nie zuvor in ihrem Leben…
    ***
    Gordon Francis residierte in einem dieser neuen Bürohäuser, die in den letzten Jahren auch in London entstanden waren. Ob es sich nun rechnete oder nicht, man hatte sie einfach gebaut. Man wollte Fläche an Firmen vermieten, und man hatte mit den Mietpreisen geklotzt und nicht gekleckert. Als Folge davon war nur die Hälfte der Räume vermietet, die andere stand leer.
    Der Mann, zu dem Jane Collins unterwegs war, gehörte zu denjenigen, die auch höhere Mieten bezahlen konnten. Jane hatte sich erkundigt und erfahren, daß der Mann als Makler arbeitete. Sie war angemeldet und fröstelte ein wenig, als sie die Glastür des Eingangs hinter sich gelassen hatte, denn die Halle machte auf sie einen kalten und abweisenden Eindruck. Das konnte durchaus am Marmor liegen, mit dem der Boden bedeckt war. Glasfenster umschlossen die Halle. Sitzgruppen aus Leder verteilten sich. Grünpflanzen wuchsen aus Kübeln. Es roch angenehm, aber die Atmosphäre, wie Jane sie schätzte, vermittelte die Halle nicht.
    Sie mußte noch angemeldet werden und trat auf ein Pult zu, hinter dem ein Mann im mittleren Alter und schütterem Haar saß. Er trug eine dunkle Jacke, ein weißes Hemd und eine Krawatte mit Streifen.
    Sein Lächeln war geschäftsmäßig freundlich. Vor ihm blinkten irgendwelche Lampen, die zu einem kleinen Kommunikations-Center gehörten, das sich auf dem Pult verteilte.
    Jane grüßte, wurde ebenfalls gegrüßt, bevor sich der Mann nach ihren Wünschen erkundigte.
    »Ich möchte zu Mr. Gordon Francis.«
    »Sie sind angemeldet?«
    »Ja, mein Name ist Jane Collins.«
    »Gut, Madam, warten Sie bitte.«
    Jane trat vom Pult zurück, während der Knabe die Verbindung zum Büro herstellte. Er sprach nicht lange. Der Besuch war okay, und Jane würde abgeholt werden.
    »Sie können in einem der Sessel Platz nehmen.«
    »Danke.« Jane ging hin, setzte sich aber nicht, sondern bewegte sich auf und ab, beobachtet von dem Mann an der Anmeldung, dem die Erscheinung der Frau durchaus gefiel.
    Jane trug ein vanillefarbenes Kostüm und darunter eine leicht gelbstichige Bluse. Man ging eben Ton in Ton. Dazu paßten auch die Schuhe und die Handtasche. Das Haar hatte sie kürzer schneiden lassen, daß es an einigen Stellen sogar borstenartig abstand.
    Wer Jane Collins nicht kannte und sie anschaute, hätte sie durchaus für eine Karrierefrau im Geschäftsleben halten können und nicht unbedingt für eine erfolgreiche Detektivin.
    Eine dunkelhaarige Frau verließ den Lift. Sie trug eine weiße Bluse und einen roten, knielangen, engen Rock.
    »Miß Collins?«
    »Ja.«
    »Ich darf Sie zu Mr. Francis bringen. Mein Name ist Britta Melrose.«
    »Angenehm.« Die beiden lächelten sich an, bevor Jane der Frau zum Lift hin folgte.
    Während der Fahrt in den achten Stock sprache sie über das Wetter und darüber, daß sich die Kälte noch immer hielt und es einfach nicht Sommer werden wollte, obwohl der Monat Mai schon längst begonnen hatte.
    »Da kann man seine Urlaubspläne vergessen«, sagte Britta Melrose.
    »Mal sehen.«
    Sie hatten den achten Stock erreicht, verließen den Lift und gerieten in den Bereich der neuen

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