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0969 - Der falsche Ritter

Titel: 0969 - Der falsche Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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reglementieren, wurde nur noch von seiner Eitelkeit übertroffen. Vor vielen Jahrzehnten war die Kolonie sowieso gänzlich anders aufgebaut worden, aber mit den Aktionen des Konzils, vornehmlich der Laren, hatte sich vieles verändert. Sentimental hatte während der Larenherrschaft praktisch zu existieren aufgehört. Erst danach war die Kolonie allmählich wieder aufgebaut worden, und inzwischen lebten ein paar hundert Menschen in der einzigen Stadt auf dieser Welt. Der Planet war der vierte einer großen blauen Sonne un,d lag auf der Westside der Milchstraße weniger als 30.000 Lichtjahre vom Solsystem entfernt.
    Ihren Namen verdankte die Kolonie ihrem Gründer Loosen Parks, der nach eigenen Worten immer sentimentale Anwandlungen bekommen hatte, wenn er sich in Gedanken mit der Zukunft dieser Welt auseinandersetzte. Parks war schon lange tot, und er hätte sich bestimmt gewundert, wenn er die Kolonie heute besucht hätte und mit Cherkor zusammengetroffen wäre.
    „Wir werden einen Plan ausarbeiten", drangen Cherkors Worte in Springs’ Gedanken. „In ein paar Tagen kehren wir hierher zurück und versuchen, den ganzen Apparat in die Stadt zu schaffen."
     
    12.
     
    Die Rache
     
    Der Leidensweg der Yardahanada hatte in ihrer frühen Jugend begonnen, als man ihr gewaltsam Instinkthormone injiziert hatte. Als sie erkannt hatte, wie sinnlos es war, sich gegen die dadurch ausgelösten Emotionen zu wehren, hatte sie sich dazu bekannt. Die Manipulation war mit dem Ziel durchgeführt worden, sie für einen hohen Preis auf dem Markt von Gry zu verkaufen - und das war ein halbes Dutzend mal geschehen, bis schließlich einer gekommen war, der reich genug war, um sie für immer in seine Familie einzugliedern: Tschan.
    Manchmal überlegte die Wunschmutter, wie ihr Leben wohl verlaufen wäre, wenn man sich ihrer nicht in dieser verbrecherischen Art und Weise angenommen hätte. Gegen jene, die den Markt kontrollierten, empfand sie keinen Groll. Es wäre auch sinnlos gewesen, sich im Haß gegen anonyme Mächte innerlich aufzureiben. Der Markt war ein Teil der Gesellschaft auf Kartlebec. Ihn abzuschaffen, hätte es große.r gesellschaftlicher Veränderungen bedurft, und es war weit und breit keine Gruppe in Sicht, die dazu in der Lage gewesen wäre. Ab und zu spülte die Geschichte einen Rebellen an die Oberfläche, aber im Kampf gegen diese Einsamen gewann das Establishment stets nur seine alte Geschlossenheit und Stärke zurück.
    Die Yardahanada hielt sich jeder Politik fern. Alles, was sie jemals mit Entschlossenheit betrieben hatte, war die Aufnahme von Harden Coonor in den Wächterorden gewesen. Harden Coonor hatte ihr Blut getrunken, er war ein Teil ihrer selbst. Der Gedanke an ihn erfüllte sie mit Stolz. Coonor war inzwischen ein erwachsener Mann und erfüllte als Ritter der Tiefe Aufgaben von kosmischer Bedeutung. Niemand würde je herausfinden, daß er in Wirklichkeit aus einer Schlucht von Kartlebec gekommen war.
    Auch jetzt, als sie, ein Gefäß in der einen und eine Waffe in der anderen Hand, zur Quelle hinabschritt, weilten ihre Gedanken bei Harden Coonor. Wahrscheinlich war er ungefähr so alt wie Samkar und sicher nicht weniger groß und kräftig als dieser. Für Samkar empfand sie eine stille Zuneigung, die sicher nicht allein den ihr aufoktroyierten Instinkten entsprang.
    Seit Samkar zur Familie gestoßen war, hatte sich vieles geändert. Im Grunde genommen war es längst Samkar, der die Familie führte, denn der immer brummiger werdende Tschan kümmerte sich kaum noch um etwas. Samkars Entschlossenheit und Stärke hatten dazu geführt, daß die Familie endlich seßhaft geworden war.
    Ungefähr in der Mitte der Carchan-Schlucht hatten sie unter Samkars Anleitung damit begonnen, eine Felsenhöhle in der Ostwand zu erweitern und zu einer Art Festung auszubauen.
    Samkar und die beiden Wächter bewachten die Wohnstatt abwechselnd und übernahmen auch die Jagd.
    Und als hätten sich Samkars Kraft und Klugheit schnell überall herumgesprochen, wurden die Angriffe auf die Familie in der Carchan-Schlucht immer seltener. Samkar, das konnte man ruhigen Gewissens behaupten, war zum Beherrscher dieser Schlucht geworden.
    Als die Yardahanada die Quelle erreichte, stellte sie das Gefäß ab und beobachtete sorgfältig die Umgebung. Es wäre ihr im Traum nicht eingefallen, den Krug zu füllen, ohne sich zuvor abgesichert zu haben.
    Solche Vorsichtsmaßnahmen waren den Bewohnern der Schluchten in Fleisch und Blut

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