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0969 - Die magischen Welten des Duncan W.

0969 - Die magischen Welten des Duncan W.

Titel: 0969 - Die magischen Welten des Duncan W. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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bewohnt werden. Schließlich standen sie im Wohnzimmer.
    Zamorra pfiff leise durch die Zähne. Er hatte eine Spielkonsole mit Joystick erwartet, aber nicht so etwas. Auf der bunt überzogenen Couch saß, halb zur Seite gesunken, ein junger, etwas fülliger Mann mit langen schwarzen Haaren und einem dichten, schwarzen, ziemlich ungepflegten Vollbart. Er trug Jeans und ein kurzes Sommerhemd. Sein Kopf war nach hinten abgeknickt, sein Mund leicht geöffnet, während verdrehte weiße Augen durch eine modische, schräg im Gesicht hängende Designerbrille an die Decke starrten. Auf dem Kopf von Jeremy Dupont saß ein Spielhelm, der einem halben Ei glich. Ein rotes und ein weißes Kabel verbanden den Helm mit dem Laptop, der vor dem Zusammengesunkenen auf dem Tisch stand. Der Bildschirm war schwarz.
    »Merde, das kommt mir bekannt vor«, sagte Pierre Robin, während Zamorra begann, den Körper Duponts zu untersuchen. »So was habe ich schon mal gesehen. Da greife ich doch gleich mal zum Handy.« Er ging vor die Tür, um zu telefonieren.
    »Die Vitalfunktionen sind alle da«, sagte Zamorra. »Da Sie es aber vorziehen, geistig in einem Hund zu verweilen, Jeremy, würde ich Ihren Körper hier als hirntot bezeichnen.«
    Der Hund sprang auf die Couch neben den Liegenden. »Reden Sie kein Blech. Professor. Was ist jetzt? Können Sie mich wieder in meinen Körper transferieren? Das sieht ja wirklich übel aus.«
    »Ein wenig werden Sie sich schon noch gedulden müssen, Jeremy. Bevor wir nicht wissen, was da wirklich abgeht, werde ich das nicht mal versuchen.«
    Pierre Robin kam zurück. »Ich bin mir sicher, dass Monsieur Dupont nicht der erste Fall dieser Art ist. Da gab's mal irgendeine Anfrage von Interpol. Ist allerdings schon eine Weile her. Wisslaire checkt das gerade vor Ort. Soll auch mal was tun für das üppige Gehalt, das Mütterchen Frankreich ihm jeden Monat pünktlich zukommen lässt.«
    »Fällt Ihnen vielleicht jetzt, bei diesem Anblick, mehr zu dem Spiel ein, Jeremy?«, fragte Nicole.
    »Nein, verdammt. Vielleicht könntet ihr jetzt echt mal voranmachen.«
    »Jetzt machen Sie mal halblang, Jeremy«, fuhr ihn die Dämonenjägerin an. »Wenn Sie noch einmal so unbeherrscht loskläffen, gibt's einen Tritt von mir. Und zwar einen kräftigen. Wir sind schließlich nicht dran schuld, dass Sie da so abgedreht auf der Couch liegen und gleichzeitig in einem Hund rumrennen müssen. Wir tun, was wir können. Bon?«
    »Ist ja schon gut.« Jeremy Dupont gab kleinlaut bei und legte sich auf den Teppich in der Zimmermitte.
    François Brunot machte sich derweil mit Zamorras Erlaubnis am Laptop zu schaffen. Als er die Maus berührte, kam das Bild zurück. Es zeigte eine gezeichnete Moorlandschaft, über die ein Gewehrlauf mit Visier fuhr. Immer wieder flatterten plötzlich Vögel hoch oder flogen in der Luft.
    »Moorhuhn«, sagte Brunot verblüfft. »Das ist die Moorhuhnjagd. Ich fasse es nicht. He, Dupont, haben Sie etwa Moorhuhn gespielt, als das hier passiert ist? Das kann ich mir kaum vorstellen.«
    »Hab ich auch nicht. Sie glauben doch nicht, dass ich mich mit so einem Scheiß beschäftige. Ich mache richtige Wargames und Dark Fantasy.«
    Brunot schüttelte den Kopf, während die Anderen ihn umstanden und ihm über die Schulter schauten. »Komisch äußerst komisch. Professor, wären Sie bitte mal so lieb, den Helm ein bisschen zu bewegen?«
    Der Meister des Übersinnlichen nickte. Merlins Stern hing offen vor seiner Brust. Zamorra ging in Halbtrance und verband sich mit dem Amulett. So konnte er es, falls etwas Unvorhergesehenes passierte, blitzschnell einsetzen. Dann drehte er vorsichtig am Helm.
    Nichts passierte.
    »Wäre auch zu schön gewesen«, murmelte Brunot. »Aber ich hab nichts Anderes erwartet, der Helm ist ja schließlich nur die Hardware. Andererseits wird Moorhuhn meines Wissens ausschließlich per Joystick gespielt und nicht mit einer Gehirn-Computer-Verbindung, denn was Anderes kann dieser Helm ja wohl nicht sein.«
    Kurze Zeit später rief Joel Wisslaire zurück. Robin redete gut fünf Minuten mit seinem Assistenten. »Das ist interessant«, sagte er dann in die Runde. »Es gibt weltweit dreiundzwanzig von diesen Gehirntoten, sagt Wisslaire. Man hat sie alle mit diesem Spielhelm am Computer hängend gefunden, die meisten in Europa. Irgendwie wusste ich noch, dass da mal eine Anfrage von Interpol gekommen ist. Das Interessante daran ist, dass man in keinem einzigen Fall wirklich feststellen konnte, welches

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