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0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir

0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir

Titel: 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wenn es je einen gegeben hatte, warum, zum Henker, war er verschwunden und hatte alles im Stich gelassen?
    Ein Regal war in den Verkaufsraum hineingebaut worden, so daß es so etwas wie eine halbe Wand bildete. Cursano war dahinter verschwunden, und dann hörten wir seinen Ruf, der uns natürlich erschreckte. Er mußte etwas Wichtiges entdeckt haben. Innerhalb kürzester Zeit waren wir bei ihm und sahen ebenfalls das, was ihn so aus der Fassung gebracht hatte, und auch für uns überraschend war.
    Hinter einem kleinen und alten Schreibtisch, dessen Platte auf gedrechselten Beinen lag, saß ein Mann. Er war uns fremd, wir kannten ihn nicht. Das bezog sich nicht nur auf Suko und mich, auch Cursano war er unbekannt, wie wir seiner Haltung entnehmen konnten.
    Er saß da, als bestünde er aus Stein. Die Hände hatte er auf die Platte gelegt. Sein dunkelblondes Haar wuchs dicht auf dem Kopf und war zu einem Scheitel gekämmt worden. Das Gesicht zeigte eine aschige Blässe. Obwohl er die Augen offenhielt und uns auch anschaute, konnte jeder das Gefühl haben, daß er nur sah, was er wollte und sich sonst für nichts interessierte.
    War das der Besitzer?
    Ich hatte ihn ansprechen wollen. Wurde durch die hektischen Handbewegungen Cursanos abgelenkt. Seine Finger streckten sich, sie wiesen auf den Mann hinter dem Schreibtisch, der dies ebenfalls nicht zur Kenntnis nahm. Er blieb ruhig sitzen. In seinem Gesicht gab es keinen Muskel, der zuckte.
    »Was ist los, Cursano?« flüsterte Suko.
    »Er ist es.«
    »Wer?«
    »Er gehört dazu. Überall spüre ich es. Er gehört dazu. Er wartet, er hat gewartet.«
    »Auf uns?«
    »Auch.«
    »Aber tot ist er nicht, wie?« fragte mein Freund spöttisch.
    »Nein, ganz und gar nicht. Er lebt nur anders…«
    Und wie er lebt. In den nächsten Sekunden bewies er es uns, und wir wurden tatsächlich noch überrascht. Urplötzlich sprang er in die Höhe, dann wuchtete er den Körper über seinen Schreibtisch hinweg. Er streckte die Arme aus, seine Hände packten wie Zangen zu. Sie erwischten Cursano an den Schultern. Er wurde auf den anderen zugerissen, der blitzartig den Mund geöffnet hatte.
    Zähne sahen wir! Zwei lange, bleiche Vampirbeißer. Und sie hackte er blitzartig in Cursanos linke Halsseite…
    ***
    Die Stille der Morgenstunden hatte Morgana Layton in den Schlaf gewiegt.
    Wie ein Kind, das sich beschützt fühlt, war sie tief und fest eingeschlafen, denn sie fühlte sich, umgeben von Schilf, in dem alten Nachen sicher. Die Wölfin mußte sich ausruhen, denn vor ihr lagen lange Stunden oder Tage, die sicherlich nicht vergingen wie eine Ferienzeit, sondern vom Kampf bestimmt wurden.
    Sollte sich ihr eine Gefahr nähern, dann würde sie durch ihre innere Stimme oder ihren Instinkt gewarnt werden, da kannte sich Morgana aus, und deshalb brauchte sie sich auch keine großen Sorgen zu machen.
    Sie erwachte, als die Morgendämmerung bereits von der Helligkeit des Tages vertrieben wurde. Noch stand keine Sonne am Himmel, und sie würde es auch schwer haben, sich gegen die trüben Wolken durchzusetzen. Der Wind hielt sich in Grenzen. Er ließ nur ein leichtes Gekräusel auf der Wasserfläche zurück und sorgte auch dafür, daß sich der Nachen leicht wiegte, als wollte er seine Besitzerin noch einmal in den Schlaf wiegen, aber daran war für Morgana nicht zu denken.
    Sie hatte sich aufgerichtet.
    Aus kalten Augen beobachtete sie ihre Umgebung. Der alte Geruch war noch vorhanden. Sie wußte, daß sie von Feinden umgeben war, die aber hielten sich versteckt und würden sich erst zeigen, wenn sie es wollten.
    Der Kampf mit der Riesenfledermaus fiel ihr wieder ein. Jetzt konnte sie darüber lächeln, denn er war nicht mehr als ein Vorgeplänkel gewesen.
    Am Ufer rührte sich nichts. Zwischen den Häusern gab es keine Bewegungen. Nur das Wasser lief glucksend und klatschend zwischen den Schilfrohren aus. Vögel bewegten sich tanzend durch die Luft, und schickten ihre krächzenden Rufe in den anbrechenden Tag hinein.
    Morgana war allein und war es trotzdem nicht. Versteckt lauerten ihre Feinde, und das mußte nicht unbedingt der Tafelberg mit seinem ungewöhnlichen Kreis sein, der von den Vampiren als Werwolf-Falle aufgebaut worden war.
    Hier in der näheren Umgebung, lauerte ebenfalls etwas. Morgana stieg über die Bordwand hinweg. Ihre Füße versanken im Wasser. Es machte ihr nichts aus. Sie ging auf das Ufer zu und spürte plötzlich das Prickeln durch ihren Körper rinnen.
    Sie kannte sich mit

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