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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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mit langen Sätzen auf seinen Gegner zu. Es konnte ja nichts schief gehen.
    Der Killer ließ die MP fallen und zauberte eine halbautomatische Browning in seine Hand. Mantle riss die Augen auf, als er die Feuerblume vor der Mündung sah. Im allerletzten Moment erkannte er, dass es sich hier nicht um ein Computerspiel, sondern um die Wirklichkeit handelte.
    Aus.
    ***
    Tarans Erinnerungen
    Caermardhin, Wales:
    Asmodis hielt das Amulett in der Hand. Er schickte einen scharfen Gedanken hinein.
    Komm heraus, Taran, lockte er das Amulettbewusstsein. Und ich werde dir helfen, dass alles wieder so wie früher ist. Nur mit meiner Hilfe schaffst du es, in diesem Chaos zu überleben.
    Aber dazu müssen wir Zusammenarbeiten. Sonst wirst du irgendwann verlöschen.
    Es dauerte einen Moment. Dann löste sich ein silbriger Nebel aus dem Amulettzentrum. Er schien zu flirren und in anmutigen Bewegungen zu tanzen, breitete sich aus, wurde dichter, formte menschliche Konturen aus und verdichtete sich schließlich zu dem Körper des nackten jungen Mannes mit langen, goldenen Haaren, als der sich Taran am liebsten zeigte. Wie eine Geliebte saß er auf Asmodis’ Knie, sanft zurück gebeugt, mit angewinkelten Knien, leicht nach hinten geneigtem Kopf und angstvoll funkelnden Augen.
    Der Erzdämon fasste Tarans Handgelenk und führte sein Gesicht nahe an das der immer noch ätherisch wirkenden Gestalt.
    »Ah, da bist du ja, mein Böser.« Eine lange, dünne Schlangenzunge zuckte aus dem Maul des Erzdämons und schob sich in Tarans Mund. Dabei glühten Asmodis’ Augen grellrot auf.
    Taran gurgelte und zappelte wie ein Fisch am Speer, wehrte sich aber vergebens gegen das rote eklige Ding. Er wollte zurück, wieder im Amulett verschwinden, aber Asmodis ließ es nicht mehr zu. Jetzt, da Taran einmal draußen war, konnte er es spielend verhindern.
    »Lass mich zurück, Merlin«, wimmerte das Amulettbewusstsein, nachdem Asmodis seine Zunge wieder zurückgezogen hatte. »Warum verkleidest du dich als schrecklicher Teufel? Immer musst du mich erschrecken. Hier ist es kalt. Ich muss zurück an meinen behaglichen Ofen. Lass mich jetzt also. Dafür erzähle ich dir, was ich wieder erlebt habe, ja? Es sind schöne Geschichten, interessante Geschichten.«
    »Erzähl mir, warum du Zamorra vorgetäuscht hast, Nicole zu sein und diese dann durch das Amulett umgebracht hast.« [1]
    Taran kicherte. »O ja, das war schön, witzig, nicht wahr? Zamorra war doch böse zu mir. Er beschimpft mich immer, weißt du, Merlin. Und Nicole hat mich einfach nach Hause geschickt, ich durfte nicht mehr bleiben, als es interessant wurde. Da war ich böse auf sie und wollte sie töten. Und da habe ich es halt so gemacht.« Taran kicherte und wollte gar nicht mehr aufhören.
    »Hör mir zu, mein Böser. Bis auf Weiteres bekommst du von mir Amulettverbot. Es war nicht schön, was du mit Zamorra und Nicole gemacht hast. Deswegen muss ich dich bestrafen. Das siehst du doch ein?«
    Taran starrte Asmodis aus großen, verwunderten Augen an. Der Blick wirkte wie der eines Kindes. »Bestrafen? Ich war böse? Und ich darf nicht mehr an meinen warmen Ofen? Neiiiin!«, schrie er plötzlich und versuchte panisch, doch noch irgendwie ins Amulett zurück zu schlüpfen.
    Doch Asmodis hatte alles im Griff.
    Schließlich saß Taran zusammengekrümmt, ein wimmerndes Häufchen Elend, auf einem Stein zu Füßen des Ex-Teufels.
    »Geh deiner Wege«, sagte Asmodis und verschwand.
    Irgendwann erhob sich Taran. Er schaute in weiter wachsender Verwirrung um sich. »Mein Haus, mein Ofen«, jammerte er. »Ich darf nicht an meinen Ofen zurück.«
    Rache!
    Aber zuerst wollte er schauen, ob er nicht in einem ähnlich schönen Haus Unterkommen konnte. Er kannte da eines. Und seine Besitzerin.
    Das Bild dieser Person schälte sich deutlich aus dem Chaos seiner Gedanken. Zu ihr sendete er sich. Irgendwohin. Nur weg von Caermardhin.
    Wo ihm dieser schreckliche Zauberer Merlin und dessen noch schrecklicherer Gehilfe Zamorra sein Haus weggenommen hatten.
    Jacmel, Haiti:
    Die schmale Mondsichel warf nur wenig Licht auf den mitternächtlichen Totenacker. Trotzdem wurde die gespenstische Szenerie ausreichend beleuchtet. Dafür sorgten zwei Feuer, die zwischen den aufgebrochenen Grüften und windschiefen Kreuzen brannten. Beißender Rauch stieg in den finsteren Himmel und wurde von der leichten Brise zerfasert, die vom Pazifik her wehte. Der Windhauch schaffte es allerdings nicht, den süßlichen Geruch des Todes zu

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