0971 - Alarm auf Martappon
glatter Reinfall gewesen.
6.
Der Vario ließ den Rest der Nacht verstreichen, ohne einen weiteren Vorstoß zu unternehmen. Er behielt seine Umgebung im Auge und suchte nach Anzeichen ungewöhnlicher Aktivität, nach einem Hinweis darauf, daß womöglich doch zur Jagd auf ihn geblasen worden war. Seine Vorsicht erwies sich schließlich als überflüssig, aber während er sich umsah, machte er eine Reihe von Beobachtungen, die ihm weitere nützliche Informationen über die Arbeitsweise der Kegel- und Werkroboter verschafften.
Eine Kegelmaschine und die ihr zugeordneten Werkroboter bildeten eine in sich geschlossene, von der Umwelt isolierte Einheit. Es gab keine Kommunikation zwischen zwei Kegelrobotern - und selbstverständlich erst recht keine zwischen den Werkrobotern zweier verschiedener Gruppen. Manchmal, in unregelmäßigen Abständen, registrierten die Sensoren des Varios kurze Impulsfolgen, die aus beträchtlicher Entfernung kamen und anscheinend an den einen oder anderen Kegelrobot gerichtet waren. Er schloß dies daraus, daß jedesmal unmittelbar nach dem Auftreten der charakteristischen Impulsfolge eine Reihe von Signalen durch den Ather schwirrte, die eindeutig aus den Positronikkreisen einer Kegelmaschine kam. Er erklärte sich diesen Vorgang damit, daß es irgendwo am Rand des Werftgeländes einen zentralen Überwachungsrechner geben müsse, der von Zeit zu Zeit und offenbar wahllos die Robot-Gruppenführer ansprach, um sich zu vergewissern, daß sie noch existierten und ihre Aufgabe einwandfrei versahen.
Mit dieser Hypothese kam er der Wahrheit ziemlich nahe. Die Impulsfolgen, die seine Sensoren registrierten, kamen von den halbautomatischen Prüfgeräten der Gruppe Ramon-Nord und verfolgten in der Tat den Zweck, die Funktionsfähigkeit der Rundumkämpfer und der ihnen zugeordneten Werkroboter zu überprüfen.
Außer den Werkrobotern, die an den Hüllen der Keilschiffe arbeiteten und zum Teil von beachtlicher Größe waren, gab es Maschinen, die sich im Innern der Fahrzeuge zu schaffen machten. Diese Roboter waren kleiner und beweglicher als die Außenarbeiter und schienen zudem komplexer in ihrem Aufbau. Als Ersatzmannschaft für die Bedienung eines Raumschiffs erschienen sie dem Vario ungleich geeigneter als die unförmigen Maschinen, die sich mit der Beseitigung der Schiffshüllenverkleidung befaßten. Von da an richtete er seine Aufmerksamkeit fast ausschließlich auf die kleineren Roboter.
Sein neuer Plan hatte einen weiteren Vorteil. Wenn die Kegelroboter auch nicht miteinander kommunizierten, so nahmen sie einander doch optisch war, und der Vario war nicht sicher, wie eine Kegelmaschine sich verhalten hätte, wenn sie gewahrte, daß einer ihrer Kollegen desaktiviert wurde. Indem er den Schauplatz seines Vorhabens ins Innere eines Raumschiffs verlegte, unterband er den optischen Kontakt. Er war sozusagen mit seinem Opfer allein.
Von den Innenarbeiter-Werkrobotern erwartete er keine Schwierigkeiten.
*
Achtzig Kilometer von dem Ort entfernt, an dem er seinen ersten, fehlgeschlagenen Versuch unternommen hatte, fand er die Gegebenheiten so, wie er sie für seinen zweiten Vorstoß brauchte. Auf einer Fläche, deren Umfang nicht mehr als dreißig Quadratkilometer betrug, mündeten fünf Antigravschächte, die Raumschiffe verschiedener Typen in stetigem Strom ausspien. Ringsum standen die keilförmigen Fahrzeuge dicht gedrängt in allen Stadien der Aufbereitung. Scharen von Robotern bewegten sich überall. Es herrschte ein hektisches Gedränge, das es dem Vario leicht machte, unbemerkt sein Ziel zu erreichen.
In der Umgebung eines der kleineren Schächte standen fünfzig Aufklärerschiffe vom Typ Erkunder, einhundertundzehn Meter lang. Die Einheiten, die am weitesten von der Schachtmündung entfernt waren, befanden sich im fortgeschrittensten Zustand der Aufbereitung. Auf diese hatte der Vario sein Augenmerk gerichtet.
Er wartete, bis er in einer offenen Schleuse den Umriß eines Innenarbeiters auftauchen sah. Es wäre zu dumm gewesen, wenn er sich mühselig an Bord eines Schiffes geschlichen und dann festgestellt hätte, daß die Innenarbeiter entweder schon abgezogen oder noch nicht da waren.
Er glitt durch dieselbe Schleuse und ließ sich im Hintergrund der Kammer nieder, um seine Umgebung positronisch auszuloten. Er empfing eine Reihe von Signalen, die aus dem heckwärts gelegenen Triebwerkssektor kamen. Er wandte sich dorthin und gelangte nach zehn Minuten in eine Halle,
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