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0971 - Alarm auf Martappon

Titel: 0971 - Alarm auf Martappon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in der einundzwanzig Innenarbeiter unter der Leitung einer Kegelmaschine mit der Wartung und Überprüfung fremdartig aussehender Maschinen beschäftigt waren. Der Vario fand ein Versteck und gönnte sich ein paar Minuten, um die Lage in allen Einzelheiten zu analysieren. Die Zeit drängte nicht. Es war offenbar, daß die Roboter erst vor kurzem mit den Arbeiten in diesem Raum begonnen hatten. Sie würden wenigstens noch eine Stunde hier beschäftigt sein.
    Sein Angriff erfolgte blitzschnell und mit aller Energie, die ihm zur Verfügung stand. Über ein schmales Band, das nur wenige Kilohertz umfaßte und von den Werkrobotern nicht empfangen werden konnte, sandte er eine Kette intensiver Signalimpulse an die Kegelmaschine. Die Signale folgten so dicht aufeinander, daß der Roboter sie alle auf einmal absorbieren mußte.
    Der Erfolg trat augenblickIich ein. Der Rundumkämpfer, der bisher hoch über der Szene geschwebt hatte, sank mit taumelnden Bewegungen in die Tiefe und schlug mit blechernem Krach auf dem Boden auf. Noch in derselben Millisekunde begann der Vario, die Befehlssignale zu senden, mit denen die Kegelmaschine die Werkroboter versorgt hatte. Die Innenarbeiter fuhren mit ihrer Beschäftigung fort. Sie hatten den Zwischenfall überhaupt nicht bemerkt.
    Der Vario vergewisserte sich, daß der Kegelrobot in der Tat desaktiviert war; dann begann er mit der Umprogrammierung der Werkroboter. Er ging auf dieselbe Weise vor wie bei seinem ersten Versuch - nur gab es diesmal keine Behinderung durch einen übersensitiven, mißtrauischen Aufseher. Der Vorgang nahm nicht mehr als zehn Minuten in Anspruch. Die Werkroboter enthielten jetzt in ihrem Basisprogramm eine zusätzliche Routine, die durch eine bestimmte Impulsfolge von-außen aktiviert werden konnte und bewirkte, daß die Maschinen den Vario als unbedingt befehlsberechtigt anerkannten.
    Dieser schickte sich jetzt an, den Kegelroboter wieder zum Leben zu erwecken. Das mußte vorsichtig geschehen, damit das Maschinenwesen keine Erinnerung an die Abschaltung und den Absturz bildete. Die Reaktivierung des Rundumkämpfers bildete einen festen Bestandteil des Plans. Die Kegelmaschine mußte wieder auf dem Damm sein, wenn die nächste Abfrage des zentralen Überwachungsrechners ausgestrahlt wurde. Sie hatte ihre ursprünglichen Aufgabe als Leiter der InnenarbeiterGruppe wieder zu übernehmen, damit nach außen hin alles so aussah, als sei nichts geschehen - bis zu dem Augenblick, da der Vario die Sonderroutine im Gedächtnis der Werkroboter aktivierte und seine „Diener" zu sich rief.
    Die Erkenntnis, daß der Kegelroboter nicht mehr zum Leben erweckt werden konnte, bedeutete für ihn einen schweren Schlag. Mochte es sein daß die Maschine durch den Aufprall beschädigt worden war, oder aber daß Rundumkämpfer grundsätzlich nicht mehr aktiviert werden konnten, wenn sie durch unsachgemäße Fremdbeeinflussung abgeschaltet worden waren - das reglose Maschinenwesen bedeutete, daß das Vorhaben des Vario nur zum Teil gelungen war.
    Es konnte jeden Augenblick geschehen, daß der Ausfall des Kegelroboters bemerkt wurde. Plötzlich drängte die Zeit wieder.
     
    *
     
    Engnals Schicht neigte sich dem Ende zu. Sie war voller Aufregung. Die ganzen fünf Stunden über waren ihre Gedanken weit mehr bei ihrem „Traum" als bei der Arbeit gewesen. Was nicht bedeutete, daß sie ihre Pflicht vernachlässigte. Die RobotTestprozedur wurde halb automatisch genannt, weil es pro Test dreier Tastendrucke von der Hand eines Menschen bedurfte. Auch mußte die Reaktion des Systems, ausgedrückt in einer kurzen Bildschirm-Nachricht, von menschlichen Augen zur Kenntnis genommen werden. Die Auswahl der zu testenden Roboter wurde von einem Rechner mit Hilfe eines Wahllos-Generators getroffen. Konzentration war für diese Art von Beschäftigung nicht unbedingt erforderlich.
    Außer Engnal taten in der Prüfstation noch zwei weitere Mitglieder der Gruppe Ramon-Nord Dienst: Oglan, der Fettleib,ige, mit dem sie gestern abend in Streit geraten war und Maropil, der so aussah wie Nisortan, aber längst nicht dessen Aufdring-lichkeit an den Tag legte.
    Engnal hatte sich über sich selbst gewundert. Noch gestern abend hatte sie Oglan ins Gesicht geschleudert, daß sie sich nicht mit dem Abklatsch eines Garbeschianers zufriedengeben werde. Und nun hatte sich ihr Traum gerade in der Form eines solchen verwirklicht. Sie hatte bisher keinen einzigen Gedanken daran verschwendet. Es war alles so

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