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0971 - Alarm auf Martappon

Titel: 0971 - Alarm auf Martappon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein paar Prüfungen durch und machte sich sodann auf den Heimweg. Durch den lichten Parkwald brauchte sie nicht mehr als dreißig Minuten, um das Wohnhaus zu erreichen. Aber sie wich vom Weg ab, als sie in die Nähe des Weihers kam, an dessen Ufer sie Armadan überrascht hatte. Sie rief sich die frühe Morgenstunde in die Erinnerung zurück, das weiche Licht der Dämmerung, die Nebelschwaden der Feuchtigkeit, die hoch zwischen den Bäumen hingen - und den Schreck, den sie empfand, als sie es in der Nähe plätschern hörte. Sie war zum Teich geschlichen und hatte die Gestalt des Fremden erblickt, der sich über das Wasser beugte. Sie erinnerte sich, wie plötzlich die Erkenntnis über sie gekommen war, daß hier die Erfüllung ihres Traumes auf sie wartete, und wie sie das Aststück in die Hand genommen hatte, um eine Waffe vorzutäuschen, weil sie sich den fremden Mann unter keinen Umständen entgehen lassen wollte.
    Jetzt stand sie wieder am Ufer des Teiches und blickte auf die spiegelglatte Oberfläche hinab. Sie horchte in sich hinein und empfand das Gefühl inneren Friedens, der sie erfüllte. Da hielt es sie auf einmal nicht länger. Sie lief davon, zurück zum Pfad, zwischen den weit auseinanderstehenden Bäumen hindurch in Richtung des Hauses, das sie mit ihren sechs Berufskollegen zusammen bewohnte.
    Als sie an den Rand des Waldes kam, stockte ihr Schritt. Vor dem Haus schwebten drei kegelförmige Roboter. Der Haupteingang stand offen, und von drinnen waren Stimmen zu hören, fremde Stimmen. Sie erblickte zwei weitere Roboter, die an der Rückwand des Hauses auf und ab glitten, als suchten sie dort etwas. In ihrer ersten Panik wollte sie umkehren und in den Wald zurücklaufen. Sie war sich indes darüber im klaren, daß die Kegelmaschinen sie längst wahrgenommen hatten. So gefaßt wie möglich schritt sie auf das Haus zu.
    Im Gemeinschaftsraum fand sie außer Nisortan, Demiluq und Pardubol drei Männer, die sie nicht kannte.
    Einer von ihnen, der Wortführer, war ein Riese, zwei Meter hoch und fast ebenso breit. Als Engnal eintrat, sagte er: „Wir sind einem Fremden auf der Spur. Nach allem, was wir wissen, handelt es sich um einen garbeschianischen Spion, der es irgendwie verstanden hat, sich nach Martappon einzuschmuggeln. Hat einer von euch in der jüngsten Vergangenheit etwas Ungewöhnliches bemerkt?"
    Nisortan, Pardubol und Demiluq verneinten der Reihe nach. Einer der Begleiter der Riesen, ein Mann, der wie Mensenkar aussah, hatte die Frau unter der Tür inzwischen bemerkt und versuchte, seinen Vorgesetzten auf sie aufmerksam zu machen. In diesem Augenblick sagte Engnal: „Ich habe etwas beobachtet!"
    Der Riese fuhr herum. Als’er Engnal erblickte, lächelte er ein wenig täppisch, aber freundlich.
    „Ich bin Greer Venn von der Zentralen Sicherheit", stellte er sich vor. „Du hast gehört, was ich soeben sagte? Was hast du gesehen?"
    „Heute morgen, auf dem Weg zur Arbeit ... der Pfad durch den Wald führt in der Nähe eines Teiches vorbei. Ich hörte ein Plätschern und schlich mich hinzu. Größere Tiere gibt es in dieser Gegend nicht. Ich war neugierig. Da sah ich diesen ... fremden Mann, der sich über das Wasser beugte und sein Gesicht benetzte."
    „Was geschah dann?" fragte Greer Venn voller Spannung.
    „Ich muß ein Geräusch gemacht haben", antwortete Engnal. „Er fuhr in die Höhe, drehte sich um und sah mich."
    „War er bewaffnet?"
    „Das konnte ich nicht sehen. Ich war noch etwa zehn Schritte entfernt. Wenn er eine Waffe besaß, dann hatte er gewiß nicht die Absicht, sie gegen mich anzuwenden. Er lief davon. Rings um den Weiher herum, in den Wald hinein."
    „In welcher Richtung?"
    „Nach Norden. Auf die Werft zu."
    Greer Venn hatte Falten auf der Stirn.
    „Du irgendwo hielt?"
    „Nein. Er war so schnell fort ... und ich so verwirrt. Es muß Minuten gedauert haben, bevor ich mich wieder in Bewegung setzte."
    „Wenn er zur Werft gegangen ist, kann er nicht weit gekommen sein", brummte Greer Venn. „Die Roboter hätten ihn sofort registriert und Meldung gegeben. Es muß irgendwie anders zugegangen sein ..."
    „Möchtest du eine Erfrischung?" fragte Engnal.
    „Wie? Ich? Nein, danke. Du bist zu freundlich. Es gibt ein paar Dinge, um die ich mich dringend kümmern muß."
    Er winkte seinen beiden Begleitern zu und verließ das Haus. Engnal sah durch die Tür hinter ihnen her. Sie gingen in den Wald - wahrscheinlich, um den Weiher zu finden, von dem sie gesprochen hatte. Sie

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