Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0971 - Alarm auf Martappon

Titel: 0971 - Alarm auf Martappon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ärgerlich. „Wenn unsere statistischen Berechnungen richtig sind, müßte die Kegelmaschine heute am frühen Morgen ausgefallen sein."
    „Zur selben Zeit, als der Fremde am Südrand von Ramon-Nord gesehen wurde", reagierte Greer Venn. „Er kann doch nicht an beiden Orten gleichzeitig gewesen sein!"
    „Es sei denn, er besitzt ein Fahrzeug."
    „Ich habe darüber nachgedacht. Wie lange würde uns ein Fahrzeug entgehen, das sich quer durch das Werftgelände bewegt?"
    Grin Demmid machte ein nachdenkliches Gesicht.
    „Das ist es eben: Ich weiß es nicht. Vielleicht nur ein paar Minuten, vielleicht aber auch Stunden oder sogar Tage. Soweit ich weiß, hat sich niemand je die Mühe gemacht, diesen Fall durchzurechnen."
    „Fangen wir noch einmal von vorne an", schlug Greer Venn vor. „Zur Zeit der Morgendämmerung wird der Unbekannte von einem Mitglied der Gruppe Ramon-Nord am Rand eines Teiches im Park beobachtet. Er schöpft Wasser aus dem Weiher entweder, um sich zu waschen, oder um seinen Durst zu löschen. Als er sich beobachtet sieht, läuft er in nördlicher Richtung davon. Er muß wissen, wenn er auch nur einen einzigen Blick in die Runde geworfen hat, daß er im Norden mehrere hundert Kilometer ebener Fläche vor sich hat, auf der er nicht nur leicht entdeckt werden kann, sondern auf der es außerdem für ihn keinen Bissen zu essen und keinen Schluck zu trinken gibt. Wie verzweifelt müßte ein solches Wesen sein, um sich trotzdem auf das Werftgelände hinauszubewegen? Und was gäbe ihm Anlaß, in ein halbfertiges Schiff- des Erkunder-Typs einzudringen und den diensthabenden Aufsichtsrobot auszuschalten?"
    „Hm", machte Grin Demmid, „ich war bis jetzt der Überzeugung, daß er ein Schiff stehlen und damit fliehen wollte. Aber so, wie du die Sache darstellst, gibt es wirklich keinen Sinn."
    „So, wie ich die Sache sehe, ist der Fremde noch in der Nähe", hieb Greer Venn in die Kerbe. „Deswegen habe ich vor, das Haus im Auge zu behalten. Wenn er Hunger hat, wird er. hierher zurückkehren, um sich Nahrung zu verschaffen. Hat sich bei der Untersuchung des Kegelrobots etwas Neues ergeben?"
    „Nichts Nennenswertes. Der Defekt ist auf kontinuierlichen Überlauf in mehreren Logikregistern zurückzuführen."
    „Davon habe ich noch nie gehört", brummte Greer Venn. „Das ist eine ganz neue Art von Fehlfunktion."
    „Wahrscheinlich ein Fehler in der Fertigung", sagte Grin Demmid. Sein Gesicht nahm plötzlich den Ausdruck höchster Spannung an. „Halt! Warte noch!"
    Ein paar Sekunden vergingen, in denen Demmid offenbar den Text einer Nachricht in sich aufnahm, die ihm über Bildgerät zugespielt worden war. Er sah Greer Venn an.
    „Die Werkroboter haben nachweislich noch mehrere Stunden nach dem Ausfall der Kegelmaschine einwandfrei funktioniert."
    „Das ist unmöglich!" platzte Greer heraus.
    „Scheint so. Aber es ist geschehen. Der Fall erhält damit einen ganz neuen Aspekt. Die Werkroboter müssen auf Herz und Nieren geprüft werden. Bis hinab aufs Basisprogramm! „ „Ändert sich dadurch etwas an meinem Operationsplan?" fragte Greer Venn.
    „Nein. Du bleibst, wo du bist. Der Fremde könnte doch noch auftauchen. Manchmal habe ich das merkwürdige Gefühl, wir hätten es hier mit zweien anstatt nur einem Eindringling zu tun."
     
    8.
     
    Gegen Abend kam Engnal aus ihrem Wohnraum. Es war Zeit, zur Arbeit zu gehen. Beim Zübereiten eines Imbisses stieß sie mit Nisortan zusammen.
    „Es wird Zeit, daß wir unsere Schichtwechsel ändern, damit du mir nicht andauernd in die Quere kommst", fuhr sie ihn an.
    Nisortan hob spöttisch die Brauen.
    „Ich sehe, wir sind vorzüglich aufgelegt heute abend. Es geht nichts über eine ausgeglichene Frau, deren Traum endlich in Erfüllung gegangen ist."
    „Halt den Mund!"
    Mit einer kleinen Schüssel von synthetischer Nahrung und einem Becher Fruchtsaft setzte sie sich an einen der Tische. Ein hoher Sessel, der in der Nähe stand, schwenkte herum. Demiluqs faltiges Gesicht wandte sich mit besorgtem Ausdruck der jungen Frau zu.
    „Man mag von Nisortan halten, was man will", sagte er so leise, daß Nisortan es nicht hören konnte, „aber er ist nicht für deinen Kummer verantwortlich. Was ist los, Mädchen? Ist der Fremde womöglich nicht der, den du dir erträumt hast?"
    „Er wird es noch werden!" stieß Engnal heftig hervor. „Er ist verwirrt. Manchmal glaube ich sogar, sein Verstand sei gestört. Er muß sich an die neue Umgebung gewöhnen." Sie lächelte

Weitere Kostenlose Bücher