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0971 - Alarm auf Martappon

Titel: 0971 - Alarm auf Martappon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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plötzlich, als habe es nur dieser wenigen Worte bedurft, ihr Herz zu erleichtern. „Es wird alles gut werden, wirst schon sehen."
    Sie übergab Schüssel und Becher einem Müllverwerter und machte sich auf den Weg zur Arbeit. Nisortan kam herbei und nahm sich den Stuhl, auf dem sie gesessen hatte.
    „Ich habe ihre letzten Worte mitgehört", sagte er. „Sie dreht durch."
    „Ich hoffe, es ist nur vorübergehend", reagierte der alte Demiluq.
    „Darauf darf man nicht bauen. Sie hindert uns mit Drohungen und Einschüchterungsversuchen daran, unsere Pflicht zu tun. Der Fremde muß an die Zentrale Sicherheit gemeldet werden."
    „Wer würde sich dazu bereit finden?"
    Nisortan stand auf.
    „Ich", antwortete er.
    Demiluq blinzelte ihn an.
    „Ja ... du vielleicht", sagte er. „Aber keiner von uns anderen will etwas damit zu tun haben. Wenn du deine Meldung machst, dann nicht von hier aus."
    Ein Ausdruck finsterer Entschlossenheit trat auf Nisortans Gesicht.
    „Wie du willst. Es gibt am Rand des Werftgeländes genug Rufsäulen."
    Er trat hinaus. Engnal war nicht mehr zu sehen. Um ihr ganz sicher nicht über den Weg zu laufen, wandte er sich nach links. Es gab dort keinen Pfad, aber der Waldbestand war licht genug, so daß man sich gut zurechtfand.
    Er bog um ein Gebüsch, als er hinter sich ein Geräusch hörte. Er blieb stehen und wandte sich um. Hinter ihm stand Engnal. Er erschrak bei dem Anblick unbeherrschten Zorns der sich in ihrer Miene spiegelte.
    „Du willst den Verräter machen!" zischte sie. „Ich dachte es mir."
    Nisortan zwang sich mühsam zur Ruhe. Engnal hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt. Er befand .sich in Gefahr. Am klügsten wäre es gewesen, einfach Reißaus zu nehmen. Aber das ging ihm gegen den Strich.
    „Nenn es, wie du willst", antwortete er. „Ich erfülle nur meine Pflicht. Die Zentrale Sicherheit muß von dem Fremden wissen ..."
    . Engnal handelte wie ein wildes Tier. Mit einer Bewegung, so schnell, daß Nisortans Augen ihr nicht zu folgen vermochten, riß sie die Arme empor. In der letzten Zehntelsekunde sah er den armdicken, hölzernen Knüppel auf sich zukommen, aber da war es zum Ausweichen schon zu spät.
    Der Schlag traf mit ungebremster Wucht seinen Schädel. Nisortan stürzte wie ein gefällter Baum.
     
    *
     
    Mittlerweile kannte sich der Vario im Innern des Hauses aus. Es befand sich im Augenblick nur einer der Bewohner darinnen, eine Brack-Type, aber mit der Rückkehr des Orbiters, den Engnal ablöste, mußte in jedem Augenblick gerechnet werden.
    Durch den finsteren Gang, der an den Speiseautomaten entlangführte, gelangte er in den Korridor, von dem die einzelnen Wohnräume ausgingen. Er brauchte nicht lange zu suchen, da hatte er den gefunden, der Engnal gehörte.
    Harden Coonor hatte es sich auf einer Liege bequem gemacht. Er fühlte sich so wohl und sicher in seiner neuen Umgebung, daß er kaum den Kopf wandte, als er die Tür sich. öffnen hörte. Als er jedoch den Vario erblickte, fuhr er in die Höhe.
    „Endlich!" stieß er hervor. „Es wird Zeit, daß du dich sehen läßt."
    „Worauf wartest du? Ich sehe, du bist frei. Warum hast du dich nicht schon längst aus dem Staub gemacht?"
    „Wohin hätte ich mich wenden sollen?" fragte Coonor. „Ich kenne mich hier nicht aus. Ich mnßte auf dich warten."
    „Gut. Du bist also bereit, mit mir zu kommen?"
    „Grundsätzlich ja", antwortete Coonor, „aber es gibt da etwas zu bedenken."
    Der Vario wußte, daß seine Antwort nichts weiter als eine Ausrede gewesen war. Er hatte erwartet, Harden Coonor gefesselt vorzufinden. Daß er hier blieb, ohne dazu gezwungen zu sein, bedeutete, daß er ein bestimmtes Ziel verfolgte.
    „Was ist das?" fragte er.
    „Die Frau ist wirr im Kopf", antwortete Coonor. „Sie träumt von Dingen, die ich nicht verstehe. Sie hat sich unter mir etwas ganz anderes vorgestellt, als ich wirklich bin. Sie war enttäuscht und zornig. Ich bat sie um Zeit.
    Ich machte ihr klar, daß ich es viel leichter hätte, ihrem Traumbild zu ähneln, wenn sie nur auf eine einzige Bedingung einginge."
    „Oh, du Narr!" seufzte der Vario. „Ich ahne, was jetzt kommt."
    „Ich nannte ihr meinen Namen: Armadan von Harpoon. Beim ersten Mal lachte sie darüber. Aber jetzt, vor einer Stunde, machte ich ihr klar, daß ich ihren Wünschen erst dann zugänglich sein werde, wenn sie mich als Ritter anerkennt. Sie sagte mir, sie wolle darüber nachdenken. Ubrigens: Was machen die Roboter, die du umprogrammieren

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