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0972 - Die Stimme aus dem Nichts

Titel: 0972 - Die Stimme aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus dem Amt zu entfernen, noch als eine seiner weitläufigsten Optionen betrachtet haben. Akut war die Idee erst geworden, als der vermeintliche Armadan von Harpoon auftauchte.
    Wem aber hatte sie ihre Rettung zu verdanken? Oer Stimme aus dem Nichts, einem Phantom, von dem sie eindeutig zu wissen glaubte, daß es mit dem Roboter identisch sei, den der falsche Ritter der Tiefe bei sich gehabt hatte.
    Sie, die Arbeitsführerin auf Durzuul, auf die Gnade einer garbeschianischen Maschine angewiesen? Welch ein haarsträubender Gedanke! Ihre einzige Hoffnung war, daß die Stimme die Wahrheit gesagt hatte, als sie behauptete, sie sei noch nie einem Garbeschianerbegegnet. Dann konnte der Robot kein Produkt der Horden von Garbesch sein ... oder? Auch der, der sich jetzt Armadan von Harpoon nannte, war als Garbeschianer angekündigt worden. Aber die Säule hatte ihn identifiziert. Also war er keiner ... oder?
    Lyrtas Gedanken verwirrten sich. Aber schließlich kehrten sie zu dem einen Punkt zurück, über den es keinen Zweifel geben konnte. Ror Perpulan hatte sich den gesamten gestrigen Morgen im Rechenlabor aufgehalten, das wurde von Bredner Flagulor bezeugt. Also konnte er nicht in der Nähe gewesen sein, als sie in die Hypnofalle ging und sich um ein Haar zu Tode gestürzt hätte. Folglich mußte die Falle von jemand anderem aus dem Weg geräumt worden sein. Ror Perpulan agitierte nicht allein, er hatte einen Helfer! Einen untergeordneten Orbiter würde er sich für diesen Zweck nicht ausgesucht haben. Sein Spießgeselle war mit weitaus größerer Wahrscheinlichkeit selbst ein Mitglied des Arbeitsrats.
    Die Vorstellung war beunruhigend, aber es gab keinen Weg, ihr auszuweichen.
    Es sei denn, Perpulans Mitverschwörer war ausgerechnet der alte Bredner Flagulor ...
     
    *
     
    „Der Tag läßt sich nicht besonders erfreulich an. Es scheint, der Zufall hat sich entschlossen, dem Gegner zu helfen, und ich bin der Leidtragende."
    So begann der Text, harmlos genug, fast wie ein Eintrag in einem Tagebuch. Der Vario hörte die Sendung mit, weil sie Ror Perpulans Identifizierungscode trug. Der Empfänger der Sendung war ein anonymer Datenspeicher irgendwo im verschlungenen Rechnernetz des Hauptquartiers der Arbeit. Während der Vario weiterhörte, nahm der Text indes ganz andere, weniger harmlose Untertöne an.
    „Grenor Targus, der Narr, hat sich verhaften lassen. Das Flugboot wurde gehoben. Man hat festgestellt, daß Triebwerk und Autopilot so manipuliert worden waren, daß das Fahrzeug nach kurzem Flug abstürzen mußte.
    Natürlich hält man Targus dafür verantwortlich. Lyrta hat ihn in sicherem Gewahrsam, und nachdem die Mediker ihn auf Abwegigkeit untersucht haben, wird sie ihn ausfragen Die Lage wird von Stunde zu Stunde gefährlicher.
    Nach Targus’ Fesffiahme habe ich nur noch dich als meinen Verbündeten. Du mußt mir helfen, diese Sache so schnell wie möglich zu Ende zu bringen. Lyrta muß dazu gebracht werden, den Mann, der sich Armadan von Harpoon nennt, zu töten. Mit dem Blut eines Ritters der Tiefe an ihren Händen ist sie verloren. Man wird sie für absolut abwegig erklären. Gleichzeitig sind wir den Trottel los, von dem viele noch immer glauben, er sei wirklich ein Ritter der Tiefe.
    Ich brauche deinen Rat. Wenn du einen Plan weißt, laß mich auf dem üblichen Weg davon erfahren.
    Vorsicht ist jetzt noch wichtiger als je zuvor. Wir dürfen auf keinen Fall miteinander in Verbindung gebracht werden."
    Der Vario verstand, wie die Verbindung zwischen den beiden Verschwörern erfolgte. Sie benützten ein Briefkastensystem. Wenn der eine dem andern etwas mitzuteilen hatte, so sandte er die Meldung nicht direkt an ein Empfängergerät, sondern deponierte sie in einem bestimmten Speicherbereich. Der andere sah in regelmäßigen Abständen in diesem Bereich nach, ob eine Nachricht für ihn eingetroffen war.
    Für den Vario bestand die Schwierigkeit darin, wie er die Antwort auf Perpulans Mitteilung abfassen solle.
    Der Speicher, in dem für Perpulan bestimmte Meldungen abgelegt wurden, war gewiß nicht mit dem identisch, aus dem Perpulans Kumpan seine Nachrichten erhielt. Wie sollte er die Tausende von Speichern überwachen, die es in diesem Datennetz gab? Und wie sollte er eine Meldung abfassen, wenn er den Identifizierungscode des Absenders nicht kannte?
    Er definierte in aller Eile eine Reihe von Auswahlkriterien, die bestimmten, welche von den Sendungen, die in den nächsten Stunden die Lichtkanäle passierten,

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