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0974 - Monsterzeit

0974 - Monsterzeit

Titel: 0974 - Monsterzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Augen gelassen. Bei jedem seiner Worte war es einen Schritt weiter auf ihn zugegangen und machte ihm damit klar, daß es für ihn keinen Sinn ergab, noch weiter um das Leben zu betteln.
    Dann war es da!
    Der Geruch überschwemmte ihn. Aus der Nähe war er einfach furchtbar.
    Ein Gestank voller Pestilenz, eine üble Wolke, die ihn umgab, die ihm den Atem raubte. Er fühlte sich, als hätte ihm jemand eine Faust in den Magen gedrückt.
    Die veränderte Greta griff zu.
    Wuchtig schlug sie ihre beiden Pranken nach unten. Sie hatte genau die Distanz erreicht, die nötig war. Zum erstenmal sah der Killer die Klauen aus unmittelbarer Nähe. Er hatte sie nur von der Fensterbank her gekannt, und die spitzen Krallen würden nicht nur die Rinde von den Bäumen reißen können; sie fetzten einfach alles auf. Auch seine Kleidung, wie er bald merkte. Die nächsten Schläge erwischten seine Haut.
    Sie hieben hinein. Er wurde wieder zu Boden gepreßt, und dann war Greta über ihm.
    Sie machte es schlimm.
    Gnade kannte das Monstrum nicht. Mit der Kraft der alten Götter und der Blutgier eines hungrigen Vampirs tötete sie ihren Feind auf eine schreckliche Art und Weise…
    ***
    Wir waren im Wald!
    Ein einfacher Satz. Ein simples Ziel. Und doch war alles anders als in einem normalen Wald, denn das hatten wir bereits kurz nach dem Eintreten festgestellt. Zumindest mir war es aufgefallen, denn der Geschmack in meinem Mund hatte sich intensiviert. Er war einfach widerlich geworden und gab mir den Eindruck, daß ich bisher in meinem Leben nichts anderes geschmeckt hatte.
    Das war keine Erinnerung mehr, das war schon eine überspitzte Realität.
    Düsternis umfing uns. Sie bestand praktisch aus zwei Farben. Da mischte sich ein dunkles Grau in ein Grün hinein, das einmal hell gewesen war, wenn es von den Strahlen der Sonne geschaffen wurde, die ja nie oder kaum bis zum Boden durchdrang.
    Auf halbem Weg wurde es von der Dunkelheit abgefangen. Die moosigen Hölzer und Stämme. Das »verfilzte« Laub, die schwere Luft und die weiche Oberfläche des Erdreichs, die Ähnlichkeit mit einem Teppich aufwies.
    Dieser Wald war anders.
    Auch Suko hatte es gespürt und sich auf seine Weise auf ihn vorbereitet.
    Er hatte die Dämonenpeitsche gezogen, sie kampfbereit gemacht und zurück in den Gürtel gesteckt. Sein Gesicht zeigte einen harten und scharfen Zug.
    Der Wald war nicht tot. Er steckte voller Leben. Er war regelrecht lebendig. Uns umschwirrten unzählige Insekten. Ihr Summen begleitete uns als ständige Melodie. Die Blätter hingen von den Bäumen wie leicht angefeuchtete Lappen.
    Ich kam mir schon vor wie in einem subtropischen Urwald. Dazu trug auch die feuchte, schwere und schwer zu atmende Luft bei, die wir fast tranken, wenn wir einatmeten.
    Und der bittersüße Geschmack, der meine Zunge bedeckte wie eine dicke Schicht. Sie war nicht angeschwollen, obgleich sie sich so anfühlte. Er widerte mich an, aber ich wußte auch, daß er deshalb so intensiv geworden war, weil sie nahe war.
    Ja - sie!
    Die Frau, die ich in der Bank erlebt hatte. Die von zwei Kugeln getroffen worden war, die ihr Leben im Rollstuhl fristen mußte und trotzdem als Phänomen weiterlebte, weil sie es geschafft hatte, starke Verbündete zu finden.
    Ja, sie hatte von ihren Beschützern gesprochen damals. Und die hielten sich im Wald versteckt.
    Auch Doug Kinny kam mit dieser Umgebung nicht zurecht. Sicherlich kannte er den Wald, schließlich hatte er seine Tochter oft genug besucht. Ob er ihn allerdings in dieser Art und Weise erlebt hatte, das stand in den Sternen.
    Er ging nach vorn gebeugt. Er stand unter Strom. Manchmal schlug er mit hektischen und wütenden Bewegungen Blätter zur Seite, die ihn störten. Immer flüsterte er den Namen seiner Tochter, ohne jedoch eine Antwort zu bekommen. Wahrscheinlich sprach er mehr mit sich selbst.
    Keiner von uns hätte konkret sagen können, an welchem Ort die beiden Schüsse gefallen waren. Der Wald schluckte die Geräusche oder verfremdete sie. Weitere Schüsse waren jedenfalls nicht gefallen. So gingen wir praktisch auf gut Glück und verließen uns auch auf unsere Spürnasen.
    Fauliges Wasser schwappte in einem kleinen Teich. Daneben stand eine Trauerweide wie ein deprimierter Wächter. Mochte der Teufel wissen, wie dieser Baum genau an diese Stelle gelangt war.
    »Ich fühle es«, sagte Doug Kiriny leise. »Ich fühle, daß wir nicht mehr weit von ihr entfernt sind.«
    Damit meinte er seine Tochter. Er ging plötzlich

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