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0976 - Kämpfer für Garbesch

Titel: 0976 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf Leben und Tod herausfordere."
    Die zehn Laboris blieben unbeweglich stehen. Dafür trat ein weiterer Labori, kräftiger als die anderen, aus der Höhle ins Freie.
    Erst als die Sonne ihn voll beschien, erkannte Yesevi Ath, daß es sich um eine Frau handelte.
    „Ich bin Musina Karh!" rief sie. „Und ich erkenne dich nicht als Vorbeißer an. Aber den Zeitpunkt unseres Zweikampfs bestimme ich allein. Wir werden in der Höhle bleiben, während ihr draußen in der Sonne schmort, denn wir haben genug Fleisch."
    „Ich weiß, daß ihr das nicht habt", entgegnete Yesevi Ath. „Sonst hättet ihr euch nämlich nicht verraten. Ihr werdet es auch nicht bekommen. Wir dagegen haben noch fast alles Fleisch vom größten Altvater, den Laboris je zu Gesicht bekamen - abgesehen vielleicht vom Göttersohn Amtranik. Wir werden noch vor Sattheit rülpsen, wenn ihr verhungert seid."
    „Aber ihr werdet unser Fleisch nicht anrühren!" schrie Musina Karh.
    Yesevi Ath deutete mit seinem Schleuderstab auf sie.
    „Wenn du gegen mich antrittst und verlierst, dürfen deine Jägerinnen und Jäger vom Fleisch unseres Altvaters essen und mit uns in den Tälern jagen."
    „Ich werde dich besiegen!" rief Musina Karh.
    „Dann darfst du deinen Teil vom Fleisch unseres Altvaters essen", erwiderte Yesevi Ath.
    „Dann werde ich der Vorbeißer von Arpa Chai sein!" rief Musina Karh.
    „So ist das Gesetz derer, die aus dem Hay Hayyat kamen und wieder in ihn gehen werden, wenn er sie zu sich ruft", sagte Yesevi Ath die alte Formel auf.
    „Ich nehme deine Forderung an!" sagte Musina Karh.
    „Dann komm und kämpfe!" erwiderte Yesevi Ath.
     
    *
     
    Während Yesevi Ath und Musina Karh langsam aufeinander zugingen, kamen die Jägerinnen und Jäger der beiden Gruppen aus ihren Deckungen und aus der Höhle des Flüsternden Riesen. Sie formierten sich zu einem weiten Kreis um die Stelle, auf der der Zweikampf stattfinden sollte.
    Yesevi Ath konzentrierte sich ganz auf den Kampf. Er hatte sich seine Taktik zurechtgelegt und war vollkommen sicher, daß er sicher siegen würde.
    Doch auch Musina Karh schien davon überzeugt zu sein, daß sie siegen würde. Sie bewegte sich völlig selbstsicher und ließ sich nicht zum voreiligen Angriff veranleiten, als Yesevi Ath einen eigenen Angriff vortäuschte.
    Yesevi Ath war überrascht, daß seine Finte nicht gewirkt hatte. Für den Bruchteil einer Sekunde stand er still.
    Das nutzte Musina Karh aus. Sie schleuderte den Stab - und sie hätte den Vorbeißer wahrscheinlich getroffen, wenn der Stab nicht unverhofft seine Flugbahn geändert hätte. Anstatt weiter schräg nach. oben zu fliegen, schoß er plötzlich aufwärts.
    Yesevi Ath merkte, daß er zu spät reagierte. Er wollte sich zur Seite werfen, obwohl er wußte, daß ihm das nicht mehr helfen konnte. Deshalb schaute er verblüfft auf Musinas Schleuderstab, der himmelwärts ging.
    Doch das blieb nicht alles. Yesevi Ath merkte, daß seine Sprungbewegung ihn viel weiter trieb, als das eigentlich möglich war. Gleichzeitig fühlte er sich seltsam leicht.
    Musina Karh empfand das gleiche. Als ihr Schleuderstab emporstieg, wollte sie ihn zurückhalten. Statt dessen wurde sie von ihm aufwärts gezogen und befand sich unversehens in etwa zehn Metern Höhe.
    Yesevi Ath hatte das Gefühl, als hätte sein Geist den Körper verlassen und betrachtete das Geschehen von einer höheren Warte aus. Er sah seine Gegnerin gleich einem Ballonkäfer nach oben schweben, während er sich langsam in der Luft überschlug. Dann sah er, daß mehrere Zuschauer den Halt verloren, unsicher mit den Armen ruderten. Drei von ihnen schwebten plötzlich ebenfalls in der Luft.
    Alles war irgendwie unwirklich, denn es widersprach allen Naturgesetzen, mit denen die Laboris sich recht gut auskannten, auch wenn sie nur in Lederhütten lebten.
    Als Yesevi Ath mit einem Fuß den Boden berührte, wurde er plötzlich ebenfalls emporgeschleudert.
    Langsam schwebte er auf Musina Karh zu.
    Seine Gegnerin reagierte trotz der Unwirklichkeit der Situation mit der Kaltblütigkeit der erfahrenen Kämpferin. Sie zog ihren Knochendolch, wartete, bis sich Yesevi Ath dicht unter ihr befand und stieß dann mit aller Kraft nach seinem rechten Auge.
    Yesevi Ath hatte unterdessen begriffen, daß das unwirklich scheinende Geschehen auf eine Gravitationsschwankung zurückzuführen war, und zwar auf eine fast völlige Aufhebung der Gravitation. Er begriff außerdem, daß so etwas nur durch äußere Einflüsse geschehen

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