0976 - Kämpfer für Garbesch
abzuhäuten. Wieder wurden die Innereien sofort gegessen, denn sie waren verderblich und enthielten außerdem die größte Menge an Körperflüssigkeit.
Als sie später, das feste Fleisch in Streifen geschnitten und in Lederbeutel verpackt, die schwer auf den Rükken hingen, den Schlupfwinkel des Altvaters verließen, war es wieder Nacht. Sie gingen zuerst zu den beiden halbwüchsigen Beobachtern, dann stiegen sie in die Innenwand des Kraters ein.
Ab und zu hörten sie von weiter oben Fauchen und klatschende Geräusche. Zwischen den ältesten Bron-Klyths, die mit Duldung des Altvaters im Wangg Wanath gelebt hatten, war der Kampf ums Bergrevier in vollem Gang.
3.
Am Abend des nächsten Tages erreichte die Gruppe die Ebene aus zerrissenem Fels, aus der sich der Flüsternde Riese erhob. Diesmal machte er dank eines kräftigen Südwinds seinem Namen Ehre. Der Wind brach sich an seinen Konturen, wodurch seltsame Flüstergeräusche hervorgerufen wurden.
Yesevi Ath hob die Hand und hielt seine Gruppe an.
„Warum gehen wir nicht weiter?" fragte eine Jägerin.
„Warum sind wir bisher nicht auf die Jagdgruppe gestoßen, deren Späher das Opfer des Altvaters geworden war?" fragte der Vorbeißer zurück. „Sie muß sich in der Nähe des Wangg Wanath herumgetrieben haben, wahrscheinlich in dem Gebiet zwischen hier und dem Kegelberg - und sie muß Ausschau nach ihrem Späher gehalten haben, als er nicht zurückkehrte."
„Dann hätten sie einen Hinterhalt für uns gelegt", warf ein Jäger ein.
„Ich bin sicher, daß sie einen Hinterhalt gelegt haben", erklärte Yesevi Ath und blickte bedeutungsvoll zum Flüsternden Riesen.
„Du meinst, sie warten dort auf uns?" fragte Usilfe Eth.
„Dann haben sie die Kinder ...!" rief eine Jägerin mit halberstickter Stimme. „Eines war von mir!"
„Es ist auch eines von mir dabei", erwiderte Usilfe Eth. „Mein Sohn Chanave, das älteste Kind der Gruppe.
Deshalb zweifle ich daran, daß die anderen die Kinder erbeutet haben. Chanave ist sehr klug und umsichtig."
„Ich wüßte nicht, was das gegen eine ganze Jagdgruppe nützen könnte!" rief die andere Jägerin.
„Ich kann mir einige Möglichkeiten vorstellen", sagte Yesevi Ath. „Wenn die zutrifft, die ich für die wahrscheinlichste halte, dann brauchen wir nur den Ausgang des Flüsternden Riesen zu blockieren - und die andere Gruppe wird früher oder später aufgeben müssen."
„Und unsere nächste Beute sein!" sagte einer der Halbwüchsigen.
Yesevi Ath schickte ihm einen drohenden Blick, unter dem er förmlich schrumpfte.
„Wir wollen möglichst keinen der anderen töten", erklärte er. „Sobald sie vom Hunger zum Ausbruch getrieben werden, will ich ihren Anführer zum Zweikampf herausfordern. Nimmt er an, wird sich die Gruppe nach seinem Tode uns anschließen. Wir brauchen neue Jägerinnen und Jäger. Nimmt er nicht an, dann allerdings kommt es zum Kampf, bei dem wir gezwungen sein werden, zu töten."
Er erklärte den Mitgliedern der Gruppe seinen Plan, und nach Anbruch der Nacht huschten die Jägerinnen und Jäger einzeln davon, verschwanden in breiten Felsrissen und schlängelten sich darin näher an den Flüsternden Riesen heran.
Yesevi Ath und Usilfe Eth blieben zurück, und der Vorbeißer kam dazu, seiner potentiellen Konkurrentin seinen Antrag zu machen. Der neue Tag erlebte sie als Gefährten, die sie bleiben würden, bis einer von ihnen starb, was auf Arpa Chai selten länger als zwei Jahre dauerte.
Im grellen Licht der Morgensonne schritt Yesevi Ath hoch aufgerichtet auf den Flüsternden Riesen zu.
Kurz vor Erreichen der Schleuderstabweite blieb er stehen.
Er sagte kein Wort, sondern stand nur reglos da und wartete.
Gegen Mittag nahm er im Höhleneingang eine Bewegung wahr. Kurz darauf sprangen zehn Laboris aus der Höhle und schienen auf ihn zustürmen zu wollen.
Yesevi Ath stieß ein kurzes bellendes Heulen aus. Ein Hagel von faustgroßen Steinen prasselte aus nicht einsehbaren Deckungen vor die Füße der zehn Laboris. Die Jägerinnen und Jäger blieben stehen.
Yesevi Ath hob die Hand mit dem Schleuderstab und rief: „Hört mir zu! Ich bin Yesevi Ath, der von allen Laboris auf Arpa Chai als Vorbeißer anerkannt wird!
Deshalb habt ihr gefrevelt,. als ihr versuchtet, mir und meiner Jagdgruppe im Flüsternden Riesen einen Hinterhalt zu legen, während wir den Altvater des Wangg Wanath besiegten und sein Fleisch in Streifen schnitten. Sagt eurem Anführer, daß ich ihn dafür zum Kampf
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