0976 - Kämpfer für Garbesch
kalten Schein des Sternengewimmels durch von Hügeln umgebene Täler, dann stieg die Sonne über den Horizont und verwandelte die Landschaft in eine Bratpfanne.
Gegen Mittag bewegten sie sich am Rand eines alten Vulkangebiets entlang Zwischen den Felswänden eingestürzter Kraterumrandungen hauchten Schwefelquellen übelriechende Gase aus. Yesevi Ath wußte, daß diese Aktivität frisch war, anscheinend auch durch die Beben hervorgerufen.
Plötzlich kam der Späher, der rechts von der Kolonne eingesetzt war, einen Hang herabgelaufen. Der Späher eilte zu ihm und ging neben ihm her.
„Ich habe eine andere Jagdgruppe entdeckt", berichtete er. „Sie besteht aus zweiundzwanzig Erwachsenen und elf Kindern und wird ungefähr um die gleiche Zeit wie wir die Passage durch die Schwarze Barriere erreichen."
„Gut!" sagte Yesevi Ath. „Beobachte sie weiter!"
Als der Späher davongeeilt war, wandte Yesevi Ath sich an Usilfe Eth, die neben ihm ging.
„Es gibt also mindestens eine andere Gruppe, die das Signal zur gleichen Zeit wie wir gesehen hat."
„Es ist ja auch nicht zu übersehen", erwiderte Usilfe Eth. Zwar konnten sie den Gipfel des Hay Hayyat zur Zeit nicht sehen, aber als sie vor zirka einer Stunde einen Hügel überquerten, hatten sie bemerkt, daß das Leuchten unverändert anhielt. „Wahrscheinlich werden noch mehr Gruppen von verschiedenen Seiten mit uns den Fuß des Hay Hayyat erreichen."
„Das dürfen wir nicht zulassen!" entgegnete Yesevi Ath heftig.
Er rief die schnellsten und ausdauerndsten Jägerinnen und Jäger seiner Gruppe zu sich: fünf Frauen und vier Männer.
„Wir werden die gegnerische Gruppe überholen und uns in den zerklüfteten Felsen am Eingang der Passage durch die Schwarze Barriere verstecken", erklärte er ihnen. „Wenn der Rest unserer Gruppe gleichzeitig mit der gegnerischen Gruppe dort eintrifft, werden die Gegner über ihn herfallen, weil sie glauben, leichtes Spiel zu haben.
Dann fallen wir ihnen in den Rücken."
Sie setzten sich in Bewegung. Wo das Gelände es zuließ, jagten sie in weiten Sprüngen darüber hinweg. ansonsten bewegten sie sich in einer Art kurzem Trab, wobei sie abwechselnd das linke und das rechte Bein für eine bestimmte Strecke stärker belasteten.
Gegen Mitternacht kamen sie am Fuß der Schwarzen Barriere an, einer chaotischen Welt aus zerschnittenen und zerklüfteten Bergen mittlerer Höhe. Die Felsen bestanden aus Granit und sehr hellem Gneis. Eine überaus karge Vegetation krallte sich in den schattenreichen Einschnitten fest. An Tieren gab es Schlangen und kleine Echsen. Manchmal sahen die Laboris einzelne Bron-Klyths mit ihren deltaförmig aufgespannten Flughäuten vor den sonnenbeschienenen Felswänden schweben.
Die Passage war nichts anderes als der Grund einer tiefen Verwerfungsspalte, ein Riß in der Planetenkruste, der sich schlangenförmig von Süden nach Norden durch die gesamte Schwarze Barriere zog. Im Lauf von Millionen Jahren hatte herabstürzendes Geröll den tiefen Riß so weit aufgefüllt, daß er als Passage benutzt werden konnte. Es kam jedoch immer wieder vor, daß eine Jagdgruppe spurlos in der Passage verschwand. Die Ursache dafür war niemals ergründet worden, aber die meisten Laboris nahmen an, daß es immer wieder zu kurzzeitigen Horizontalverwerfungen kam, bei denen sich die Ränder der Spalte gegeneinander verschoben. Dabei geriet natürlich das Geröll in Bewegung und mochte durchaus eine ganze Jagdgruppe verschlingen.
Yesevi Ath, Usilfe Eth und ihre Begleiter suchten sich Verstecke in den zerklüfteten Felsen links und rechts des Eingangs zur Passage. Danach blieb ihnen weiter nichts übrig, als zu warten. Sie aßen etwas von ihren Vorräten und ignorierten die Tiere, die in ihre Nähe kamen.
Kurz nach Tagesanbruch machte Yesevi Ath, der aus einer Spalte einer hohen Klippe das Vorland beobachtete beide Jagdgruppen aus. Sie näherten sich parallel zueinander, nur von einer breiten Hügelkette getrennt.
Und in spätestens einer halben Stunde mußten sie das nördliche Ende der Hügelkette umrunden und unmittelbar am Eingang der Passage zusammentreffen.
Daran, daß die gegnerische Gruppe sich inzwischen auch wie auf einem Kriegszug formiert hatte, erkannte Yesevi Ath, daß ihre Späher seine Gruppe unterdessen ebenfalls entdeckt hatten. Kurz darauf lösten sich fünfzehn Laboris der gegnerischen Gruppe und eilten in schnellem Lauf auf den Eingang der Passage zu.
Yesevi Ath und seine Begleiter lagen reglos in
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