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0976 - Kämpfer für Garbesch

Titel: 0976 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Höhle, das Tier am Tentakel hinter sich herziehend.
    Draußen blickte er sich wachsam um, dann musterte er das Tier, das nicht einmal so groß wie ein erwachsener Labori war und eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Belgremer besaß. Anschließend öffnete er es und labte sich an den Innereien.
    Nachdem er Nahrung für mindestens drei Tage aufgenommen hatte, dachte er an die Rückkehr zur Oberfläche. Er füllte den Ledersack, den jeder Labori stets bei sich trug, mit in Streifen geschnittenem Fleisch und band ihn sich wieder auf den Rücken. Den Rest mußte er notgedrungen zurücklassen.
    Auf dem Rückweg zur Schachtwand entdeckte er Usilfe Eth, die in einer Art Netz hing und vergeblich versuchte, von den klebrigen Fäden loszukommen.
    „Halt still!" befahl er. „Ich dachte, du wärst tot."
    „Und ich dachte, du wärst tot", erwiderte Usilfe Eth.
    Beide Laboris lachten, dann zerschnitt Yesevi Ath systematisch die Fäden des Netzes mit dem Knochendolch, bis er seine Gefährtin befreit hatte.
    Er lauschte in die Richtung, aus der er gekommen war, und vernahm ein schwaches Rumoren.
    „Schade, der Rest meiner Beute ist verloren", meinte er. „Nimm dir etwas Fleisch aus meinem Proviantsack und iß. Anschließend wollen wir uns an den Aufstieg machen!"
    Usilfe Eth gehorchte. Sie aß schweigend und hastig, denn sie wußte nicht, wie lange sie in Ruhe gelassen wurden. Immer wieder waren aus der Nähe undefinierbare Geräusche zu hören. Am Grunde des tiefen Schachtes mußten sich viele Lebensformen entwickelt haben, die es an der eigentlichen Oberfläche Arpa Chais nicht gab.
    Doch sie blieben unbehelligt und konnten wenig später an den Aufstieg gehen. Da die Wand zwar senkrecht, aber sehr zerfurcht war, kamen sie gut voran und brauchten nicht einmal eine Stunde für den Aufstieg.
    Oben angekommen, sahen sie, daß sie sich auf einer kahlen Hochebene befanden. Nordwestlich von ihnen stieg eine Rauchsäule aus einem kegelförmigen Berg.
    „Das ist der Wangg Wanath", meinte Usilfe Eth. „Die Beben haben ihn aktiviert."
    „Und dort ist der Hay Hayyat", sagte Yesevi Ath und schaute nachdenklich zum Gipfel des Heiligen Berges. „Wir haben uns ziemlich weit vom Flüsternden Riesen entfernt."
    In diesem Augenblick ging die Sonne unter. Nach und nach wurden die Sterne des Milchstraßenzentrums sichtbar und die leuchtenden Gasnebel zwischen ihnen.
    „Gehen wir?" fragte Usilfe Eth.
    Yesevi Ath antwortete nicht, denn er sah dort, wo sich der Gipfel des Hay Hayyat befinden mußte, ein seltsames Leuchten. Das Leuchten verstärkte sich rasch - und plötzlich erkannte Yesevi Ath, daß es vom Gipfel des Hay Hayyat kam, der von innen heraus geheimnisvoll aufglühte.
    „Yesevi!" sagte Usilfe Eth ungeduldig.
    „Sieh doch!" sagte Yesevi Ath leise. Er deutete zum Gipfel des Hay Hayyat. „Das Leuchten kommt von innen, aus dem Hay Hayyat heraus! Es ist ein Zeichen, Usilfe! Der Hay Hayyat ruft das Volk der Laboris zu sich!"
     
    5.
     
    Thurlow Veled blickte mißmutig auf den Anzeigeschirm, auf dem die Bordpositronik der HARMOS die Auswertungen der ständig eingehenden Ortungsergebnisse erscheinen ließ.
    „Mist!" sagte er halblaut.
    Er wandte sich an seine Stellvertreterin, die in dem Kontursessel neben seinem saß, und sagte: „Entschuldigen Sie bitte, Bilir. Aber das alles macht mich nervös. Seit drei Wochen kreuzen wir in einem Sektor des inneren Zentrumsrings, für dessen gründliche Durchortung ein ganzes Kreuzergeschwader gebraucht würde. Kein Wunder, daß wir in dieser Sternensuppe nichts finden."
    Bilir Thanai, eine große schlanke Frau mit samtbrauner Haut und dunkelblondem Haar, zuckte lächelnd die Schultern.
    „Was sollen wir machen, Thurlow? Die Liga leidet an chronischem Schiffsmangel, genau wie die GAVÖK. Dennoch hat sie rund vierhundert Schiffe im Zentrumssektor konzentriert, soviel mir bekannt ist. Natürlich ist das viel zu wenig. Aber wir müssen es versuchen. Wenn es uns nicht gelingt, die geheimnisvolle Anlage Armadans von Harpoon zu finden und ihrer Leitzentrale glaubhaft zu erklären, daß wir Terraner nicht identisch mit den Garbeschianern sind, ist die Menschheit verloren."
    „Ich weiß!" erwiderte Thurlow Veled.
    Die Verantwortung lastete schwer auf seinen Schultern. In dem dichten Sternengewimmel des galaktischen Zentrumssektors mit seinen sich millionenfach kreuzenden und überlappenden Energiefluten konnten praktisch tausend hochtechnisierte Welten aktiviert sein, um Orbiter zu produzieren, ohne

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