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0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

Titel: 0977 - Gefahr für die Blaue Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert und Simon Borner
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schlechten Scherz.
    »So habe ich das auch nicht gemeint, Doc.«
    »Er hat einen Blutkreislauf wie wir, ebenso ein Herz, Leber, Lunge, Nieren«, leierte Berenga die Erkenntnisse herunter. Die Ergebnisse der Untersuchung hatte er zwecks weiterer Auswertungen natürlich sofort per E-Mail an die Spezialklinik in El Paso gesandt. »Das sieht natürlich alles etwas anders aus als bei uns Menschen, auch sind die Zusammensetzungen im Blut anders - aber bei einem an einen anderen Planeten angepassten Lebewesen muss das auch so sein. Ich…«
    »Wo bin ich… hier?« Die unendlich schwach klingende Stimme des Drois unterbrach den Monolog des Arztes.
    Zamorra und Tendyke wandten sich Doc Berengas außerirdischem Patienten zu; sie waren erstaunt, dass der Drois ganz ohne Übergangsphase erwachte. Die Sicherheitsleute legten sofort die Hände gegen ihre im Gürtelholster hängenden Waffen. Berenga machte eine beschwichtigende Geste; er wollte nicht, dass der Weißhäutige sich bedroht fühlte.
    »Sie befinden sich in Sicherheit«, begann Zamorra vorsichtig nach einigen Sekunden, in denen er die Reaktion des Drois abschätzte.
    »Weshalb haben Sie mich festgebunden, Zamorra?« Nun erklang die Stimme bedeutend stärker und befehlsgewohnter, und irgendwie metallisch.
    »Sie kennen mich.« Dies war eine Feststellung, keine Frage.
    »Sie und Tendyke. Mein Name ist Sarn.«
    »Ich sagte doch gleich, dass er mir bekannt vorkommt«, stellte Tendyke mit süffisantem Tonfall fest. »Das ist einer der Helfer von diesem Theronn.«
    »Weshalb haben Sie mich festgebunden?«, wiederholte Sarn seine Frage. Nun klang der Drois erheblich ungehaltener.
    »Es geschah zu Ihrem eigenen Schutz«, erklärte Doc Berenga. »Dieses Krankenzimmer ist ein Provisorium und wir wollten Sie davor schützen, dass Sie sich bei einem eventuellen Herunterfallen verletzen.«
    »Ich bin wach. Weshalb binden Sie mich nicht los?«
    »Sie tauchen einfach so hier auf und bekämpfen sich mit einem Unbekannten. Da sollten Sie schon verstehen, dass wir auf Nummer sicher gehen wollen«, erläuterte Robert Tendyke.
    Sarn blickte ihn drohend aus dunklen Augen an. Kälte rann wie eine Ameisenarmee über Tendykes Rücken.
    »Lassen Sie mich sofort frei!«, forderte Sarn lautstark. Die Männer wichen etwas zurück. »Sie haben sich die Folgen sonst selbst zuzuschreiben.«
    Der Firmenchef hielt den Atem an. Aus dem Gefühl einer Bedrohung wurde Wut über die Unverfrorenheit des Halbandroiden. Das war eine klare Kampfansage.
    »Was bildest du dir ein, wer du bist?«, fuhr er Sarn an. Er wünschte sich, dass er seine Flammenpeitsche mitgenommen hätte, um den Drois unverzüglich züchtigen zu können.
    »Was soll das, Rob?« Zamorra trat neben Tendyke und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Aber auf den Sohn des Teufels wirkte die Beschwichtigungsgeste nicht. Er blickte Zamorra zornig an und schob die Hand weg.
    »Wir haben ihn vor dem fetten Monstrum gerettet und so dankt er es uns«, knurrte Tendyke.
    »Das weiß ich selbst, aber…«
    »Was ist mit dem Taschtwan?«, wollte Sarn wissen. Er hob den Kopf in die Höhe, blickte sich um und bemerkte die drei Sicherheitsmitarbeiter, die ihre Pistolen gezogen hatten und auf ihn anhielten.
    Der Drois sah Zamorra in die Augen.
    »Sie scheinen vernünftiger zu sein als Ihr Freund.«
    Zamorra zuckte die Schultern. Was sollte er darauf antworten?
    Sarn spannte die Muskeln an und zerriss die Gurte, die ihn ans Bett fesselten. Zamorra und Doc Berenga gaben den Sicherheitsmännern Zeichen, sich vorerst noch zurückzuhalten.
    Der Drois setzte sich auf die Bettkante und blickte die sechs Männer an.
    »Ich muss sofort wieder zurück zu Theronn«, erklärte er. »Der Wächter der Blauen Städte befindet sich mit meinen Kollegen im Kampf gegen die Taschtwan.«
    »War Ihr Verfolger ein Taschtwan?«, fragte Zamorra.
    »Lebt er noch?«, stellte Sarn eine Gegenfrage ohne selbst Antwort gegeben zu haben.
    »Wir hoffen, dass wir ihn mit unseren Waffen getötet haben«, antwortete Tendyke. Ihm fiel nicht ein dem Halbdroiden zu verraten, dass dessen Desintegrator gerade von einem Expertenteam untersucht wurde. »Er versuchte noch, über die Regenbogenblumen zu fliehen.«
    Sarn schüttelte den Kopf, er wirkte auf eine unbestimmte Art hilflos.
    »Ich bin über die Regenbogenblumen geflohen, um Sie um Hilfe zu bitten«, gestand er. »Aber ich weiß nicht, wer mir den Befehl dazu gab.«
    »Hilfe für wen?« Robert Tendyke kniff die Augen zusammen. »Für sich

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