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0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

Titel: 0977 - Gefahr für die Blaue Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert und Simon Borner
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selbst? Für Theronn?«
    Sarn blickte von einem zum anderen. Er wirkte verwirrt.
    »Aber nein«, sagte er in einem Tonfall, der Entrüstung enthielt. »Natürlich für die Blaue Stadt, die sich auf dem Planeten Karenja befindet.«
    Tendyke stand da, als hätte ihn ein Kälteblitz mitten in der Bewegung eingefroren. Es dauerte drei Sekunden, bis er wieder reagierte.
    »Moment, mein Bester«, sagte er und zog jedes Wort in die Länge. »Bei der Blauen Stadt in der Antarktis wurden Zamorra und Avenge von Ihrem Wächter Theronn rausgeworfen, bei der Blauen Stadt in Louisiana wurden Zamorra und ich von Ihrem Wächter Theronn rausgeworfen - und jetzt sollen wir einfach so Hilfe leisten?«
    »Rob, ich…« Zamorra bemerkte, dass sein Freund dabei war, sich in Rage zu reden. Er versuchte, Tendyke zu beruhigen, obwohl er selbst erzürnt war, wenn er an Theronns Worte bei ihrem letzten Zusammentreffen dachte: »… und eines verspreche ich dir, Zamorra: Wenn du mir jemals wieder bei oder in einer Del’Alkharam begegnest, besonders dann, wenn eine Abschottung vorliegt, dann kenne ich keine Rücksicht auf Verluste!«, hatte der Wächter getobt. »Dann gebe ich den Drois den Befehl, unbarmherzig ihre Desintegratoren einzusetzen .«
    »Ich habe das nicht vergessen«, zischte der Abenteurer, gerade so, als könnte er Zamorras Gedanken in diesem Augenblick lesen, »und meine Antwort lautet: Neinl«
    ***
    »Na, Kleine? Denen haben wir’s aber gezeigt.«
    Nicole seufzte innerlich, als sie die Kiste aus dem Boot hievte, denn sie wusste genau, wo Geoffs Augen in diesem Moment waren. Da, wo sie immer waren, wenn sie sich bückte. Auf ihrem kleinen, knackigen Po, der sich unter der aschgrauen Stoffhose ziemlich genau abzeichnen musste.
    »Hilf mir lieber, anstatt dich in vergangenen Heldentaten zu suhlen«, gab sie zurück - mit leichterem Tonfall, als sie sich zugetraut hätte - und griff nach der nächsten Kiste Black Label. Den eigenartigen Schwindelanfall von vorhin hatte sie bereits so gut wie vergessen. Auch die Bilder von Nebel und - was war es noch gewesen? - waren wieder aus ihrem Geist verschwunden.
    Produkte meiner überreizten Fantasie, urteilte sie. Was mache ich Stadtkind mich auch auf den Weg ins nächtliche Abenteuer? Schusswechsel mit den Cops? Rasante Verfolgungsjagden durch undurchsichtiges Sumpfland? Kein Wunder, dass mir da mulmig wird!
    Aber was tat man nicht alles für die Hand, die einen fütterte?
    Geoff ließ die Laterne sinken und tat, wie ihm geheißen. Gemeinsam wuchteten sie die Letzten fünf der Sperrholzkisten an Land - besser gesagt an das, was in dieser gottverlassenen Gegend als Land durchging. Dann standen sie schwer atmend daneben und lauschten.
    Nichts.
    »Verflucht, was ist das dunkel hier«, raunte Nicole und wischte sich die schmutzigen Hände an ihrer ebenso modischen wie praktischen Tweedjacke ab.
    »Sei froh«, sagte Geoff leise. »Bei Tag hätten wir die Cops beileibe nicht so schnell abgehängt.« Er trat näher -natürlich uneingeladen -, schlang ihr die (aus Lava bestehenden) Arme um die Hüfte und zog sie an sich. »Aber ich weiß noch was, das im Dunkeln besser geht als im Hellen.«
    Sein Atem roch nach (Höllenfeuer das ist) Fusel und Tabak, der Rest von ihm nach mindestens vier Tagen ohne Badewanne oder Waschzuber. Eine Gestankmischung, auf die er vermutlich sogar stolz war, weil er sie für männlich hielt. Nicole hatte noch nie verstanden, wie Kerle wie er auf die Idee kamen, Frauen stünden auf Eau de Würg.
    Just bevor er ihr (das Leben! Großer Gott, er will mein) die nötige Bewegungsfreiheit nehmen konnte, hob sie die Hände und stieß ihn von sich. »Finger weg, Mister. Ich bin zum Arbeiten hier, nicht zur Kinderbelustigung.«
    Das saß, und nichts anderes hatte sie erwartet. Schon bei der Abfahrt am geheimen Treffpunkt im Umland von Naples hatte sie ihn damit aufgezogen, dass er - seinem Macho-Gehabe zum Trotz -ein paar Jährchen jünger als sie war.
    »Okay, Skipper«, erwiderte er nun und klang dabei leicht eingeschnappt. »Dann geh voran.« Seine Arme lösten sich von ihr, allerdings nicht ohne den schwieligen Händen eine - flüchtig wirkende, aber völlig bewusst vollzogene -Ehrenrunde über ihr Gesäß zu gönnen.
    Nicole beschloss, es einfach hinzunehmen. Diskussionen führten bei Geoff zu nichts. Frauen, die sich seiner Avancen erwehrten, kamen in seinem Weltverständnis nicht vor und entzogen sich somit seinem Verständnis. »Und wohin?«, fragte sie stattdessen.
    Es

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