Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

Titel: 0977 - Gefahr für die Blaue Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert und Simon Borner
Vom Netzwerk:
Ihre weiteren Befehle, Malham?«, wollte Sazhar wissen.
    Der Koryde verzog keine Miene, als er die Anrede vernahm, die seinem Stand angemessen war. Theronn blickte zum um fast zwei Köpfe größeren Sazhar auf. Die meisten der haarlosen, weißhäutigen Drois mit den silbernen Uniformen schienen eine Standardgröße zu besitzen, die weit oberhalb der eines Koryden lag.
    »Wir treten vorerst den Rückzug an. Die Del'Alkharam schützen wir über die Energiewand gegen diese… Missgeburten, die sie entweihen wollen«, befahl er in der für sein Volk typisch holprigen Sprechweise. »Der Demontagetrupp, der vor drei Tagen für die Abschottung vorausgeschickt wurde, wurde getötet. Das erklärt aber nicht, weshalb es keinen Vibrationsalarm beim Erscheinen der Taschtwan gab.«
    Sazhar und Syrta ballten die rechte Hand zur Faust und legten sie gegen den Brustkorb als -Zeichen ihres Gehorsams, dann drehte sich beide um und gaben ihren Gefährten die Order ihres Befehlshabers weiter.
    Theronn blickte ihnen nachdenklich hinterher.
    Er fühlte sich geschlagen. In der Jahrzehntausende langen Geschichte der Blauen Städte war noch nie eingetreten, dass die Drois den Rückzug antraten.
    ***
    Auf einmal ging alles ganz schnell.
    Monica wusste nicht, wie ihr geschah, als plötzlich grelles Leuchten den Raum erfüllte und die staubig-abgestandene Luft, die sie mit unsäglich großem Kraftaufwand in ihren nutzlosen Körper zwängte, nach beißendem Ozon roch.
    Silberne Blitze zuckten vor ihren Augen umher. Sie hüllten das Monstrum ein, das sie und Nicole zu Marionetten degradiert hatte, um sie in Sicherheit zu wiegen und sich ihrer Kräfte zu bedienen. Und das Wesen brüllte!
    Tosende Wut, gekoppelt mit der Überraschung eines Dämons, der sich bereits als Gewinner betrachtet hatte, brach sich ihre Bahn aus dem menschenähnlichen Lavaleib, aus dieser Verballhornung eines Menschenkörpers. Das Gebrüll ließ die Wände erbeben und den Staub herabrieseln, der seit Jahrzehnten zwischen den Deckendielen stecken mochte.
    Monica sah es, spürte ihn auf ihrem Gesicht - und begriff mit einem Mal, dass sie wieder fühlen, sich wieder regen konnte. »Nicole!«, krächzte es aus ihrer Kehle, und bevor sie wusste, dass sie es tat, war sie bereits aufgesprungen - schwankend und mit knackenden Gelenken zwar, aber immerhin - und hielt auf die Freundin zu.
    Nicole Duval stand inmitten einer Kugel aus grünlichem Licht und gleißend heller silberner Blitze. Merlins Stern, Zamorras Amulett, das plötzlich auf ihrer ausgestreckten Hand lag, verrichtete seinen Dienst und schützte sie vor der Macht ihres gemeinsamen Peinigers.
    Sowie Nicole sah, dass Monica sich näherte, weitete sie den Radius der magischen Kugel auch auf sie aus.
    »Gutes Timing«, keuchte Monica, doch die Freundin reagierte nicht. Schweißbäche liefen über ihr kreidebleiches, vor Anstrengung verzerrtes Gesicht. Die Konzentration und die Kraft, die der Zauber ihr abverlangte, schienen ihr arg zuzusetzen, doch sie hielt sich tapfer.
    Lange genug?
    Buraal - und mit einem Mal erkannte Monica voller Grauen, dass sie den Namen des bizarren Höllenwesens kannte - wand sich in der Umklammerung der Blitze. Er schrie, zeterte, kam aber nicht näher. Die Energie von Zamorras Amulett hinderte ihn daran, fixierte ihn.
    Und dann…
    »Vorsicht!«, schrie Monica und riss die Augen auf. Doch es war zu spät. Jenseits der energetischen Kuppel schoss der Arm des brennenden Dämons aus dem Kokon aus Blitzen. Eine Krallenhand vollführte in Windeseile kreisende Bewegungen in der Luft, und auf dem Boden unter den Füßen Buraals erschien eine Öffnung aus dem Nichts.
    »Was ist das?«, keuchte Monica. Eine Ahnung machte sich in ihr breit, die ihr ganz und gar missfiel.
    »Welten… tor«, presste Nicole zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich muss… ihn… halt…«
    Sie kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Denn in diesem Moment warf Buraal den flammenden Kopf in den Nacken, legte die Arme an den Leib -und rutschte unten aus dem Kokon der Blitze hinaus. Direkt in das Loch, das er sich zur Flucht geschaffen hatte.
    ***
    »NEIN!«
    Monicas Schrei riss Nicole aus ihrer aus Schwäche geborenen Schockstarre. Sie hatte versagt. Das Amulett zu rufen und ihm die Energie zum Kampf gegen Buraal zu verleihen, obwohl sie kaum mehr Energie gehabt hatte - all das hatte sie weitaus mehr getroffen, als sie es erhofft hatte. Merlins Stern hatte für sie gekämpft, ja. Aber der Kampf war von Anfang an

Weitere Kostenlose Bücher