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0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

0977 - Gefahr für die Blaue Stadt

Titel: 0977 - Gefahr für die Blaue Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert und Simon Borner
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ist.«
    Sie hat nichts erlebt, erkannte Nicole. Die Vision, die ich während der Reise hatte, ging an ihr vorüber. Sie stutzte. Hieß das, dass sie nur für sie bestimmt gewesen war? Oder…
    Oder habe ich mir sie tatsächlich nur eingebildet? Sie wusste es nicht. Und alles Grübeln würde sie einer Antwort nicht näher bringen, so viel stand fest. Außerdem habe ich wichtigere Dinge zu tun.
    Nicole Duval wappnete sich für das Schlimmste und drehte sich um.
    ***
    Übergangslos befanden sie sich auf einer anderen Welt. Schon im ersten Augenblick bemerkten sie völlig andere Gerüche und total veränderte Lichtverhältnisse, als sie von der Erde gewohnt waren. Der Planet Karenja wurde von mehreren weißen Sonnen bestrahlt.
    Sarn war schon einige Meter vorausgegangen und sah, dass nur etwa zwanzig Meter entfernt die Leiche des von Tendyke’s Home geflohenen Taschtwan lag. Seine Flucht hatte ihn nicht weit geführt. Sarn stand am Rand des Regenbogenblumenbeetes, dort wo sich kleinere Exemplare der Transportblumen befanden, die nur knapp bis über die Hüfte reichten. Vor ihm erhoben sich die Gebäude der Blauen Stadt in die Höhe. Sie sahen fremd und gleichermaßen abwehrbereit aus. Er drehte sich um und blickte die beiden Männer an.
    »Die Blumenkolonie befindet sich extra außerhalb der Stadt, damit keine Feinde über diese Verbindung in die Del'Alkharam gelangen können«, erklärte der Drois.
    »Was ist los?«, erkundigte sich Robert Tendyke als er bemerkte, dass Zamorra beide Hände gegen seine Brust legte, dort, wo sich sonst immer Merlins Stern befand.
    »Mein Amulett… Merlins Stern ist weg!«, stieß Professor Zamorra hervor.
    »Weg?«, echote Tendyke ungläubig. »Durch den Transportvorgang?«
    Noch bevor Zamorra antworten konnte, rief Sarn: »Achtung! Es wurde ein Warnzeichen ausgelöst. Gleich aktiviert Theronn den Vibrationsalarm!«
    Der lautlose Alarm versetzte durch schnelle, sehr kurze und dadurch unhörbare, dafür aber sehr energiereiche Schwingungen alles in Vibration und löste in jedem Wesen Warnschwingungen aus, vermochte es sogar aus tiefstem Schlaf herauszureißen. Er ließ sich nicht ignorieren, da auch Körper in schnelle schmerzhafte Schwingungen versetzt wurden. Doch obwohl viele Wesen es oft und gern behaupteten, konnte ein Vibrationsalarm natürlich keine Toten aufwecken.
    Dieser Alarm wurde nur bei höchster Gefahr für die Blauen Städte ausgelöst und hatte keine gesundheitlichen Folgen für Theronn und seine speziell konditionierten Untergebenen. Auf Wesen mit einer anderen Konstitution wirkte der Alarm je nach Struktur wie eine minutenlange Lähmung der Lebensfunktionen oder wie eine Vollnarkose mit starken Schmerzen beim Erwachen.
    Die nur kurze Erfahrung mit den Taschtwan hatte gezeigt, dass sich die starken Monster an die Vibrationen gewöhnen oder sie zumindest eine Zeit lang ignorieren konnten; in diesem Fall musste extrem schnell reagiert und die Frequenz höher gestellt werden.
    Obwohl Tendyke wusste, dass er dem Alarm nicht entgehen konnte, sah er sich nach einer geschützten Stelle um.
    »Wir müssen schnellstens von hier fort«, forderte er.
    Zamorra achtete nicht auf seine Begleiter, er war noch mit dem Verschwinden von Merlins Stern beschäftigt.
    Entweder drohte dem Amulett eine Gefahr und es verschwand deswegen, überlegte er, oder aber Nici hat es gerufen, kurz bevor wir entmaterialisiert wurden.
    Er wusste nicht, dass er mit der zweiten Vermutung voll ins Schwarze traf, aber das hatte auch keine Bedeutung mehr für ihn.
    Der Vibrationsalarm kam über ihn und Robert Tendyke wie die Fluten eines Tsunami. Die beiden Männer verloren das Bewusstsein und sanken zu Boden.
    Sarn, der wie alle Drois immun gegen die Strahlung des Vibrationsalarms war, beugte sich über die Ohnmächtigen und fluchte leise.
    In diesem Augenblick traten drei Taschtwan hinter einem Hügel hervor und rannten zu Sarn und den beiden Bewusstlosen.
    ***
    Die Welt, auf der Nicole sich mit einem Mal wiederfand, war auf keinen Fall die ihre - und dennoch kam sie ihr eigenartig vertraut vor. Hohe, dichte Bäume umringten sie in allen Richtungen. An manchen von ihnen hingen eigenartige Früchte, dick und prall, gut zwanzig Zentimeter durchmessend, mit Stiel und Blättern daran, geformt wie eine Mischung aus Apfel, Birne, Orange, Tomate - und dabei so beinahe durchscheinend wie eine Weintraube. Monica trat auf einen besonders ertragreich wirkenden Ast zu und sah sie hungrig an.
    »Lass das lieber

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