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0977 - Kemoaucs Bestie

Titel: 0977 - Kemoaucs Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sah es so aus, als würde dieses mit unglaublichen Überlebensqualitäten ausgestattete Geschöpf ihm eine Niederlage bereiten. Die Androiden jagten es kreuz und quer durch das gigantische Sporenschiff, aber sie bekamen es einfach nicht zu fassen.
    Nun war auch dieses Problem gelöst.
    Gerade traf eine Nachricht von Thralan ein, in der er die Gefangennahme der Bestie meldete. Und er behauptete sogar, daß dieses offenbar intelligente und sprachbegabte Wesen zu ihnen überlaufen wollte.
    Das war ein Sieg!
    Und es wäre eigentlich ein Grund gewesen, zur HORDUN-FARBAN zurückzukehren. Doch Servus zögerte. Er wollte zuerst sichergehen, daß es sich nicht nur um eine Finte handelte. Kemoauc konnte seine Bestie darauf dressiert haben, zum Schein auf die Gegenseite überzuwechseln. Doch diese Bedenken waren nicht ausschlaggebend für Servus’ Zögern.
    Er fürchtete sich vor dem Flug von einem Sporenschiff zum anderen! Das seltsame Gefühl, das ihn beim Übersetzen von der HORDUN-FARBAN zur GOR-VAUR beschlichen hatte, war noch zu stark in seiner Erinnerung.
    Als er im Weltraum war, hatte ihn auf einmal sein Mut verlassen. Und je weiter er sich von der HORDUNFARBAN entfernte, desto mutloser war er geworden.
    Er hatte auf einmal das Gefühl gehabt, falsch gehandelt zu haben. Die Angst vor Sanktionen der Kosmokraten war immer stärker geworden und hätte ihn fast um den Verstand gebracht. Er war nahe daran gewesen, einfach zu kapitulieren.
    Als er an Bord der GOR-VAUR ankam, da kehrte die alte Zuversicht zurück, und er wußte wieder, daß er die Macht - und auch das moralische Recht - hatte, sich den Kosmokraten zu widersetzen.
    An diese Schwächeperiode erinnerte er sich, als er mit dem Gedanken spielte, zur HORDUN-FARBAN zurückzukehren. Er fürchtete, daß er wieder wankelmütig werden könnte, wenn er im freien Raum war. Er erklärte sich das so, daß die Sporenschiffe ihm das Gefühl von Stärke vermittelten - und daß die Leere des Weltraums ihm seine Winzigkeit und Bedeutungslosigkeit klarmachte.
    „Wenn ich mich behaupten will, dann muß ich auch das durchstehen können", sagte er laut zu sich.
    „Wie soll ich das verstehen?" fragte Thralan.
    Jetzt erst wurde sich Servus bewußt, daß er immer noch mit seinem Truppenführer auf der HORDUNFARBAN in Verbindung stand.
    „Das war nicht für dich bestimmt", sagte er unwirsch. „Wie kommst du mit der Bestie zurecht?"
    „Sie heißt Joker", antwortete Thralan. „Ich habe Joker aus der Betäubung geweckt und einige Tests mit ihm gemacht. Ich glaube, er meint es ehrlich."
    „Ich will Beweise haben", sagte Servus.
    „Was für einen besseren Beweis konnten wir uns von Joker wünschen als den, daß er uns Kemoauc und Laire ausliefert", meinte Thralan.
    „Warum sollte er das tun?" fragte Servus argwöhnisch. Er traute dieser Bestie noch immer nicht.
    „Das kannst du Joker selbst fragen, Servus", sagte der Androidenführer. „Er möchte dich sprechen."
    Servus fragte sich, ob diese Bestie auch die Fähigkeit hatte, ihn mittels Funkwellen zu beeinflussen oder auf diese Weise sonst irgend etwas Schreckliches mit ihm anzustellen Das lag nach allem, was er über diesen Joker gehört hatte, durchaus im Bereich des Möglichen. Aber er sagte sich, daß er dieses Risiko eingehen mußte, wollte er vor den Androiden nicht als Feigling dastehen.
    „Du kannst die Verbindung herstellen", trug er Thralan auf.
    Das Bild auf dem Monitor wechselte, und zum erstenmal sah Servus die Bestie in einer Direktübertragung.
    Servus war überrascht von dem Anblick, den Joker bot. Er machte nun keinen so erschreckenden Eindruck auf ihn wie auf den Fotos, die er zu sehen bekommen hatte. Schuld daran waren die seltsamen Bewegungen, die er mit den unterschiedlichen Extremitäten vollführte. Mit den vorderen Beinpaaren schlich er, während er mit dem Hintergestell hüpfte. Das Fehlen von Augen und Maul machte ihn zwar fremdartig, aber es milderte zugleich den Eindruck von Gefährlichkeit, den Servus anfangs gehabt hatte. Die beiden seltsamen Wucherungen vorne und hinten am Körper vervollständigten das Groteske an diesem Wesen.
    Ja, das war es - grotesk!
    „Ich bin dein Diener, Servus", sagte Joker mit säuselnder Stimme, die aus seiner vorderen Verwucherung zu kommen schien, die Servus der Einfachheit halber „Kopf" nannte.
    „Du bist doch Kemoaucs Kreatur, ihm hörig und treu bis in den Tod", erwiderte Servus. „Was soll dich veranlassen, dich gegen ihn zu stellen?"
    Servus vermied

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