0977 - Kemoaucs Bestie
würden sie ihn gefangensetzen und ihn im Sinn der Kosmokraten konditionieren. Das stellte für Joker kein Problem dar. Und hatten sie erst einmal den Hominiden soweit, dann würden sie ihn dazu bringen, alle Androiden von Bord der Sporenschiffe zu locken, damit Kemoauc und Laire diese für den Flug in die Heimatgalaxis der Menschheit programmieren konnten.
Das alles wollte Joker seinem Herrn und Meister gerade mitteilen, als der Warnruf erklang: „Terraner an Bord!"
Und da setzte bei Joker augenblicklich der Prozeß der Metamorphose ein. Er trug nichts dazu bei und konnte sich auch nicht dagegen wehren, es war ein bedingter Reflex und ein automatischer Vorgang.
Joker wußte nicht einmal genau, was aus ihm werden würde. Er wußte nur, warum die Metamorphose einsetzte. Er paßte sich einfach den neuen Gegebenheiten an, die die mißtrauischen Menschen mit ihrer Anwesenheit an Bord schufen.
7.
Zwei Tage waren vergangen, seit Laire und Kemoauc das Auge gewaltsam an sich genommen hatten und von Bord der BASIS verschwunden waren. Seitdem hatte man nichts mehr von ihnen gehört.
Beobachtungen der Sporenschiffe hatten gezeigt, daß dort keine größeren Veränderungen stattfanden. Die Gigantschiffe, von denen jedes einen Durchmesser von 1126 Kilometern hatte, blieben auf ihren Positionen. Ebenso wie die Diskusraumer von Servus’ Androiden. Nur selten pendelte eines der UFOs zwischen den Sporenschiffen hin und her.
Atlan, Bully und die anderen bedrängten Rhodan, endlich etwas zu unternehmen.
„Entweder du läßt Kurs zur Materiequelle nehmen und vergißt Laires Auge", hatte Atlan gesagt, „oder aber du entschließt dich zu einer Aktion, um das Auge zurückzuholen."
„Ohne Laires Auge haben wir überhaupt keine Chance, die Materiequelle zu finden", hatte Rhodan erwidert. Aber er konnte sich lange nicht dazu entschließen, Maßnahmen zur Rückeroberung des Auges zu ergreifen.
Das Warten zehrte an den Nerven der Besatzung. Am schlimmsten war die Ungewißheit. Es herrschte immer noch Alarmstufe eins, weil man darauf vorbereitet sein mußte, daß die sechs Sporenschiffe Stellung gegen die BASIS bezogen. Aber dort rührte sich nichts.
Es passierte überhaupt nichts.
Zu allem Ubel kam auch noch, daß die Loower ein kräftiges Lebenszeichen von sich gaben. Ihr Quellmeister Pankha-Skrin rief Rhodan zu sich und protestierte schärfstens dagegen, daß er Laire das Auge zurückgegeben hatte.
Rhodans Beteuerung, daß er das Augenobjekt nicht freiwillig hergegeben hatte, nützte wenig. PankhaSkrin glaubte ihm nicht, sondern hielt das Ganze für einen Schachzug gegen die loowerischen Interessen. Erst durch Baya Gheröls. Intervention war es möglich, die Loower zu beruhigen.
Rhodan suchte auch Payne Hamiller in dessen wissenschaftlicher Abteilung auf.
„Wie kommen Sie mit der Entschlüsselung des Funkimpulses voran, Payne?" erkundigte er sich.
„Überhaupt nicht", gestand der Wissenschaftler. „Der Funkspruch ist nicht nur chiffriert und stark gerafft, sondern er muß auch einen uns völlig fremden Symbolgehalt haben. Ich kann nichts damit anfangen."
Hamiller spielte Rhodan die Aufzeichnung des Impulses, von dem man annahm, daß Laire ihn von den Kosmokraten empfangen hatte, auf mehrere Dutzend verschiedene Arten vor. Und jedesmal hatte Rhodan den Eindruck, das Schlagen eines Herzens zu hören, nur eben einmal langsamer, dann wieder schneller, höher und in tieferen Tonlagen.
„Moment mal!" rief Hamiller da erregt aus. „Der Impuls spricht auf etwas an. Es gibt irgend etwas an Bord der BASIS, was einen ähnlichen Rhythmus wie dieses Funksignal hat. Das habe ich vorher noch nicht bemerkt." Er blickte Rhodan fragend an. „Kann es sein, daß Laire zurückgekommen ist?"
Eine Rückfrage in der Kommandozentrale ergab, daß dem nicht so war. Von Kemoauc und Laire fehlte nach wie vor jede Spur.
„Machen Sie weiter, Payne", trug Rhodan dem Wissenschaftler auf. „Und lassen Sie es mich sofort wissen, wenn Sie etwas herausgefunden haben."
Rhodan kehrte,in die Kommandozentrale zurück.
„Wie lange willst du denn noch warten?" empfing ihn Atlan. „Wir haben zwei Tage verloren, in denen Kemoauc und Laire in aller Ruhe ihre Kampfvorbereitungen treffen konnten."
Rhodan glaubte noch immer nicht daran, daß Laire die Sporenschiffe dazu brauchte, um gegen die BASIS vorzugehen. Aber er war es müde, den anderen dauernd zu widersprechen.
„Ich war bei Payne, weil ich gehofft habe, daß er uns weiterhelfen
Weitere Kostenlose Bücher