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0978 - Heimkehr der Loower

Titel: 0978 - Heimkehr der Loower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ortungswellen um unsere Körper herumlenkte. Aber Kemoauc merkte es und befahl mir: „Keine Tarnung, Joker. Wir gehen aufs Ganze. Es macht mir Spaß, mich ein wenig mit den Terranern herumzuschlagen und ihnen meine Stärke zu zeigen."
    Er drückte mir einen Paralysator in die sechsfingrige Hand, den ich so vorsichtig anfaßte, als hätte er einen ekelerregenden Stallgeruch an sich. Kemoauc behielt eine Strahlenwaffe.
    „Wir werden die GRENIT im Kampf erobern!" rief er ausgelassen. „Du paralysierst alles, was sich dir in den Weg stellt, Joker!"
    „Mach ich, Kemoauc", versicherte ich und schickte meinen Schnüffelsinn aus, um alle Lebewesen zu vergraulen, die sich auf unserer Route befanden. Insgesamt waren das nur vier Techniker auf Kontrollgang und zwei Bewacher, die Atlan auf Kemoauc angesetzt hatte. Es war ein leichtes, sie durch entsprechende Panikimpulse in die Flucht zu schlagen.
    Kemoauc stürmte mit einem Kampfschrei los, und ich fiel pflichtschuldig darin ein. Aber wir erreichten das Hangarschott kampflos, wie ich es arrangiert hatte. In seiner Enttäuschung schmolz Kemoauc die Versperrung des Hangarschotts - und ich sorgte dafür, daß die Alarmanlage nicht anschlug.
    „Wollen uns die Terraner eine Space-Jet zum Geschenk machen?" rief Kemoauc zornig, als er sah, daß wir die GRENIT sozusagen im Spazierengehen erreichen konnten.
    Wir gingen an Bord und fuhren im Antigravlift in die Kommandokuppel hinauf.
    „Kannst du die Space-Jet mit deinem Schnüffelsinn steuern, Joker?" fragte mich mein Meister grimmig.
    „Das traue ich mir gerade noch zu", sagte ich in maßloser Untertreibung.
    „Dann an die Navigation mit dir!" befahl Kemoauc, während er im Feuerleitsessel Platz nahm. Dabei sagte er: „Jetzt sollen die Terraner erfahren, wie vertraut ich mich mit ihren Waffen gemacht habe. Joker!"
    „Ja, Kemoauc?"
    „Start in drei Minuten."
    „Es ginge früher ..."
    „Die Terraner sollen eine Chance haben, uns am Abflug zu hindern. Vielleicht - hoffentlich! - wachen sie noch auf. Ich möchte diese Space-Jet kapern!"
    Die drei Minuten vergingen ohne Zwischenfälle, und ich wollte gerade die Außenschleuse ferngesteuert öffnen ...
    „Start!" verkündete ich und ließ den Antrieb aufheulen.
    Da eröffnete Kemoauc das Impulskanonenfeuer auf die Schleuse. In einem Inferno aus Sonnenfeuer und berstendem Metall wurde die Space Jet im Sog der entweichenden Luft in den Weltraum hinausgerissen. Ich erschnüffelte die richtigen Handgriffe und fing den diskusförmigen Flugkörper ab.
    „Wie steht es mit einer Verfolgung?" erkundigte sich Kemoauc hoffnungsvoll.
    „Keine Chance", erwiderte ich. „Unsere Flucht wurde entdeckt. Aber Jentho Kanthall hat befohlen, von irgendwelchen Maßnahmen gegen uns abzusehen."
    „Warum nur?" Kemoauc verlor die Beherrschung und hämmerte auf die Instrumente ein.
    „Jentho Kanthall vermutet, daß wir Rhodan folgen wollen, wie dieser seinerseits Laire folgt."
    „Sieh an", meinte mein Herr und Meister. „Und welche Motive unterschiebt er mir?"
    „Er vermutet", antwortete ich bedächtig, „daß du die Materiequelle finden willst" um auf die andere Seite zu gelangen und das Rätsel deiner Herkunft zu lösen."
    Kemoauc schwieg verblüfft. Dann sagte er nicht ohne Anerkennung: „Ausnahmsweise einmal eine richtige Schlußfolgerung der Terraner." Er machte eine kurze Pause und fügte hinzu: „Aber die ganze Wahrheit kennen sie nicht." Wieder folgte eine Pause, bevor er mit besonderem Nachdruck fragte: „Sie kennen doch nicht die ganze Wahrheit, Joker?"
    „Ich habe nichts verraten", beteuerte ich, und das war die Wahrheit.
     
    4.
     
    Logbuch der SJ-B-81, Eigenname HURVO: Der Emotionaut Mentro Kosum saß mit angespanntem Gesicht im Pilotensitz der Space-Jet. Sein Körper versteifte sich unter der Anspannung. Nur die Finger huschten wie selbständige Lebewesen über die Instrumente.
    Rhodan, der den Platz des Kopiloten einnahm, wagte nicht, seine Konzentration zu stören. Er brauchte Kosum nicht zu sagen, was er zu tun hatte. Der Emotionaut wußte, worauf es ankam. Und wenn Rhodan Daten brauchte, konnte er sie von den Anzeigen ablesen.
    Die HURVO folgte der TARTUS in ausreichendem Sicherheitsabstand. Kosums Navigationskünste waren die Garantie, daß sie von Laires Space-Jet nicht geortet werden konnten, während sie selbst die TARTUS nie aus dem Ortungsbereich verloren.
    Das hatte Kosum mit einem Trick erreicht. Er schickte eine kleine Raumsonde hinter Laires Space-Jet her, die

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