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0979 - Der Nachfolger

Titel: 0979 - Der Nachfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zögernd. „Meine Mutter ..."
    „Du weißt so viel, Samkar, Mann .aus Stahl", unterbrach ihn Kemoauc. „Du kennst mich, meine Freunde, unsere Geschichte. So sage mir denn: Wer sind meine Eltern?"
    „Darum", sagte Samkar langsam. „Jetzt verstehe ich."
    „Ja? Wirklich?" fragte Kemoauc. Samkar stellte fest, daß die Waffe in der Hand des Mächtigen ein wenig zitterte.
    „Kennst du diese Fabrik, Samkar? Ganz und gar, jeden Winkel?"
    „Den größten Teil kenne ich", antwortete Samkar.
    „Dann kennst du sicher auch die biologisch-medizinischen Labors? Die jetzt stillgelegten und auch verstaubten Räume?"
    „Ich erinnere mich", sagte Samkar, der langsam begriff, welche Motivation den Mächtigen beherrschte.
    „Sind diese Labors meine Eltern und die meiner Freunde? Wurden wir in diesen Räumen zusammengekocht?s< „Kemoauc!" rief Samkar scharf. Der Mächtige schien nicht zur Besinnung kommen zu wollen - oder zu können.
    „Eine Unze hiervon, eine Unze davon? Geben wir Kemoauc braunes Haar oder gar keines, helle oder dunkle Augen? Ein kleiner Spritzer von diesem Sud, um ihn friedfertig zu stimmen? Ein Tropfen von dem anderen Gebräu, um ihm Kraft und Geschicklichkeit zu geben? Darf es etwas mehr von dieser Gallerte sein? Oder nehmen wir diesen Klumpen da, der so seltsam zuckt? Und wie wollen wir ihn nennen, unseren Retortenprinzen? Er soll sich wenigstens über seinen Namen freuen - es ist so ziemlich das einzig Originale an dem ganzen Kerl. Oder ist Kemoauc nur die Abkürzung für eine Liste von Begriffen: K- wie Kunstmensch, E- wie Ersatz, M- wie materialstabil, O- wie originalverpackt, A- wie austauschbar, U- wie unverwüstlich, C- wie Clone?
    Bin ich das? Kemoauc, die biologische Aufziehpuppe? Liegen hier irgendwo noch ein paar Dutzend Kemoaucs herum? Ausschußware mit kleinen Mängeln? Mächtige zweiter Wahl?"
    „Du ereiferst dich, Kemoauc", sagte Samkar.
    „Zu Unrecht?" fragte der Mächtige. Die Waffe in seiner Hand zitterte heftig.
    „Siehst du den Hohn nicht, der darin liegt? Ein Mächtiger, aber nichts weiter als ein Stück Hochleistungsgallerte? Ein Zeitloser, das heißt doch nur, daß ich mich nicht so schnell abnutze."
    Kemoauc holte tief Luft.
    „Vergessen wir das Thema", sagte er plötzlich, sehr leise und sehr entschieden.
    „Offenbar ist das Baumuster, nach dem ich hergestellt wurde, nicht mehr gefragt. Stahl scheint sich als dauerhafter zu erweisen, auch wenn nicht alle damit richtig umgehen können."
    „Was soll das nun wieder heißen?"
    „Sieh in den Spiegel, Samkar falls du sehen kannst. Ein kleiner Fehler bei der Fabrikation, der vermutlich bleiben wird."
    Kemoauc entfernte sich und kehrte mit einem kleinen Handspiegel zurück. Seine Stimme troff vor Hohn.
    „Du siehst, ich meine es gar nicht böse. Aber wir können nur das Allerbeste auf das Universum loslassen, und du gehörst leider nicht dazu. Fehlerhafte Stahlritter können wir nicht brauchen - Ausschuß, mein Bester. Du wirst reklamiert und eingestampft."
    Samkar konnte im Spiegel sehen, wovon Kemoauc sprach. Offenbar war im letzten Augenblick der Umwandlung eine Panne passiert. Das linke Auge saß nicht korrekt in der Höhle, sondern schielte.
    „Eine unwesentliche Panne", sagte Samkar.
    „Nichts da", sagte Kemoauc. „Du wirst doch nicht glauben, daß einer meine Aufgabe übernehmen kann, der so aussieht?"
    Kemoauc hob die Waffe. Sie zielte auf das linke Auge des Stählernen.
    Schweigen.
    Die Hand des Mächtigen war zunächst ruhig, dann begann sie erneut zu beben.
    Schweiß trat auf Kemoaucs Stirn. Seine Augen weiteten sich.
    Er preßte die Kiefer aufeinander, entblößte die Zähne.
    Die Zitterbewegung der waffenführenden Hand verringerte sich.
    Dann wurde sie wieder stärker.
    Samkar sah, wie Kemoauc bleich wurde. Mit aller Kraft konzentrierte sich der Mächtige, aber seine Kräfte reichten nicht aus.
    Kemoauc ließ die Waffe fallen.
    Er sah Samkar aus glanzlosen Augen an.
    „Verloren", sagte er mit erschrekkender Ruhe. „Ich hätte damit rechnen müssen."
    Er verschwand aus Samkars Gesichtskreis. Einen Augenblick später war Samkar frei.
    „Im Geschützstand liegt eine Bombe", sagte Kemoauc tonlos. „Ich nehme an, daß sie bereits gefunden worden ist."
    „Richtig", bestätigte Samkar.
    „Hast du davon gewußt?" fragte Kemoauc.
    „Wovon?" fragte Samkar.
    „Von meinem Symbionten", sagte Kemoauc. „Meinem eingebauten Aufpasser."
    Samkar nickte.
    „Komm", sagte er einfach.
     
    *
     
    Stumpf, teilnahmslos trottete

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