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0979 - Der Totenhügel

0979 - Der Totenhügel

Titel: 0979 - Der Totenhügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überblicken konnte, aber selbst nicht gesehen wurde.
    Das Licht der beiden Scheinwerfer erlosch, dann öffnete jemand die Tür und sorgte somit für die Beleuchtung im Wagen.
    Drei Männer waren zu sehen. Aber einen kannte sie. Er stieg als letzter aus, und Lilian wusste nicht mehr, wo ihr der Kopf stand. Es war ihr Onkel Sidney, der eigentlich krank im Hospital liegen musste.
    Lilian wurde nervös. Sie überlegte, ob sie sich verstecken sollte. Das brachte auch nichts. Deshalb beschloss sie, die Männer eintreten zu lassen.
    ***
    Wir waren froh, am Ziel zu sein, wenn auch mit Verspätung, und wir hatten das Haus in einer abendlichen Ruhe liegen sehen. Es stand ziemlich einsam, und das war auf Wunsch von Sidney Byron geschehen, der in Ruhe arbeiten und keinen Trubel haben wollte.
    Auch er war ausgestiegen, blickte zum Haus und schüttelte den Kopf. »Ich wundere mich darüber, dass meine Frau noch nicht gekommen ist und die Tür geöffnet hat«, sagte er. »Sie hätte uns doch sehen müssen.«
    »Vielleicht ist sie nicht da«, sagte Suko.
    »Aber wir haben Besuch. Ich erzählte Ihnen ja von Lilian.«
    »Die beiden können ins Kino gegangen sein«, meinte ich.
    »Nein, nein…« Er verstummte, denn die Tür wurde geöffnet, und das Kind, das wir sahen, konnte einfach nur Lilian Kline sein, von der uns Sidney Byron erzählt hatte, denn da stimmte jedes Detail der Beschreibung, auch die beiden Zöpfe, die Lilian fast so aussehen ließen wie Pipi Langstrumpf.
    Sie wartete in der Tür, auch im Licht. Und sie wusste nicht, ob sie lächeln oder verschwinden wollte.
    Die Unsicherheit stand ihr ins Gesicht geschrieben. Das merkte auch Sidney Byron, denn er sagte leise zu uns: »Lassen Sie mich mal.«
    »Gut.«
    Er ging vor. Von Suko und mir wurde er beobachtet, und wir entdeckten nichts, was uns an seinem Gang störte. Er schritt wie ein normaler Mensch dahin, nicht wie einer, in dessen Adern kein Blut mehr floss, als wäre er von einem Vampir leergesaugt worden.
    »Hi, Lilian…«
    Das Mädchen schwieg. Wahrscheinlich war es zu überrascht. Die nächsten Worte bestätigten die Annahme. »Wo kommst du denn her, Onkel Sid? Du bist doch im Krankenhaus.«
    »Ich war.«
    »Hat man dich entlassen?«
    »Wie du siehst.«
    Die Kleine lächelte. »Dann bist du wieder okay. Mann, das finde ich super.«
    »Und wo ist deine Tante?«
    »Die ist nicht da.«
    Byron schrak zusammen. »Ach, wieso das?«
    »Sie ist mit dem Rad gefahren, um sich bei einer Frau zu treffen, wo sie Karten spielen.«
    »Ahhh«, dehnte der Mann, »Das hatte ich vergessen.« Er drehte sich zu uns um. »Es ist alles in Ordnung.«
    »Dann können wir ins Haus?«
    »Sicher.«
    Nach dem Grabhügel fragte ich ihn nicht mehr. Ich hatte es während der Fahrt zweimal getan, aber keine Antwort bekommen und es schließlich gelassen. Wahrscheinlich würde er noch von selbst darauf zu sprechen kommen. Jetzt winkte er uns zunächst einmal ins Haus.
    Suko und ich gingen auf Lilian zu, von ihr scharf beobachtet, als könnte sie uns nicht trauen. Suko lächelte sie als erster an und stellte sich vor. Auch ich sagte meinen Namen. Damit war das erste Eis zwischen uns gebrochen. Wir ernteten freundlichere Blicke und ein erstes, scheues Lächeln.
    Sidney Byron wartete in einem Vorraum auf uns, dessen Einrichtung zumindest gewöhnungsbedürftig war, es sei denn, man mochte alte Masken und Statuen aus fremden Ländern. Mir war das Zeug einfach zu düster. Manche Masken wirkten sogar abstoßend.
    Byron hatte unsere Blicke bemerkt. Er fühlte sich bemüßigt, eine Erklärung abzugeben. »Ich sammle die Stücke. Ich habe sie von meinen Reisen mitgebracht. Jede Statue und jede Maske ist irgendwie mit einer Geschichte verbunden. Es ist mein Hobby.«
    »Kein Wunder, bei Ihrem Beruf«, sagte ich. Meine rechte Hand steckte in der Jackentasche. Die Finger berührten dabei das Handy, das ich allerdings ausgeschaltet hatte. Da konnte Sir James es mit tausend Anrufen versuchen, er wäre nicht durchgekommen.
    Lilian Kline wartete dort, wo der Flur begann, und sie ließ uns nicht aus den Augen. Sie schloss auch ihren Onkel ein, der über die Blicke etwas verlegen lächelte. »Habe ich etwas an mir?« fragte er.
    Seine Nichte hob die Schultern. »Das versuche ich herauszufinden. Aber du bist wie sie, glaube ich.«
    Er legte den Kopf schief. »Wie sie? Wen oder was meinst du damit, Lilian?«
    »Ich meine die Frau, meine Freundin.«
    »Sorry, aber ich weiß noch immer nicht, von wem du sprichst.«
    »Von

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