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0979 - Der Totenhügel

0979 - Der Totenhügel

Titel: 0979 - Der Totenhügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Frau im Hügel!«
    Schlagartig wurde Sidney Byron zu Eis. Er rührte sich nicht mehr vom Fleck. Sein Gesicht nahm einen versteinerten Ausdruck an. Selbst die Augen bewegten sich nicht.
    »Kennst du sie nicht, Onkel?«
    Wir hörten das Geräusch, als Byron durch die Nase Luft holte. »Wen sollte ich kennen?«
    »Die Frau im Hügel. Du hast doch die Kerzen dort aufgestellt, habe ich gehört.«
    »Und woher weißt du das?«
    Lilian lächelte ihn an. »Woher ich das weiß? Kann ich dir sagen. Ich bin doch selbst dort gewesen und habe mit ihr gesprochen. Ich habe sie auch gesehen.«
    Sidney Byron ging einen kleinen Schritt auf seine Nichte zu. Suko und ich hielten uns zurück. Es war besser so, denn wir brauchten nur die Ohren zu spitzen.
    »Wann bist du dort gewesen?«
    »Heute Abend.«
    »Allein?«
    »Ja.«
    »Und was hast du gesehen?«
    »Sie, meine Freundin ohne Namen. Sie lag im Hügel wie in einem Grab. Aber das weißt du doch. Ich habe mit ihr gesprochen. Sie mag mich, und ich mag sie.«
    Mit drei schnellen Schritten war der Mann bei dem Kind. Er bückte sich und umfasste die Schultern seiner Nichte. »Himmel, Lilian, was hast du getan?«
    »Nichts anderes als du.«
    Byron lachte und schüttelte dabei den Kopf. »Du hättest, du hättest das, nein, das hättest du nicht tun sollen. Es ist nicht so, wie du gedacht hast. Das ist alles anders, verstehst du das nicht?«
    Das Mädchen blieb hart. »Sie mag mich aber, ob du es nun glauben willst oder nicht.«
    »Ja, sie mag dich, das weiß ich. Sie mag alle Menschen. Sie möchte sie haben. Sie mag die Menschen aus bestimmten Gründen, und sie hat auch mich gemocht. Ich habe auch die Kerzen dorthin gestellt. Aber es ist alles mein Geheimnis gewesen. Ich wollte nicht, dass andere davon erfahren. Erst recht nicht die Mitglieder meiner Familie. Wer einmal in ihren Bann geraten ist, der kommt nicht mehr von ihr los. Den hat sie für immer, begreifst du das?«
    »Nein, denn wir haben uns gut verstanden. Sie hat mich auch gewarnt und mich beschützt.«
    »Vor wem denn?«
    »Da war ein Monster, Onkel.«
    Byron ließ seine Nichte los. Er taumelte zurück, blickte kurz zu uns, sah, dass wir ihn nicht störten, und stöhnte auf. »Du hast es gesehen, Lilian? Du hast die Mutation gesehen? Du hast Harry Cody gesehen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wie sah er denn aus.«
    Lilian gab eine Beschreibung, der auch wir zuhörten. Wir hüteten uns allerdings, sie ins Reiche der Phantasie abzutun, so etwas saugte man sich nicht aus den Fingern. Die Augen, der breite Mund, der zur Hälfte menschliche Körper, das ließ auf eine Mutation schließen. Auf einen Test, der nicht erfolgreich beendet werden konnte.
    Der Mann schlug die Hände vor sein Gesicht. Er wirkte dabei wie ein Schauspieler, leider war es echt.
    Er musste sich einfach auf einen dunklen Stuhl mit hoher Lehne fallen lassen, blieb dort sitzen und stöhnte abermals auf.
    Suko und ich gaben uns die Zeichen mit den Augen. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, wo wir nicht länger schweigen wollten, und wir gingen auf den Mann zu.
    Er hatte uns gehört. Sehr langsam hob er den Kopf an. »Sie haben alles gehört, wie?«
    »Das ergab sich zwangsläufig«, sagte ich.
    »Ja, dann wissen Sie jetzt Bescheid.«
    »Eigentlich nicht«, meinte Suko. »Fragmente schon, aber die ganze Wahrheit kennen wir nicht. Um die herauszufinden, sind wir hergefahren, und diesmal lassen wir nicht locker, was das Grab im Hügel angeht. Das werden Sie verstehen, Mr. Byron.«
    »Klar«, gab er zu. »Das ist verständlich. Aber Sie müssen auch begreifen, dass sich einiges geändert hat.«
    »Wieso das?« fragte ich.
    »Es geht um meine Nichte. Sie ist am Hügel gewesen, und man hat sie infiziert. Für sie wird sich vieles ändern im Leben. Schauen Sie mich doch an, verdammt!«
    »Wird sich ihr Blut zersetzen?«
    »Ich hoffe es nicht, Mr. Sinclair«, flüsterte er. »Aber ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts.«
    »Sie wollen nichts wissen.«
    »Auch.«
    »Aber Sie werden reden!« fuhr ich ihn an. »Es gibt keine Ausflüchte mehr. Sie werden uns über das Grab im Hügel aufklären. Vielmehr über die Person, die dort begraben liegt.«
    Er zog den Mund schief. »Person, sagen Sie?«
    »Wer auch immer.«
    Sidney Byron stand auf. »Es ist keine Person, sage ich Ihnen. Es ist jemand, der vor langer Zeit oder auch vor kurzer Zeit, ich weiß es nicht, zurückgelassen wurde. Man hat diese Person, dieses Wesen nicht mehr mitgenommen. Die Besucher aus dem All haben

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