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0979 - Der Totenhügel

0979 - Der Totenhügel

Titel: 0979 - Der Totenhügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hinweis auf eine Veränderung. Aber Lilian musste es genau wissen. Sie war davon betroffen, und sie interessierte sich plötzlich nicht mehr für uns, sondern drehte sich zur Seite und ging auf die Haustür zu.
    Wir ließen sie gehen. Auch ihr Onkel hielt sie nicht zurück. Schon eine Hand hatte sie auf die Klinke gelegt, als sie sich noch einmal umdrehte und uns ansprach. »Da draußen ist jemand. Ich kann ihn spüren. Ich weiß es genau…«
    »Wer?«
    Ich bekam eine andere Antwort als die, die ich mir vorgestellt hätte. Plötzlich lag wieder das Licht in ihren Augen. Es war so anders, es war hell, es verdeckte die Pupillen, und wir bemerkten den unsichtbaren Strom, der gegen uns wehte, aber sehr schnell wieder verschwand, als sich das Kind drehte und uns den Rücken zuwandte.
    Lilian öffnete die Tür mit einer heftigen Bewegung. Es war draußen noch dunkler geworden. Das Licht über dem Eingang erschien uns um so heller und malte eine helle Fläche auf den Boden.
    Lilian Kline blieb auf der Türschwelle stehen. Sie schaute in das Licht, hinein und bis über den Rand hinweg. Dann hob sie den rechten Arm. Sie streckte noch die Finger aus und sagte mit leise Stimme:
    »Er ist draußen. Er wartet auf uns. Er ist da…«
    Noch in derselben Sekunde hörten wir das Heulen!
    Es war ein jammernder, langgezogener und auch klagender Laut, der durchaus von einem Tier hätte stammen können, doch wir gingen davon aus, dass es ein Mensch war, der so geheult hatte und sich nun in der Nähe des Hauses herumtrieb.
    »Cody! Das muss Cody sein!« stieß Sidney Byron hervor. »Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    »Und was will er?«
    »Das weiß ich nicht, Mr. Sinclair. Vielleicht möchte er nur in der Nähe der Menschen sein. Ob er sich noch an mich erinnert, kann ich Ihnen nicht sagen, aber Reste werden schon vorhanden sein - meine ich. Sie sollten Acht geben.«
    Er wusste, dass wir Cody suchen würden. Suko hatte sich schon an mir vorbeigeschoben und bewegte sich auf die offene Tür zu. Lilian hörte meinen Freund und trat nach vorn. Auch sie schuf Platz, blieb aber im Lichtschein stehen.
    Ich hielt mich noch zurück, und auch Suko war nicht mehr weitergegangen. Lilian Kline übernahm die Initiative. Sie suchte ihn, und sie sprach ihn auch an.
    »Komm her! Zeig dich! Du hast mir schon einmal gegenübergestanden. Ich will dich wieder sehen.«
    Das Heulen verstärkte sich. Aber es drang aus der Dunkelheit, in der sich auch Cody versteckt hielt.
    Und er konnte sehen und würde auch mitbekommen, dass wir in die Taschen griffen und unsere Lampen hervorholten. Sie brachten zwar nicht viel, aber zur Not konnten wir ihn auch irritieren.
    Wir bewegten unsere Hände schnell. Die beiden dünnen Strahlen tanzten wie lange, helle Bleistiftminen durch die Finsternis und bewegten sich dabei hektisch.
    »Da ist er!« Suko hatte ihn gesehen. Er wartete meine Reaktion nicht erst ab, sondern stürmte mit langen Schritten los und auch an dem Mädchen vorbei.
    »Gib Acht!« rief ihm Lilian noch nach. »Er ist gefährlich. Er will töten…«
    Auch ich hatte ihre Warnung gehört, aber ich kümmerte mich nicht darum, sondern blieb meinem Freund auf den Fersen. Der Wald lag zwar nicht weit von diesem einzeln stehenden Haus entfernt, aber die freie Fläche zog sich schon hin, und sie bot auch so gut wie keine Verstecke. Zumindest nicht für, einen ausgewachsenen Menschen. Wenn Cody verschwinden wollte, musste er sich schon zu Boden legen.
    Unsere Lichtlanzen packten ihn. Plötzlich sahen wir seine geduckte Gestalt, die sich noch tiefer zu Boden beugte, als wollte sich der Mutant dort eingraben. Er schaffte es nicht. Es war kein Loch vorhanden, durch das er entschwinden konnte, und so blieb er stehen wie jemand, der sich zu einem Kampf entschlossen hatte.
    Mit jedem Meter, den wir zurücklegten, sahen wir ihn besser. Lilian hatte recht gehabt. Wer da vor uns stand, verdiente nicht mehr den Begriff Mensch. Er war zu einem schrecklichen Wesen mutiert. Einer Mischung aus Allbewohner und Mensch, wobei die Beine noch normal waren, auch der Oberkörper, aber seine Arme erinnerten uns an dünne Antennen. Der Kopf zeigte ein Bild des Abscheus, jedenfalls für einen Menschen, der darauf nicht vorbereitet war.
    Aber das Schönheitsideal mochte auf fernen Planeten anders aussehen als hier bei uns. Dort spielte es wohl keine Rolle, wenn jemand Glotzaugen, ein breites Maul oder so gut wie keine Nase hatte. Beinahe wie ein böser E. T.
    Wir blieben stehen, denn auch

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