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0979 - Die Schlacht von London

0979 - Die Schlacht von London

Titel: 0979 - Die Schlacht von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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Gegenübers blitzte es zornig auf. »Also habt ihr sie dem Tode geweiht.«
    Zamorra schwieg.
    »Ich glaube dir nicht«, sagte der Bewaffnete. »Du bist ein Diener des Baumes. Einer seiner willenlosen Sklaven.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Der Pflanzenmann lachte heiser auf. »Es ist offensichtlich.«
    Zamorra fragte sich unbehaglich, ob er damit auf dieselbe Sache anspielte, die schon Spore als Argument für seine unversöhnliche Haltung benutzt hatte.
    Er versuchte, den Kopf zu schütteln, aber der Waffenlauf hinderte ihn daran.
    »Du und die Frau neben dir, ihr seid stigmatisiert wie alle, die dem Baum dienen«, sagte das Pflanzenwesen. »Kein Vasall des Baums kann unsere Augen täuschen. Euch haftet die Schlechtigkeit an, ihr atmet sie mit jeder Pore!«
    »Wenn dem so wäre, wenn wir wirklich Diener oder Sklaven dessen wären, was London erobert hat, würden wir dann euresgleichen - also offenkundige Widerständler - schonen?«, entgegnete Zamorra mühsam, während er überlegte, ob dies nicht der richtige Zeitpunkt wäre, das Amulett zu rufen, um sich aus der misslichen Lage befreien zu können.
    Er entschied sich nur aus einem einzigen Grund dagegen: weil er eine Basis schaffen wollte, die zu einer Verständigung mit diesen Geschöpfen führte. Offenbar war der Schrecken, der London unterjocht hatte, ebenso ihr Feind, wie er Zamorras und Nicoles Feind war. Darauf musste sich aufbauen lassen - wenn erst einmal die Unsitte abgestellt war, ständig eine Waffe auf diejenigen zu richten, die gekommen waren, um zu helfen.
    »Sicherlich nicht«, sagte das Pflanzenwesen.
    »Dann gebt uns die Chance, es zu beweisen.«
    Unmut wurde bei den anderen Pflanzengeschöpfen laut. »Sie sind stigmatisiert. Nur der Feind sieht so aus. Nur der Feind!«
    »Ich gebe zu, ich verstehe nicht, was ihr damit meint«, sagte Zamorra. »Spore äußerte sich ähnlich uns gegenüber - weshalb wir uns gegen ihn wehren mussten, um nicht zu sterben. Aber ich versichere, wir sind auf eurer Seite, wenn es darum geht, die Gefahr zu beseitigen, die diese Stadt in einen Albtraum verwandelt hat! Mein Name ist Zamorra. Das hier ist Nicole, meine Lebensgefährtin. Wir kamen durch den Nebelwall, weil uns Botschaften zugespielt wurden, Hilferufe.«
    Zum ersten Mal zeigten seine Worte erkennbar Wirkung. Bei allen Pflanzengeschöpfen. Wie schon Spore, schien auch ihnen der Name Zamorra nicht gänzlich unbekannt zu sein.
    »Wenn du wirklich der bist, der zu sein du behauptest…« Der Anführer des Trupps räusperte sich. »In Ordnung, ihr erhaltet eine Chance. Eine einzige. Unser Wagen ist im Gegensatz zu dem hier noch fahrtüchtig. Ihr steigt bei uns ein und macht keine Dummheiten, sonst…« Er klopfte auf die Waffe, die er hielt.
    »Und weiter?«, fragte Zamorra, während sich neben ihm Nicole zu regen begann. Sie erlangte erst jetzt das Bewusstsein zurück.
    »Wir fahren dorthin, wo ihr Spore und sein Team zurückgelassen haben wollt. Sollte sich erweisen, dass sie noch leben, seid ihr zumindest teilweise rehabilitiert und wir bringen euch in unseren Stützpunkt. Falls nicht…« Erneutes Klopfen gegen das Metall der Waffe.
    »Einverstanden«, sagte Zamorra. »Kann ich jetzt meine Kette wiederhaben?«
    Sein Gegenüber schnitt eine Grimasse.
    Was wohl Nein bedeutete.
    ***
    Sie erreichten das Cottage.
    »Hoffentlich sind sie noch da«, flüsterte Nicole. »Sonst glauben sie uns nie.«
    Zamorra nickte ihr auf munternd zu. »Es wäre wünschenswert. Weil ich ungern härtere Bandagen anziehe.«
    Sie verstand, was er damit sagen wollte.
    Das Amulett.
    Auch wenn es sich scheinbar im Besitz der Pflanzenmenschen befand, hatten sie immer noch das Amulett. Sowohl Zamorra als auch Nicole vermochten es im Bedarfsfall zu rufen. Dann kehrte es gedankenschnell zu seinem wahren Besitzer zurück.
    Und dann lernen sie mich ebenso kennen, wie Spore es getan hat. Verdammt! Wir verlieren immer mehr Zeit!
    Der Transporter, der noch holpriger gefahren war, als die schlechte Straße es vorgab - offenbar hatte auch er Blessuren aus dem Crash davongetragen, die sich bemerkbar machten -, hielt vor der Einfahrt zu Carries Zuhause.
    Über das Mädchen hatte Zamorra bewusst kein Wort verloren.
    Die Pflanzenmenschen stiegen aus und eskortierten ihre Gefangenen um das Cottage herum in den Garten.
    Dort wartete sowohl auf sie als auch auf Zamorra und Nicole ein Schock.
    Beim Verlassen von Highgate Wood hatten sie eine Rauchsäule aus Richtung Cottage bemerkt, die jetzt ihre wahre Ursache

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