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0979 - Die Schlacht von London

0979 - Die Schlacht von London

Titel: 0979 - Die Schlacht von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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halb unterdrückt in ihre Hand.
    »À tes souhaits!« Zamorra warf ihr einen schnellen Blick zu.
    »Merci.« Sie nickte lächelnd.
    Er trat so hart und abrupt auf die Bremse, dass sie beide aus ihren Sitzen gehoben wurden.
    Mehr passierte nicht.
    Was das anging.
    »Deine Nase blutet«, sagte Zamorra.
    »Was?«
    »Deine…« Er nahm ihre Hand und hob sie etwas in die Höhe. »Schau selbst.«
    Die Hand war mit Blut besprenkelt.
    »Oh.«
    Zamorra konnte sich nicht erinnern, wann Nicole zum letzten Mal Nasenbluten gehabt hatte.
    Und sie selbst offenbar auch nicht. »Komisch. Wir sind ja keinen Achttausender im Falltempo runter. Keine Ahnung.« Sie suchte im Handschuhfach des Transporters nach etwas, das sie benutzen konnte, um sich erst die Hand und dann die Nasenflügel zu säubern. Gleichzeitig beäugte sie sich im heruntergeklappten Sonnenschutz, in dem sich ein kleiner Spiegel befand.
    Erstaunlicherweise lag im Handschuhfach ein noch hygienisch verschweißtes, unangetastetes Päckchen Papiertaschentücher. Nicole riss es auf und faltete eines der Tücher auseinander.
    Zamorra nahm ihr die Packung aus der Hand und holte sich ebenfalls ein Taschentuch heraus. Während Nicole ihre Hände abrieb, tupfte Zamorra ihr vorsichtig das Blut aus dem Gesicht.
    »Schon wieder vorbei. Da tropft nichts nach.« Er wählte bewusst die flapsige Ausdrucksweise, wollte sie ablenken.
    Erfolglos.
    »Komisch«, wiederholte sie mit gerunzelter Stirn.
    Er wiegelte ab. »Kann schon mal Vorkommen.«
    Sie verstauten die Tücher, von denen Nicole eines zusammengeknüllt in der Hand behielt und sich ab und zu prüfend an die Nasenöffnungen hielt. Aber es blieb weiß.
    Trotz dieses eigentlich banalen Vorfalls war beiden fortan nicht mehr richtig wohl zumute.
    Und obwohl Zamorra es nicht wollte, fühlte er sich an Spores Menetekel erinnert.
    Blödsinn. Ein bisschen Nasenbluten und ich male den Teufel an die Wand!
    Er fuhr wieder an und versuchte, seine diesbezügliche übertriebene Besorgnis beiseitezuschieben.
    Als er die Serpentinenstraße verließ und auf die mehrspurige Fahrbahn wechselte, die Richtung Innenstadt führte, vergaß er das kurze Intermezzo dann tatsächlich. Weil von rechts ein ähnlicher Transporter heranrauschte, wie der, in dem sie saßen, hinter dem Steuer eine hagere Gestalt, die Spores Zwilling hätte sein können.
    Offenbar fiel die Musterung auf der Gegenseite ähnlich nachteilig aus, denn der Pflanzenmann riss sofort das Steuer in einer Weise herum, die unweigerlich zur Kollision führen musste.
    »So ein Idiot!«, keuchte Nicole.
    Dann kam auch schon der Crash.
    Anschnallen wäre nicht die schlechteste Idee gewesen. Zamorra hatte auf Gurte ebenso verzichtet wie Nicole. Das rächte sich.
    Die Wucht des Zusammenpralls schleuderte sie beide Richtung Windschutzscheibe.
    Zamorra sah, wie Nicole, die Arme reflexartig ausstreckte und damit genau das tat, was auch er noch unternahm, um die Energie abzufedern. Doch sie waren chancenlos. Splitterndes Glas, kreischendes Metall, das zusammengeschoben wurde und das dumpfe Scheppern, mit dem die Waffen im Fond gegen die Innenwandung geschleudert wurden, vermischten sich zu einer Lautkulisse, die die beiden Insassen mit in die Bewusstlosigkeit nahmen.
    Der Lärm endete nach zwei, drei Sekunden, aber das bekamen Zamorra und Nicole schon nicht mehr mit.
    ***
    Die Insassen des zweiten Unfallfahrzeugs hatten den Zusammenstoß deutlich besser verdaut - auch deutlich besser als ihr Wagen. Während die Transporterhaube aufgesprungen war und Rauch aus dem Motorblock aufstieg, wurde die Tür der Fahrerkabine aufgetreten und fast zeitgleich die leicht verzogene Fondtür auf geschoben.
    Mehrere Gestalten kletterten ins Freie.
    Der Fahrer schnarrte: »Das ist ihr Wagen - schaut im hinteren Bereich nach, ob sie sich dort befinden! Los, macht schnell, ihr wisst, was wir riskieren! Ein zu langer Aufenthalt ruft sie unweigerlich auf den Plan!«
    Die anderen Mischwesen aus Mensch und Pflanze staksten zu dem Transporter, den sie gerammt hatten. Im Cockpit hingen zwei regungslose Gestalten, ein Mann und eine Frau, in den Sitzen. Um sie kümmerten sich zwei der Pflanzengeschöpfe. Die anderen beiden eilten nach hinten und rissen die Tür zum hinteren Bereich auf. Der Fahrer ihres eigenen Fahrzeugs, offenbar zugleich auch derjenige, der bei ihnen das Sagen hatte, wartete auf einen ersten Rapport.
    Der erfolgte prompt.
    »Leer!«, rief eine der losgeschickten Gestalten, die feminine Züge aufwies. »Keine

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