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0979 - Die Schlacht von London

0979 - Die Schlacht von London

Titel: 0979 - Die Schlacht von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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Dutzende, und sie stürmten dem Transporter in einem Tempo entgegen, das jede Norm überschritt. Dass sie dabei noch so entsetzlich elegant in ihrer Bewegung wirkten, gab Zamorra den Rest.
    »Fenster runter!«, forderte er den Fahrer auf, schnappte sich gleichzeitig seinen E-Blaster und feuerte am Kopf des Pflanzenwesens vorbei auf die rasend schnell näherkommenden Krieger, von denen erste »Peitschenschnüre« gegen sie geschleudert wurden und klatschend von der Karosserie abprallten.
    Er traf den vordersten Exekutor in die Brust und setzte ihn in Brand. Trotzdem rannte er noch eine Weile weiter, stolperte dann aber und brachte auch noch einen Nebenmann zu Fall, der erstaunlicherweise ebenfalls sofort Feuer fing.
    Feuer scheint ihnen gar nicht zu bekommen. Na, das ist doch schon mal was.
    Der Transporter bog in die Seitenstraße ein. Der Fahrer gab Vollgas -aber nur, bis die Lage auf der Fahrbahn ihn wieder zwang, abzubremsen. Zu dicht standen die auf gegeben Fahrzeuge, die schon vor Monaten von ihren Besitzern verlassen worden waren.
    »Okay«, sagte Zamorra. »Ich geh wieder nach hinten. Nach ganz hinten. Und nehm sie von dort aus unter Beschuss, sobald sie um die Ecke biegen - was nur eine Frage von Sekunden sein kann.«
    Er wartete keine Erwiderung ab, sondern machte kehrt. »Nicole, fühlst du dich in der Lage, mit deinem E-Blaster…«
    Weiter kam er nicht.
    Ungläubig starrte er auf den leeren Sitz, wo er Nicole zurückgelassen hatte. Gegenüber den beiden Pflanzenmenschen, die auch völlig konsterniert aus der Wäsche schauten.
    »Wo… ist sie?«, herrschte Zamorra sie an.
    Der Laderaum des Transporters war zu klein und zu überschaubar, um sich darin verstecken zu können.
    Ratlosigkeit blickte ihm entgegen.
    »Eben war sie noch d-da - und jetzt ist sie… w-weg!«, stotterte eines der Mischwesen.
    Zamorra überlegte, ob er den Vergangenheitsring einsetzen sollte.
    Aber die Risiken waren in einer akut brenzligen Situation wie dieser unüberschaubar.
    Er entschied sich dagegen.
    Halbherziger als noch Sekunden zuvor begab er sich zum hinteren Ende des Wagens und schweißte mit dem E-Blaster eine Schießscharte in das fensterlose Blech.
    Mit dem Kolben der Waffe schlug er auf die markierte Fläche, die sich sofort nach draußen verabschiedete.
    Zamorra hatte freien Blick auf die Verfolger, die mit dem Tempo und der Geschmeidigkeit eines Rudels Leoparden hinter dem flüchtigen Fahrzeug her hetzte.
    Nur noch zehn, zwanzig Meter trennten sie von ihrer Beute.
    Zamorra zögerte nicht länger, hob den Blaster und feuerte ihn in die Meute.
    Wieder geriet ein Exekutor in Brand, und wieder rannte er erst einmal weiter, als hätte die Schwere der Verletzung noch nicht sein Begreifen erreicht.
    Neue Taktik, dachte Zamorra. Und feuerte den nächsten Schuss nicht auf ein einzelnes Ziel ab, sondern breit gefächert über eine Gruppe von abgestellten Autos, die zwischen ihm und den Verfolgern auftauchten.
    Die explodierenden Fahrzeuge erschufen eine Flammenwand, in die die Exekutoren fast ungebremst hineinrannten.
    Im Weiterfahren sah Zamorra, dass die Zahl der Verfolger auf ein einziges Individuum geschrumpft war, das im letzten Moment um die Flammen herum geschafft hatte.
    Zamorra nahm es aufs Korn. Dann war auch dieser Krieger Geschichte.
    ***
    Carrie wachte auf und wusste, dass ihr Schlaf tiefer als jeder vorherige gewesen war.
    Sie schälte sich aus den Decken, unter denen sie begraben gelegen hatte. Bevor sie das Bett verließ, lauschte sie in sich hinein, wartete auf das Stimmchen, gegen das sie immer mehr Abneigung empfand.
    Die Erinnerung an das, was im Garten passiert war - durch ihre Hand passiert war -, kehrte erdrutschartig zurück.
    Sie hatte getötet.
    Dabei machte es für sie selbst keinen Unterschied, dass offenbar nicht ihr eigener Wille zur Tat geführt hatte, sondern das Fremde, das ihr anhaftete, seit die schwarze Blüte vor Monaten mit ihrer Haut verschmolzen und sich nach und nach jeden Quadratzentimeter von ihr erobert hatte.
    Seither wohnte ihrer Haut eine eigene Persönlichkeit inne, die sich immer wieder in den Vordergrund spielte.
    Die Macht über mich besitzt.
    Carrie schauderte.
    Erst recht, als das Stimmchen in ihr laut wurde und sie aufforderte: Geh in den Garten!
    Carrie wollte sich dagegen auflehnen, aber letztlich siegte die Neugier.
    Während du schliefst, wisperte es in ihr, kam es zu dramatischen Vorkommnissen. Ein Exekutor ist dabei gestorben.
    Carrie wusste nicht, was ein Exekutor

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