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098 - Die Geistergirls von W

098 - Die Geistergirls von W

Titel: 098 - Die Geistergirls von W Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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undurchsichtigen Angelegenheit so oft wie möglich Informationen zu
erhalten. Er schien eine ungeheure Gefahr in ihr zu erblicken. Die beiden
Polizisten, Kommissar Merkert und Morna Ulbrandson erlebten eine Überraschung.
    Genau an der angegebenen Stelle zwischen den Bäumen gab es ein
Loch. Gras und Unkraut waren auseinandergerissen. Derjenige, der hier gegangen
war, musste ahnungslos gewesen sein. Der Boden unter
seinen Füßen gab nach, und der Unglückliche stürzte in die Tiefe. Die beiden
Polizisten knipsten ihre Taschenlampen an. Die lichtstarken Stablampen
verfügten über eine Reichweite von über einem Kilometer. Der eckige Schacht im
Boden war in sich abgesetzt und im Durchschnitt wiesen diese Stellen eine Tiefe
zwischen siebzig und hundert Metern auf.
    Das scharfgebündelte Licht der beiden Lampen stieß in die Tiefe
vor und verdrängte die Dunkelheit. Die Beschädigungen in der Grasnarbe waren
eindeutig frisch. Hier hatte sich jemand zu schaffen gemacht. »Nichts«, knurrte
einer der Polizisten. »Da unten liegt niemand .« Auch
Morna spähte vorsichtig in die Tiefe, konnte aber auch nichts sehen. »Das
Bürschchen hat sich einen Scherz erlaubt«, murmelte Merkert. »Das glaube ich
nicht«, widersprach die Schwedin.
    »Es gibt für mich keinen Zweifel, dass er irgendetwas weiß. Wie es zustande kommt, ist mir
allerdings schleierhaft. Suchen Sie das ganze Gelände hier ab, Kommissar, und
fordern Sie vor allem eine Mannschaft an, die sich den Stollen vornimmt ...
Vielleicht findet die doch noch etwas. Ich werde mir den Jungen noch mal
vornehmen .«
    Mit diesen Worten wandte sie sich um und blickte zwischen den
Zweigen zu dem hartgefahrenen und unbewachsenen Platz
zurück, auf dem sie Hans-Peter Rösch zurückgelassen hatten. Dort stand er aber
nicht mehr. Sie sah ihn davongehen, zur anderen Seite des Platzes, und dort
hinter einer Baumreihe verschwinden. Morna lief eilends zurück und folgte ihm.
Jenseits der dichten Baumreihe sah sie eine Art verwahrlosten Hof, in dem
allerlei Gerümpel lag und eine durchgerostete Autokarosserie. Das Gelände war
von einem hohen Maschendrahtzaun umgeben, und die beiden wackeligen Torhälften
hingen eben noch in den durchgerosteten Scharnieren.
    In Höhe des Tores stand Hans-Peter Rösch und blickte versonnen auf
das Gelände. Links, zwischen den dichtstehenden und belaubten Bäumen und
Büschen, war das kleine dunkle und abbruchreife Haus kaum wahrnehmbar. Es
schien sich in Dunkelheit und unter die weittragenden Äste zu ducken.
Hans-Peter Rösch lief keinen Schritt weiter. Morna ging auf ihn zu. »Warum«,
fragte sie ihn leise, »bist du hierher gekommen ?« Sie erhielt keine Antwort. Da sah sie in sein Gesicht. Es
war wächsern und starr wie eine Maske. Der Junge schien seine Umgebung
überhaupt nicht mehr wahrzunehmen. Er war in Trance gefallen
...
     
    ●
     
    Vor dem Bahama Sun standen
um die Mittagszeit nur wenige Autos. Der Hauptbetrieb dieses als Sonnenstudio
getarnten Etablissements begann erst nach Einbruch der Dunkelheit und ging dann
bis in die frühen Morgenstunden. Da man in diesem kleinen Haus mit den roten
Lichtern oberhalb der Fenster jedoch auf Sonderwünsche jeder Art eingerichtet
war, konnte der Kunde auch in der Mittagspause eine Sauna nehmen, eine Massage
bekommen oder die Sonnenbank benutzen.
    Er wurde von leicht- bis nichtgeschürzten Mädchen dabei freundlich
und zuvorkommend bedient. Die Chefin des Bahama Sun war Mitte Dreißig, hatte hellblondes Haar, das wie eine Löwenmähne ihr
schmales Gesicht rahmte, und kam auf den Besucher zu, als dieser die
gemütliche, mit viel Plüsch und Polster eingerichtete kleine Vorhalle betrat.
In den dickgepolsterten Sesseln und auf den nicht minder dick gepolsterten
Bänken saßen die Mädchen. Sie hatten die langen, nackten Beine
übereinandergeschlagen und rauchten, blätterten in einem Magazin oder
unterhielten sich.
    Die löwenmähnige Blondine kam ihm entgegen.
    »Hast du einen besonderen Wunsch ?« ,
fragte sie ihn freundlich und eine Duftwolke schweren süßen Parfüms schlug dem
Besucher entgegen. Frank Bruns war unsicher. »Ja - wie man's nimmt.« Er blickte
in die Runde. »Aber die ich suche, scheint nicht dabei zu sein .«
    Die Augen der Besitzerin des Sonnenstudios blickten verwirrt.
»Warst du denn schon mal hier? Ich kann mich nicht an dich erinnern .«
    »Bin zum ersten Mal hier. Auf Empfehlung eines Freundes.«
    »Aha.«
    »Er hat von einem rothaarigen Mädchen gesprochen. Suzette soll

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