Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
098 - Die Geistergirls von W

098 - Die Geistergirls von W

Titel: 098 - Die Geistergirls von W Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
können.
     
    ●
     
    Der Junge saß im Revier. Er ließ die Beine baumeln und betrachtete
interessiert den Betrieb bei der Polizei. Dann kamen Kommissar Merkert und
Morna Ulbrandson. Die Schwedin lächelte den Jungen an, dessen Mutter inzwischen
verständigt worden war. Hans-Peter Rösch machte einen cleveren Eindruck. Der
Junge schien genau zu wissen, was er tat. Kommissar Merkert hörte sich das, was
er zu sagen hatte, interessiert an. »Und woher weißt du, dass in dem Schacht ein Mensch liegt ?« , wollte der
Kommissar wissen.
    »Das weiß ich einfach. Ich kann's nicht erklären .«
    »Gut«, nickte Merkert da. »Dann fahren wir hin, und du zeigst uns
die Stelle. Und nachher bringen wir dich heim zu deiner Mutter, die sich schon
Sorgen macht .«
    »Das muss sie aber nicht .«
    »O doch, ich verstehe das. Du bist einfach fortgefahren, ohne zu
sagen, wohin .«
    »Ich bin nur ein wenig durch die Straßen geradelt, um zu sehen, ob
da vielleicht noch mehr Zombies rumlaufen .«
    Merkert machte eine säuerliche Miene. »Ich hab es mir fast
gedacht. Und - hast du noch welche entdeckt ?«
    »Nein. Aber ich weiß, wo sie ein- und ausgehen. Es ist das Haus
von dem alten Einsiedler .« Merkert und Morna
Ulbrandson wechselten einen schnellen Blick. Man sah dem Kommissar an, dass er jetzt überhaupt nichts mehr glauben konnte. »Wen meint
er damit ?« , wollte Morna wissen. »Kennen Sie ihn ?«
    »Im Prinzip kennt ihn jeder - und doch keiner. Draußen im
Kruppwald steht noch ein altes Haus. Und darin wohnt auch einer. Er will mit
den Menschen nichts zu tun haben und lebt völlig isoliert .«
    »Er bekommt ständig Besuch. Von jungen Mädchen und Frauen ... Und
wenn sie von ihm weggehen, sind sie keine Menschen mehr .«
    »Und woher weißt du das so genau ?«
    Hans-Peter Rösch zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Ich weiß es
einfach .«
    »Das heißt - du warst vorhin auch gar nicht mit dem Fahrrad auf
dem verwilderten Gelände und hast den Toten, von dem du sagst, dass es ihn gibt, überhaupt nicht gesehen ?« Morna Ulbrandson ließ den Jungen keine Sekunde lang unbeobachtet. »Nein, habe
ich auch nicht«, erfuhr sie aus seinem Mund. »Ich weiß das alles .«
    »Aber das muss doch einen Grund haben !« Sie setzten die Unterredung fort, als sie schon im Auto
saßen und Hans-Peter Rösch neben der Schwedin auf dem Rücksitz Platz genommen
hatte. »Du kannst doch nicht einfach wissen, dass in
einem Schacht ein Toter liegt und dass der Einsiedler
aus Menschen Zombies macht ?«
    »Ich weiß es aber .« Der Junge machte
einen abwesenden Eindruck, als wäre er mit seinen Gedanken ganz weit entfernt.
    »Nun, wir werden sehen .« Außer Kommissar
Merkert und der PSA-Agentin Morna Ulbrandson und dem Jungen in einem Auto, fuhr
ein Streifenwagen der Polizei mit auf das Gelände der ehemaligen Krupp-Zeche.
Nicht weit von der Einfahrt entfernt, stand am Straßenrand ein roter VW Golf.
Merkert erinnerte sich dunkel daran, dass dieses Auto
ihm schon in den frühen Morgenstunden auf dem Weg zum alten Günnigfelder Friedhof aufgefallen war. Da parkte es schon dort.
    »Das ist sein Auto«, bemerkte der Junge. Dann lotste er sie bis zu
dem verwilderten Wald. Beide Fahrzeuge hielten, und die Menschen stiegen aus.
Hans-Peter Rösch deutete zwischen die dichtstehenden Birken und das Unterholz.
Die Männer schlugen sich durch die Büsche, und auch Morna folgte ihnen. Sie
ging neben Merkert her. Hans-Peter Rösch war auf Geheiß des Kommissars an der
Baumgrenze zurückgeblieben.
    »Ich glaube, er erlaubt sich einen Scherz mit uns«, murrte der
Kriminalist. »Vor einiger Zeit wurde eine Begehung des Geländes angeordnet und
alle Luftschächte abgesucht. Die schlecht oder überhaupt nicht abgesichert waren,
erhielten einen Betondeckel. Natürlich kann man davon ausgehen, dass es in dieser Wildnis hier - von Gras und Unkraut
überwuchert - noch immer solche gefährlichen Stellen gibt. Das wird besonders
kritisch, wenn Kinder herumtollen und Verstecken spielen. Wir warnen immer
wieder davor, unzugängliche Bezirke nicht zu betreten .«
    »Also - könnte der Junge recht haben mit seiner Angabe ?«
    »Theoretisch - ja. Aber warum sollte jemand sein Auto vorn an der
Straße abstellen, hierher gehen und dann in ein Loch fallen?«
    »Lassen wir uns überraschen«, erwiderte Morna Ulbrandson
nachdenklich. Auf dem Weg hierher hatte sie einen ersten kurzen
Informationsbericht nach New York gegeben. X-RAY-1 legte größten Wert darauf,
in dieser

Weitere Kostenlose Bücher