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0980 - Die Rächerin

0980 - Die Rächerin

Titel: 0980 - Die Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du auch. Du solltest Angst haben und zittern. Ich werde dich jetzt hochkommen lassen, und du wirst dich auf dein Bett knien. Solltest du dich nur einmal falsch bewegen, steche ich zu. Die Klinge ist höllenscharf!«
    »Das weiß ich.«
    »Dann los!«
    Die letzte Silbe war kaum verklungen, als der Druck an meiner Kehle verschwand. Ich wusste nicht, wie sie das Schwert hielt, aber hektisch konnte ich mich auf keinen Fall bewegen, um mich nicht selbst noch aufzuspießen.
    Also stemmte ich mich mit Hilfe der Ellenbogen langsam in die Höhe, bis ich im Bett saß und eine Frage stellte. »Ist alles in Ordnung?«
    »Bis jetzt schon.«
    »Ich drehe mich um.«
    »Ja.«
    Mein Herz spielte verrückt. Es geriet aus dem Takt. Die Klammer der Angst hielt mich fest. Was ich vorhatte, war Wahnsinn, aber die einzige Möglichkeit, hier noch etwas zu erreichen. Meinen Oberkörper drückte ich nach links und verlagerte das Gewicht auf den entsprechenden Arm. Danach vollführte ich die Drehung weiter und hatte sehr schnell die von mir erhoffte kniende Position erreicht.
    Ich konnte nicht herausfinden, wo sich die andere Person aufhielt.
    Wahrscheinlich stand sie neben dem Bett, möglicherweise in Höhe meiner Füße, wo sie genügend Platz hatte, um ausholen zu können.
    Es ist nicht gerade einfach, den Kopf eines Menschen vom Körper zu trennen. Da muss man schon genau wissen, wohin man zu schlagen hat, und man muss dabei seine Kraft und sein Geschick einsetzen.
    Ich stufte die Unsichtbare als eine Kämpferin ein, die mit Shimada in Berührung gekommen war und sicherlich auch von ihm gelernt hatte. Deshalb traute ich ihr zu, dass sie nur einen glatten und »sauberen« Streich brauchte.
    Ich hatte mich voll und ganz an die zuvor ausgemachten Regeln gehalten. Ich kniete breitbeinig, Kopf und Rücken nach vorn gezogen, und beide Hände lagen unter dem Kopfkissen.
    Die Finger der rechten Hand hielten bereits den Griff der Beretta umklammert. Sie war meine Chance!
    Aber die unsichtbare Person hinter mir war noch längst nicht zufrieden. »Komm höher! Streck deinen Rücken. Ich will dich genau treffen.«
    »Du hast schon ausgeholt, wie?« fragte ich keuchend.
    Ihr Lachen konnte alles und nichts bedeuten. Ich entschied mich für alles. Den Oberkörper drückte ich tatsächlich in die Höhe, wie sie es verlangt hatte. Zugleich rutschten meine Hände unter dem Kissen hervor. Die rechte Hand schneller als die linke, aber ich warf mich auf die linke Seite, zum Bettrand hin, rollte darüber hin weg, und die Flüche und Schreie der Unsichtbaren wurden vom Krachen der Schüsse übertönt…
    ***
    Ich schoss nicht gezielt, weil ich eben dieses Ziel nicht sah. Aber ich hielt dorthin, wo ich die Person vermutete, und ich sah, als ich auf den Boden tickte, dass die Person mit dem Schwert zugeschlagen hatte, denn die Klinge – noch unsichtbar – hinterließ im seitlichen Rand der Matratze einen tiefen Riss.
    Wieder gab ich zwei Schüsse ab, aber da befand ich mich schon auf dem Weg zur Tür. Ich hechtete aus dem Schlafzimmer, kam gut auf, dankte in Gedanken meinem Karatelehrer für das gute Training, und ich verwandelte den Aufprall in eine Rolle, indem ich den eigenen Schwung ausnutzte.
    Wo war sie?
    Noch immer war für mich die Gefahr nicht gebannt. Ich hetzte deshalb in den Wohnraum, wo ich mehr Bewegungsfreiheit hatte.
    Hinter einem Sessel fand ich Deckung und wartete ab.
    Ich hatte sie getroffen und hörte sie keuchen. Sie hatte die Schwelle des Schlafzimmers bereits überschritten und tappte in den Wohnraum.
    Sehr langsam stellte ich mich hoch und zielte in eine bestimmte Richtung. Dabei orientierte ich mich an den keuchenden Lauten.
    Meine Augen weiteten sich, als ich plötzlich die rote Spur sah, die meine Henkerin hinterlassen hatte.
    Das Blut tropfte bei jedem Schritt auf den Boden. So konnte ich verfolgen, in welche Richtung sich die Person bewegte. Es war makaber, aber in diesem Augenblick die große Umkehr.
    Sie ging weg. Die rote Spur führte plötzlich in den Flur hinein.
    Und sie verlief auch nicht mehr gleichmäßig. Dafür entstand ein Trappeln, denn die andere ging jetzt schneller. Sie wollte unbedingt weg, sie war schon an der Tür und riss sie auf.
    Ich stand ebenfalls in der Diele. Es sah schon ungewöhnlich aus, wie die Tür aufschwang, ohne dass sich jemand zeigte.
    In den Rücken hätte ich die Unsichtbare schießen können. Ich konnte mir ungefähr ausrechnen, wo sie stand, aber ich wollte sie nicht töten und senkte die

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