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0982 - Der Ufo-Bastard

0982 - Der Ufo-Bastard

Titel: 0982 - Der Ufo-Bastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zuerst seine Arme, danach die Beine. An der Innenseite des Glases suchten sie vergeblich Halt.
    Der Embryo bewegte sich. Es rollte sich wie eine kleine Katze in dem Gefäß hin und her.
    Dann stand es auf seinen knochigen Hinterbeinen. Den Rücken noch immer gekrümmt wie ein Halbmond, aber es war in der Lage, seine Arme nach oben zu strecken und so den Rand zu erreichen.
    Kleine Finger klammerten sich daran fest. Wieder kratzten die Knochen über das Glas hinweg und diesmal klappte es.
    Das Wesen kletterte ins Freie. Es war einfach leicht und locker, wie es das schaffte. Es gab so gut wie kein Hindernis mehr. Es erreichte den Rand, beugte sich nach vorn, bekam das Übergewicht - und kullerte auf den Tisch.
    Susanne Müller war zufrieden. »Das habe ich gewollt«, sagte sie mit leiser Stimme…
    ***
    Die Männer konnten nichts sagen. Sie standen noch unter dem Schock der Veränderung. Ihre Gesichter sahen aus, als wären sie eingefroren.
    Nur die Augen lebten, und durch sie beobachteten sie das Verhalten des kleinen Knochengebildes.
    Der Embryo bewegte sich über den Tisch hinweg. Er ging auf allen vieren. Er krabbelte, und in seinem kompakt wirkenden Kopf, das sah jetzt jeder, hatten sich sogar Augen gebildet, durch die das Wesen seine Umgebung beobachten konnte.
    Noch immer wagte niemand, auch nur ein Wort zu sagen. Was den Männern da präsentiert wurde, gehörte in ein Horror-Kabinett!
    Susanne Müller aber hatte ihren Spaß. Sie streckte den rechten Arm aus. Die Hand war schon gekrümmt, und mit ihr strich sie über den Körper des Wesens hinweg. Sie streichelte es, und der Embryo hielt still.
    »Ist es nicht ein kleines Wunder, was uns da auf die Erde gebracht wurde? Es steckt voller Kraft, von der wir nicht einmal eine Ahnung haben. Und es wird sich noch entwickeln, das könnt ihr mir glauben.«
    Dem Lehrer hatte schon lange eine Frage auf der Zunge gelegen. Jetzt erst wagte er es, sie zu stellen. »Ich gebe ja auch Biologie in der Grundschule, Susanne, und ich sage meinen Kindern immer, daß Lebewesen, die sich entwickeln und erwachsen werden wollen, auch Nahrung brauchen. Das ist hier bestimmt nicht anders, oder?«
    »Nein, ist es nicht.«
    »Jetzt meine Frage, Susanne: Wovon ernährt sich so was? Kannst du mir das sagen?«
    Die Frau beugte sich vor. Ihre Augen funkelten, als sie fragte: »Willst du es hören?«
    »Ja.«
    »Dann halte mal deinen Finger hin.« Sie lachte laut auf, und das Lachen endete in einem Kichern.
    Der Lehrer hielt seinen Finger nicht hin. Seine Hand zuckte sogar zurück, doch in seinem Gesicht malte sich schon etwas Begreifendes ab.
    Er befürchtete Schlimmes.
    »Sag es!« flüsterte Susanne.
    »Nein, ich kann nicht.«
    Susanne zeigte ein breites, teuflisches Lächeln, als sie wieder über den knochigen Körper strich. »Wir werden dich schon aufziehen, Kleines. Hier in der Umgebung gibt es genug Nahrung.« Dann faßte sie mit beiden Händen zu, hob den Embryo an und setzte ihn wieder zurück in das Glas.
    »So jetzt wißt ihr Bescheid.« Sie nahm den Deckel, drückte ihn auf den Zylinder und schraubte ihn fest. »Und ihr werdet den Mund halten, wenn unser Kleiner auf Nahrungssuche geht. Verstanden?«
    »Das haben wir!« flüsterten sie im Chor.
    »Das beruhigt mich.« Sie stieß ihren Mann an. »Komm, wir beide gehen jetzt nach Hause. Du wirst müde sein und dich ausruhen wollen.«
    Er stand auf.
    Dann ging er zur Tür.
    Susanne wartete noch. Sie trug jetzt das Gefäß und schaute ihre Freunde an. »Zu keinem ein Wort, merkt euch das. Wenn ihr etwas sagt, werdet ihr selbst zu seiner Nahrung…«
    Mit dieser Drohung verließ sie den ehemaligen Stall und zog die Tür leise hinter sich zu.
    Die Männer aber blieben schweigend auf ihren Plätzen hocken. Sie schauten sich nicht an. Ihre Blicke waren ins Leere gerichtet. Bis sich Helmut Lanz bewegte, der noch einmal aus der Flasche nachschenkte.
    »Wie heißt es immer noch? Mitgefangen - mitgehangen. Ich glaube nicht, daß wir aus dieser Schlinge den Kopf ziehen können. So einfach nicht, nein, so leicht nicht.« Dann kippte er den Schnaps weg, als wäre er der letzte in seinem Leben.
    ***
    Ich hatte mich von Suko zum Flughafen fahren lassen. Auf der Fahrt hatten wir über den neuen Fall gesprochen, der für mich noch keiner war, sich aber entwickeln würde, davon war ich überzeugt, denn Harry Stahl alarmierte mich nicht grundlos. Außerdem war der Begriff Außerirdische gefallen, und dagegen war ich nach den Erlebnissen der letzten Zeit

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