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0982 - Der Ufo-Bastard

0982 - Der Ufo-Bastard

Titel: 0982 - Der Ufo-Bastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dagmar und ich nahmen unsere Plätze ein. Es war noch kühl im Wagen.
    Der Schweißfilm auf meinem Gesicht wurde kühl. Harry startete und rollte aus der Nische.
    Es ging bergab. Die Straße glich einer grauen, strarren Schlange, die sich kurvig dem Dorfanfang entgegenwand. Trotz der vielen Kehren konnten wir sie recht gut überblicken, aber unser Fahrer ließ sich Zeit. Er fuhr recht langsam, damit wir die Umgebung aufnehmen konnten.
    Und es war gut, daß wir langsam fuhren. Nach der vierten oder fünften Kehre geschah es.
    Es war wie das rasche Ablaufen verschiedener Bilder. Alles Aufnahmen aus der Umgebung, wobei diese Szenenfolge urplötzlich stoppte und sich ein Bild herauskristallisierte. Ein Kind. Ein Mädchen. Es war plötzlich da. Wohl keiner von uns hatte gesehen, woher es gekommen war. Es stand aber auf der Straße und damit im Weg. Es stand da, als wollte es den Omega aufhalten.
    Harry Stahl fluchte. Dagmar Hansen schrie leise auf. Ich preßte die Lippen zusammen und bremste mit, obwohl ich auf dem Beifahrersitz hockte.
    Irgend etwas wollte und mußte ich einfach tun. Ich fluchte, und der Wagen glitt…
    Das Kind hob die Arme. Überdeutlich sah ich das Gesicht mit den großen Augen. Die Hände wollten den Wagen stoppen, ein lächerliches Unterfangen. Nichts hätte es gebracht, gar nichts. Und doch stoppten wir. Ruckartig. Die Kleine war plötzlich verschwunden. Ich glaubte nicht daran, daß wir sie überfahren hatten, es war einfach nur der andere Winkel gewesen, der sie aus unserem Blickfeld vertrieben hatte.
    »Oh, verdammt!« keuchte Harry. »Das war knapp. Die Kleine muß vom Himmel gefallen sein. Vom Himmel…«
    Dagmar Hansen hatte sich als erste gefangen. Wir Männer saßen noch im Auto, da öffnete sie bereits die Tür. Sie lief an meiner rechten Beifahrerseite entlang. Erreichte die Vorderseite. Bückte sich. Packte das Kind. Hob es an - unverletzt.
    Kein Blut war zu sehen. Keine Starre. Die etwa Zehnjährige bewegte sich normal auf Dagmars Armen und wurde dann wieder auf den Boden gestellt.
    Es war Zeit für uns, das Fahrzeug zu verlassen. Harry war noch immer bleich im Gesicht. Er schaute sich das Kind genau an und schüttelte den Kopf.
    Das Mädchen hatte blonde Haare. Kurz geschnitten, so daß es fast aussah wie ein Junge. Es trug Jeans und ein buntes T-Shirt. Dagmar hatte sich vor die Kleine gekniet, ihre Hände genommen und schaute sie an. Das Kind machte einen völlig verstörten Eindruck. Ich fragte mich, ob es daran lag, daß sie gerade einem Unfall entgangen war oder schon zuvor etwas erlebt hatte, das sehr prägnant gewesen war und diese Verstörtheit bewirkt hatte.
    Dagmar redete ruhig auf die Kleine ein. Sie sprach davon, daß ja alles gutgegangen war, und sie erkundigte sich auch nach dem Namen des Kindes. »Ich heiße Julia. Julia Fohrmann.«
    »Toller Name. Ich bin Dagmar.« Das Mädchen nickte nur. Es lächelte nicht, aber es bewegte den Kopf und schaute sich um, wobei der Blick nichts von dieser Verstörtheit verloren hatte. »Frag sie mal, warum sie uns so plötzlich vor den Wagen gelaufen ist«, sagte Harry.
    »Keine Sorge, das wollte ich gerade tun.« Dagmar schaute die Kleine an. »Woher bist du denn gekommen, Julia?«
    Das Mädchen hob die Schultern. »Ich weiß es nicht genau«, lautete die leise Antwort.
    »Wie? Das weißt du nicht?«
    »Ich bin weggelaufen.« Dagmar nahm die Kleine an die Hand. »Weggelaufen, sagst du? Von wo bist du geflüchtet? Du wohnst da unten, nicht?«
    »Klar.« Julia schaute sich um wie jemand, der etwas Bestimmtes sucht.
    In ihren Augen schimmerten Tränen. Sie drückte Dagmars Hand fester, als wollte sie sich für alle Zeiten festhalten.
    »Aber von Zuhause bist du nicht gekommen - oder?«
    »Nein. Ich bin weggelaufen. Vor ihm. Er war hier. Ich habe hier gespielt.«
    Jedes Wort drang hektisch über ihre Lippen, und immer wieder suchte sie die Umgebung ab.
    »Das ist ja nicht schlimm. Beim Spielen bist du also einfach weggelaufen. Kannst du mir den Grund nennen?« Julia nickte. »Da war ein IVtann.«
    »Aha. Kanntest du ihn? Oder war er dir fremd?«
    Sie zögerte mit der Antwort, was auch Harry und ich sahen. Wir waren in der Nähe geblieben und hatten uns gegen den Omega gelehnt. Die Antwort fiel dem Mädchen nicht leicht; es mußte sich räuspern, schaute auch weg, räusperte sich wieder und schüttelte anschließend den Kopf.
    Dann antwortete es so leise, daß wir Mühe hatten, seine Stimme zu verstehen. »Ich kannte ihn.«
    »Das ist doch

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