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0982 - Der Ufo-Bastard

0982 - Der Ufo-Bastard

Titel: 0982 - Der Ufo-Bastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon gut.« Julia legte ihren Kopf zurück. Sie schaute die leichte gebückt vor ihr stehenden Dagmar Hansen an. »Meinst du das wirklich?«
    »Klar. Wie heißt er denn?«
    »Das war Herr Müller.«
    »Na bitte.«
    Plötzlich schrie Julia los. Sie machte den Eindruck, als hätte sie sich nicht mehr unter Kontrolle. Bei ihr waren die Dämme gebrochen. »Nein, nein, nein! Ich kann ihn nicht gesehen haben, aber ich habe ihn gesehen. Ja, das hab’ ich. Er ist wieder da.«
    Dagmar wartete, bis sich Julia beruhigt hatte. Sie hatte sich jetzt gehockt, und das Kind faßte Vertrauen zu ihr, es umarmte Dagmar sogar. Julia schluckte, aber die Worte mußten einfach raus. Sie sprudelten regelrecht über ihre Lippen. »Er kann nicht hier gewesen sein. Das geht einfach nicht.«
    »Warum denn nicht?«
    Das Kind quälte sich, das war zu sehen, aber es wollte auch eine Antwort geben. »Weil das - das nicht geht. Ehrlich. Das geht nicht. Herr Müller ist doch tot…«
    ***
    Auf einmal wurde es kalt.
    Nicht in der Umgebung, da war die Temperatur schon geblieben. In unseren Herzen breitete sich die Kälte aus. Wir froren, das hätte uns jeder ansehen können, und auch Dagmar blieb nicht länger in ihrer hockenden Haltung. Sie drückte sich hoch, ohne allerdings die Hand des Kindes loszulassen.
    Ich löste mich als erster vom Auto und ging auf die Kleine zu. Hinter mir hörte ich Harry. Ich beugte mich vor, aber ich war fremd für Julia, die Dagmar mehr Vertrauen entgegenbrachte und sich an sie klammerte.
    »Du brauchst keine Angst vor mir zu haben«, redete ich die Kleine an.
    »Wirklich nicht. Wir sind hier Freunde, und vor Freunden hat man keine Angst, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Schön. Dann reden wir weiter. Du hast also diesen Mann gesehen?«
    Julia verzog das Gesicht, als wollte sie gleich anfangen zu weinen. »Ja.«
    »Und du kanntest ihn?«
    »Auch.«
    »Es war dieser Heinz Müller.«
    »Klar.«
    Ich überlegte, bevor ich fragte: »Stimmt es wirklich, was du da gesagt hast?«
    »Der ist tot. Der ist verunglückt. Das weiß ich. Viele Leute waren auf seiner Beerdigung. Aber jetzt ist er wieder da. Ich habe ihn gesehen. Das müßt ihr mir glauben.«
    »Wo hast du ihn denn gesehen?«
    Sie drehte sich und wies in eine bestimmte Richtung. Das konnte alles bedeuten, nur nichts Konkretes.
    »Das war nicht im Ort?« fragte Harry.
    »Nein, draußen.«
    »Haben auch andere diesen Heinz Müller gesehen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Was hat er denn getan, Julia, kannst du dich daran erinnern?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Der hat nichts getan. Ich habe ihn auch nur kurz gesehen.«
    »Wo ging er denn hin?« wollte Dagmar Hansen wissen.
    »Das weiß ich nicht. Da gibt es eine Höhle, aber da ist er nicht hingegangen. Mehr zum Bach, wo die Büsche auch dichter sind und wir nicht spielen dürfen, wenn er zuviel Wasser führt. Da ging er hin, und mehr habe ich nicht gesehen.«
    »Aber du hast ihn erkannt?«
    »Ja.«
    »Und er ist tot?«
    Eine wichtige Frage hatte Dagmar gestellt. Sie traf das Kind schwer, denn seine Augen füllten sich wieder mit Tränen. »Alle haben gesagt, daß er tot ist.«
    »Dann glauben wir dir«, sagte ich. »Er hat in eurem Ort gelebt, nicht wahr?«
    »Mit seiner Frau.«
    »Oh, die gibt es auch?«
    »Ja, das ist Susanne Müller.«
    »Dann können wir sie auch fragen, nicht?«
    Julia blickte mich zweifelnd an. »Weiß nicht«, flüsterte sie verlegen und bewies, daß sie mitdenken konnte. »Wenn er doch tot ist. Seine Frau weiß es dann gar nicht.«
    »Ich kann mit ihr sprechen und sage ihr, daß ich ihren Mann von früher her gekannt habe.«
    Julia überlegte einen Augenblick. »Ich gehe aber nicht hin«, sagte sie dann.
    »Nein, das brauchst du auch nicht. Wir werden dich nach Hause bringen - okay?«
    »Ja, das ist toll.« Sie konnte wieder lachen. »Mein Vater ist Lehrer. Wir haben ja Ferien, und auch meine Mutter ist zu Hause.«
    »Hervorragend. Dann können wir ja einsteigen.«
    Bevor wir das taten, sprachen Harry und ich noch miteinander, während sich Dagmar um Julia kümmerte.
    »Es ist besser, wenn wir uns trennen«, sagte ich. »So können wir uns die entsprechenden Bilder machen und anschließend Informationen austauschen. Okay?«
    »Ja, ich bin einverstanden. Wo treffen wir uns dann wieder?«
    »Das machen wir aus, wenn wir im Ort sind. Ein Gasthaus oder das Rathaus, wie auch immer.«
    »Eine Frage noch, John.«
    »Ja?«
    »Glaubst du dem Mädchen?« Ich nickte langsam und erwiderte: »Ja, sie sagt wohl die

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