0982 - Der Ufo-Bastard
von Europa, und da…«
»Schon gut, Herr Sinclair. Mein Mann war auch Polizist. Ich kenne mich damit aus.«
»Und er hat eine Entdeckung gemacht, wie ich hörte…«
Susanne Müller stand vor mir. Nun ging sie einen kleinen Schritt zurück, trat dabei auf den Schlauch, was ihr nichts ausmachte. »Ach«, sagte sie nur, »so läuft der Hase also. Es geht um das, was mein Mann damals entdeckt hat, bevor er starb.«
»Genau.«
Sie schüttelte den Kopf. »Das hat mit seinem Tod nichts zu tun. Er starb, weil die Ärzte gepfuscht hatten.« Ihre Worte klangen hart und bitter.
»Wer stirbt heute noch an einer Blinddarmentzündung?«
»Ich hörte davon.«
»Gut, dann frage ich mich, weshalb Sie überhaupt zu mir gekommen sind.«
Ich lächelte etwas kümmerlich. Hoffentlich wirkte ich harmlos genug.
»Ich erklärte Ihnen bereits, daß ich von einem Zeugen weiß, der Ihren Mann lebend gesehen hat.«
»Da gibt es viele«, erklärte sie spöttisch. »Vor einigen Wochen hat er ja noch gelebt.«
»Nach dem Tod, Frau Müller. Um genau zu sein, dieser Zeuge hat Ihren Mann heute gesehen.«
»Hat er das Grab geöffnet?« fragte sie verbissen.
»Nein, aber es wäre keine schlechte Idee, das zu tun. Er sah Ihren Mann außerhalb des Ortes.«
»Quatsch.«
»Für Sie.«
»Mein Mann ist tot und begraben.« Sie schlug sich gegen die Stirn.
»Wann dringt das endlich in Ihren Kopf? Kommen Sie mir nicht mit diesen Dingen, und tun Sie mir einen Gefallen. Verlassen Sie mein Grundstück.«
»Das werde ich auch, Frau Müller. Nur möchte ich zuvor noch etwas geklärt haben.«
»Ach ja? Was denn?«
»Es geht um den Fund.«
»Hören Sie doch auf!« fuhr sie mich an. »Was soll der ganze Quatsch? Ja, mein Mann hat etwas gefunden, aber darum haben sich schon andere Stellen gekümmert. Fragen Sie dort nach.«
»Gratuliere - oder auch nicht, Sinclair. Wenn man Ihnen da nichts sagen konnte, haben Sie eben Pech gehabt. So ist das und nicht anders. Jetzt verschwinden Sie und lassen mich in Ruhe.«
»Würden Sie mich denn zum Grab Ihres Mannes begleiten, wenn ich Sie darum bitte?«
»Nein!«
»Schade.«
»Ich war heute schon auf dem Friedhof. Heute morgen. Ich gehe jeden Tag hin. Ich kann noch immer nicht begreifen, daß es gerade meinen Mann erwischt hat.«
»Das ist wohl Schicksal oder Fügung. Sie haben diesen seltsamen Fund auch nicht mehr gesehen?«
»Nein.« Sie reckte ihr Kinn vor. »Warum auch?«
»Weil er verschwunden ist«, erwiderte ich.
»Wie?«
»Man hat ihn gestohlen.«
Plötzlich hörte ich ein schrilles Lachen. »Sie machen mir Spaß, ehrlich. Man hat ihn gestohlen. Dieses Ding konnte nicht so gut bewacht werden. Und jetzt kommen Sie zu mir, weil Sie es hier bei mir suchen?«
»Das will ich nicht abstreiten.«
Die Frau verzog den Mund. »Da haben Sie aber Pech gehabt. Ich weiß nicht, wo sich der komische Fund aufhält. Und wenn Ihre Leute zu blöd waren, ist das deren Problem, nicht meins. Für mich ist die Sache erledigt.«
Ich glaubte ihr nicht. Ich glaubte ihr kein Wort. Zwar fehlten mir die Beweise, aber ein so heuriger Hase war ich auch nicht, denn ich hatte schon mit vielen Menschen gesprochen und auch meine Erfahrungen sammeln können. Sie sah, daß ich an ihr vorbeischaute und meine Blicke über den hinteren Teil des Grundstücks gleiten ließ. Zur Grenze des Nachbarn hin standen die Nadelbäume dichter, aber es waren noch Lücken vorhanden. Durch eine schimmerte etwas Braunes.
Wahrscheinlich die Fassade eines kleinen Gartenhauses.
»Gehen Sie endlich, Sinclair! Hier gibt es nichts zu sehen.«
Wumm!
Ein satt klingendes Geräusch, als wäre irgendwo eine Tür ins Schloß gefallen.
Auch Susanne Müller hatte es vernommen. Und die schaute genau in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war.
Am Haus befand sich eine Außentreppe. Sie führte zu einer Kellertür, die ich nicht einsehen konnte. Und genau diese Tür mußte zugefallen sein.
»Ist noch jemand hier?« fragte ich.
»Nein. Nicht mal der Osterhase.«
»Auch nicht im Keller?«
»Hauen Sie ab, verdammt!«
»Gestatten Sie, daß ich trotzdem nachschaue?« Ich wartete die Antwort nicht erst ab. Was ich tat, war nicht ganz legal, aber hier ging es um verdammt viel - wenn sich Julia Fohrmann nicht geirrt hatte. Es war durchaus möglich, daß die beiden Müllers zusammenarbeiteten und Susanne ihren Mann auch als Zombie akzeptierte. Oder wie auch immer.
Es gab eben Menschen, die damit leben konnten.
Sie schrie zwar hinter mir her, was
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