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0982 - Der Ufo-Bastard

0982 - Der Ufo-Bastard

Titel: 0982 - Der Ufo-Bastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch so laufen würde, wie es sich die Gruppe vorgestellt hatte.
    Er würde zu Susanne gehen. Das mußte er einfach. Er wollte auch hören, was die anderen sagten.
    Zuvor besuchte er noch seine Tochter. Diesmal blieb er an der Tür stehen, wie jemand, der gleich flüchten wollte. »Ich muß noch mal weg, Julia.«
    »Ehrlich?«
    »Es dauert nicht lange.«
    »Und wenn dieser Heinz Müller kommt?« Sie richtete sich auf und blieb im Bett sitzen.
    »Er wird nicht mehr kommen.«
    »Woher weißt du das?«
    Dieter hob zwei Finger. »Ich verspreche es dir, Julia.«
    »Danke, Vati. Jetzt glaube ich dir.« Die plötzliche Erleichterung verschwand rasch wieder. »Wo willst du denn hin?«
    »Nur kurz zu Frau Müller.«
    Das Kind erschrak. »Aber der Mann ist…«
    »Nicht mehr am Leben, Kleine. Irgendwo muß sie auch von uns getröstet werden.« Er warf ihr eine Kußhand zu. »Wir sehen uns noch vor dem Dunkelwerden.«
    »Versprochen?«
    »Indianer-Ehrenwort.«
    »Gut, dann warte ich.«
    Dieter Fohrmann zog sich zurück. Und er hatte ein verdammt schlechtes Gewissen…
    ***
    Als ich den Treffpunkt am Rathaus erreichte, hatten Dagmar Hansen und Harry Stahl bereits ihre Plätze eingenommen. Sie saßen am letzten Tisch und tranken Wein, den sie allerdings mit etwas Wasser zu einer Schorle verdünnten.
    »Spät kommt er, aber er kommt«, sagte Harry. »Setz dich, alter Geisterjäger.«
    Ich ließ mich auf den Stuhl fallen, hatte Glück, weil die Bedienung vorbeikam, und bestellte bei ihr ein mittelgroßes Bier.
    »Sehr froh siehst du nicht aus«, stellte Dagmar fest.
    Ich grinste schief. »Das hat auch seinen Grund.«
    »Dann erzähl du als erster.«
    Die beiden bekamen von mir einen kurzen, aber sehr prägnanten Bericht.
    Ich ließ die unwesentlichen Dinge weg, wobei ich zwischenzeitlich ein Bier bekam, und berichtete natürlich auch von den Absichten der Vierergruppe, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, in diesem kleinen Ort so etwas wie den Nabel einer neuen Welt zu installieren. Hier hatte dann die Menschheit den großen Sprung getan. »Und den Namen Fohrmann«, fügte ich noch hinzu, »hat die Person auch erwähnt.«
    »Verdammt!« flüsterte Harry, als er seine Kollegin anschaute. »Denen haben wir beide nicht getraut.«
    »Stimmt, ihr seid ja dort gewesen.« Ich löschte meinen Durst mit einem Schluck Bier.
    »Ja, das waren wir«, sagte Dagmar leise. »Wir haben nur Dieter Fohrmann angetroffen. Er ist Lehrer. Natürlich zeigte er sich überrascht oder bestürzt, keine Frage. Aber Harry und ich kamen uns doch ein wenig an der Nase herumgeführt vor.«
    »Warum?«
    »Wie soll ich sagen?« Dagmar hob die Schultern. »Wir haben ihm nicht geglaubt.«
    »Das ist ein Hammer«, gab ich zu.
    »Schließlich ging es um die eigene Tochter.«
    »Moment, John, da muß man unterscheiden. Um sie hat er sich schon gefürchtet, aber er schien vom Auftauchen dieses toten Heinz Müller nicht so überrascht zu sein. Er wurde eher nachdenklich.«
    »Habt ihr denn auch über diesen Embryo mit ihm gesprochen?«
    »Nein, bewahre.«
    »Für wen hältst du uns«, sagte auch Harry. »Jedenfalls sind wir der Meinung, daß Fohrmann mehr weiß, und das sollten wir ausnutzen.« Er stemmte seine Hände auf die Lehnen und tat so, als wollte er im nächsten Moment aufstehen.
    Ich winkte die Bedienung herbei. Es war eine ältere Frau, die nur nickte, als sie hörte, daß wir zahlen wollten. Die Rechnung übernahm ich. Die Frau klemmte eine Brille auf die Nase und addierte auf einem schmalen Zettel. »Sie sind neu hier, wie? Zu Besuch?«
    »Mehr auf der Durchreise«, sagte Harry.
    Die Kellnerin lächelte. »Ein herrlicher Flecken Erde, wirklich. Ich weiß gar nicht, warum die Leute immer ins Ausland fahren, wo Deutschland doch so schön ist.«
    »Aber nicht so sonnig.«
    »Was macht das schon? Regen muß auch sein. Der Wechsel ist gut. Regen und Sonne gehören zusammen wie Tag und Nacht. Ich freue mich, wenn es auch mal richtig gießt.«
    »Da haben Sie recht«, stimmte ich ihr zu und beglich den Betrag, zu dem ich noch ein Trinkgeld legte, über das sich die Kellnerin freute.
    »Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen noch einige Tips geben, was Ausflugsziele angeht, die Sie hier in der Umgebung finden können.«
    »Dazu werden wir wohl keine Zeit haben, fürchte ich. Trotzdem, haben Sie vielen Dank.«
    »Gern geschehen. Schönen Tag noch.«
    »Gleichfalls.«
    Dieses kleine Erlebnis hatte zumindest mir wieder einmal gezeigt, daß es noch andere Dinge im Leben gab, als

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