Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0982 - Der Ufo-Bastard

0982 - Der Ufo-Bastard

Titel: 0982 - Der Ufo-Bastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
du auch nicht?«
    »Nein. Dieser Lehrer hat meiner Ansicht nach seinen Beruf verfehlt. Er hätte Schauspieler werden sollen. In dieser Rolle wäre er sicherlich besser gewesen.«
    Sie lächelte knapp. »Dann habe ich mich nicht getäuscht. Aber wer weiß, warum er nicht gesagt hat, was er noch alles vorhat. Das würde mich interessieren.«
    »Erst einmal interessiert mich, wie es John bei dieser Susanne Müller ergangen ist. Er wird uns sicherlich sagen können, wie man sich als Zombie-Witwe fühlt…«
    ***
    Fohrmann stöhnte. Er stand am Fenster, hielt die Hände zu Fäusten geballt.
    Er schaute den beiden nach, sah sie zwar, aber der innere Zustand sorge bei ihm für eine Verzerrung des Blickwinkels, denn er sah die beiden wie Schatten. Daß sie noch einmal zurückschauten, gefiel ihm nicht, er tauchte schnell unter, ging durch den Wohnraum und spürte die Fingernägel, die sich in seine Handballen drückten. Er ging zum Zimmer seiner Tochter und blieb auf der Türschwelle stehen.
    Julia lag im Bett. Die Arme hatte sie unter ihrem Kopf verschränkt. Die Augen standen offen. Sie starrte an die Decke und sah so aus, als wären ihre Gedanken ganz woanders, jedenfalls nicht in dieser Welt.
    Dieter Fohrmann trat an ihr Bett. Er beugte sich nach vorn, lächelte. Julia erwiderte das Lächeln nicht, aber sie hatte ihren Vater bemerkt und flüsterte: »Ich habe einen Toten gesehen, Vati. Ja, ich habe ihn gesehen. Er war doch tot.«
    »Das weiß man nicht, Kind.«
    So leicht ließ sich Julia nicht abschütteln. »Aber ihr habt ihn doch begraben.«
    Der Lehrer hob nur die Schultern, weil er ratlos war.
    »Stimmt das denn nicht?«
    »Julia, ich kann dir nicht sagen, wen oder was wir begraben haben…«
    »Glaubst du mir denn?«
    Dieter Fohrmann kam um eine Antwort herum, denn das Telefon klingelte.
    Es stand im Wohnzimmer. Er entschuldigte sich bei seiner Tochter und ging hin.
    Den Hörer hatte er kaum in Ohrhöhe gebracht, als er die scharf klingende Stimme der Susanne Müller hörte. »Heinz ist tot - endgültig. Verstehst du? Jemand hat ihn regelrecht vernichtet.«
    Fohrmann war sprachlos.
    »Warum sagst du nichts?« bellte die Frau in den Hörer.
    »Weil ich - ich meine, ich bin völlig von der Rolle. Hast du nicht gesagt, daß er so gut wie unbesiegbar ist?«
    »Das dachte ich auch. Aber der Hundesohn, der ihn gekillt hat, muß etwas Besonderes sein. Er stammt aus England, ist nicht einmal Deutscher und hat sich hier eingemischt. Er hat sich zwar nicht offenbart, aber ich werde den Eindruck nicht los, daß er verdammt gut Bescheid gewußt hat. Wir müssen aufpassen.«
    Fohrmann schwitzte plötzlich. »Ich hatte auch Besuch«, sagte er sehr leise.
    Susanne Müller hatte ihn trotzdem verstanden. »Von wem?«
    »Einer Frau und einem Mann.« Er nannte die Namen.
    »Kenne ich nicht. Arbeiten sie denn mit Sinclair zusammen?«
    »Da habe ich keine Ahnung. Wir sprachen nicht darüber.«
    »Gut, gut.« Sie atmete schnell. »Und wie hast du dich verhalten, Dieter?«
    »Ich habe gut geschauspielert, aber es ist meine Tochter gewesen, die Heinz gesehen hat.«
    »Sie?« kreischte Susanne los, daß dem Mann die Ohren schmerzten.
    »Dann war sie die Zeugin.«
    »Kann sein - ja, schon. Aber warum schreist du denn so los? Ist das so schlimm?«
    »Und wie. Aber wir können es nicht ändern, und ich will es dir auch nicht erklären. Nicht am Telefon, sondern bei mir.«
    »Das heißt, daß ich kommen soll?«
    »Ja.«
    »Wann?«
    »Sofort. Die anderen wissen schon Bescheid. Du bist der letzte, den ich angerufen habe.«
    »Gut«, murmelte der Mann. »Gut, ich sehe ein, daß wir für die Zukunft planen müssen.«
    Sie lachte scharf in den Hörer. »Zukunft ist gut. Nicht nur für die Zukunft. Ich denke eher an die nächsten Stunden. Da muß unser Plan stehen, und wir können es uns nicht leisten, daß irgendwelche Typen hier herumschnüffeln und alles zerstören. Unser Freund ist unterwegs. Er hat Hunger - du verstehst?«
    Wieder erschrak der Lehrer zutiefst. Er hörte, wie sein Herz schneller schlug. Plötzlich dachte er an seine Tochter, die außerhalb des Ortes spielen gewesen war. Wie schnell hätte sie dem Embryo in die Arme laufen können!
    »Was ist, warum schweigst du?«
    »Ich komme dann.«
    »Beeil dich.«
    »Bis gleich.« Er legte auf und zitterte. Zum erstenmal stellte er bei sich eine Art von Widerwillen fest und spürte auch das Gefühl der Furcht und die Anbahnung einer Niederlage, die in ihm hochstieg. Er wußte nicht, ob alles

Weitere Kostenlose Bücher