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0982 - Der Ufo-Bastard

0982 - Der Ufo-Bastard

Titel: 0982 - Der Ufo-Bastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meine Frau für einige Tage zu ihren Verwandten nach Ulm gefahren ist. Hätte sie das gehört, sie wäre verrückt geworden vor Furcht um unsere kleine Julia.«
    »Nun ja, es ist nichts passiert«, sagte Dagmar Hansen. »Wie es sich anhörte, haben Sie Ihrer Tochter geglaubt.«
    Dieter Fohrmann drehte sich um. Er strich durch seine langen, dunklen Haare. »Jedes Wort.«
    »Einfach so?« fragte Stahl verwundert. »Ich meine, es ist zumindest unwahrscheinlich, was Julia da gesehen hat.«
    »Ich weiß, daß meine Tochter nicht lügt.«
    »Auch nicht bei derartigen Aussagen?«
    »Nein.«
    »Hm. Und was sagen Sie dazu?«
    »Tja.« Der Lehrer stützte sich auf seinem Schreibtisch ab. »Ich kann es mir nicht erklären, aber wenn meine Tochter sag, daß sie diesen Heinz Müller gesehen hat, dann will ich ihr das schon abnehmen, denke ich mir.«
    »Ein Toter, der lebt?«
    »Das weiß ich nicht, Herr Stahl. Eigentlich ist es unmöglich, müßte man annehmen.«
    »Eben.«
    »Aber ich dachte mir, daß man sich geirrt hat.«
    »Man oder Ihre Tochter?« fragte Dagmar. »Man hat sich geirrt. Heinz ist gar nicht gestorben. Es war alles nur ein Bluff. Es ist falsch rübergekommen. Vielleicht hat man ihn reanimiert, das gibt es ja.« Der Mann mit den langen Haaren und der blauen Jeans, die er zu dem weißen T-Shirt trug, schaute die beiden Besucher an. »Oder finden Sie nicht?« Harry nickte. »Natürlich gibt es die Reanimation. Nicht nur vereinzelt, würde ich sagen. Man hört viel darüber, man liest es auch immer wieder. Das ist eine Tatsache. Aber wie ich hörte, ist dieser Heinz Müller doch begraben worden.«
    »In der Tat.«
    »Meinen Sie, daß man einen leeren Sarg begraben hat?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß es nicht. Es ist in der Tat ein Problem, nur geht es mich nichts an. Ich bin nur froh, daß meiner Tochter nichts passiert ist.« Er holte tief Luft. »Das ist wirklich sehr wichtig, Herr Stahl. Ich muß darüber erst nachdenken. Ich weiß auch nicht, wo sich dieser Heinz Müller jetzt aufhält.«
    »Bei seiner Frau sicherlich«, meinte Dagmar.
    »Meinen Sie?« Dieter Fohrmann verengte die Augen. Er wußte plötzlich nichts mehr zu sagen.
    »Wo sonst?«
    »Das weiß ich auch nicht. Er kann sich auch versteckt gehalten haben, sonst hätte ihn meine Tochter ja nicht gesehen. Er läuft in der freien Natur herum und…«
    »Er wird sicherlich auch hier in den Ort kommen.«
    »Und dann?«
    »Das wissen wir leider nicht«, sagte Dagmar.
    Dieter Fohrmann schüttelte den Kopf. »Jetzt, wo ich Bescheid weiß und es begreifen müßte, ist es mir trotzdem unverständlich. Ich komme einfach nicht darüber hinweg. Ich kann es nicht fassen.« Er schlug sich selbst gegen die Stirn. »Das ist unglaublich…« Er stieß den Atem aus.
    »Aber ich bin Ihnen auch dankbar für alles, was Sie meiner Tochter getan haben. Ehrlich.«
    »Es war Zufall«, sagte Dagmar. »Danken Sie dem Himmel, daß wir vorbeigekommen sind. Ihre Tochter war völlig verstört. Sie konnte kaum fassen, was ihr da widerfahren ist. Sie hat den Schock fürs Leben bekommen, denn ein Kind reagiert immer anders als ein erwachsener Mensch. Und einen Mann zu treffen, der tot und begraben ist, das ist nicht so leicht zu verkraften.«
    »Finde ich auch.« Fohrmann rieb seine Augen. Er wußte nicht mehr, was er noch sagen sollte, und das merkten auch seine beiden Besucher.
    Harry nickte der Kollegin unmerklich zu.
    »Dann dürfen wir uns jetzt von Ihnen verabschieden«, sagte Dagmar Hansen.
    Der Kopf des Lehrers ruckte hoch, als wäre er aus einer tiefen Lethargie erwacht. »Ja, ich meine…« Er suchte nach Worten und räusperte sich.
    »Wenn Sie wollen.«
    »Wir werden uns sicherlich noch sehen.« Sie reichte dem Lehrer die Hand, bekam etwas von dessen Schweiß mit und wischte ihre Handfläche ab.
    Auch Harry Stahl verabschiedete sich. Obwohl sie nicht darüber gesprochen hatten, waren doch beide froh, das Haus des Lehrers verlassen zu können.
    Auf der Straße und etwas geblendet von der tief stehenden Sonne, schüttelte Dagmar den Kopf. »Weißt du was, Harry?«
    »Nein, wieso?«
    »Später.« Sie hatte gesehen, daß Fohrmann am Fenster stand und sie beobachtete. Nachdem sich die beiden einige Meter vom Haus entfernt hatten, nahm sie den Faden wieder auf. »Ich weiß nicht, wie es dir geht, Harry, aber ich habe ein seltsames Gefühl.«
    »Inwiefern?«
    Dagmar blickte ihn während des Gehens kurz an. »Ich kann mir nicht helfen, aber ich glaube ihm nicht.«
    »Stimmt.«
    »Ach,

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