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0984 - Griff aus dem Dunkel

0984 - Griff aus dem Dunkel

Titel: 0984 - Griff aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bewegte sich relativ behäbig, obwohl sie schneller gehen konnte.
    Ihr Maul stand und blieb offen. Bill sah die Zähne, die alles zerhackten, zerrissen und zermalmten. Ob Holz, Tier oder Menschen, das war diesen Hauern egal.
    Flucht hatte keinen Sinn. Nicht in diesem Fall, wo es noch immer um Bills Sohn ging. Er mußte eine andere Lösung finden, und es schlug plötzlich ein wie ein Blitz.
    Die Echse wollte ihr Opfer.
    Sie sollte es bekommen.
    Bill drehte sich. Er hoffte, noch genügend Zeit zu haben, denn er mußte sich auch bücken, um nach der Schamanin zu greifen.
    Diesmal gab es kein Zögern für ihn. Er riß die Gestalt, die selbst aussah wie ein bearbeitetes Stück Holz, in die Höhe. Bill befand sich körperlich und auch seelisch in einem Ausnahmezustand. Er dachte nicht mehr über sein Tun nach, er wollte nur noch den Erfolg, wobei noch immer fraglich war, ob er ihn auf diese Art und Weise erzielte.
    Zum Herkules war er nicht geworden, doch in diesem Zustand der Erregung spürte Bill das Gewicht der Schamanin nicht. Es gelang ihm sogar, sie in eine gewisse Höhe zu stemmen. Er schaute auch gegen ihr bewegungsloses Gesicht. Für ihn allein war wichtig, daß er sich aus dieser Lage befreite.
    Plötzlich sah und erlebte er alles viel langsamer und intensiver. Zwar verlief Die Zeit normal, doch Bill kam es vor, als hätte er Zeit, viel Zeit. Er sah das Maul überdeutlich, und es war weit genug aufgerissen, um eine Beute aufzufangen.
    Bill lief der Echse entgegen.
    Er hielt die Schamanin fest.
    Dann stemmte er seine Arme etwas vom Körper weg. Die Frau rutschte nach vorn. Das allerdings wollte Bill unter allen Umständen vermeiden.
    Ein gewaltiger Schrei drang aus seinem Mund. Er hörte sich nach Erlösung an, auch nach einer furchtbaren Angst, eben nach dem, was er innerlich fühlte und wie ihm zumute War.
    So stieß er den Körper von sich!
    Imelda wurde nach vorn gewuchtet. Gleichzeitig kippte sie in einem schrägen Winkel weg.
    Das Maul war da.
    Das Maul der Echse stand weit offen.
    Und Bill wuchtete Imelda genau zwischen die mörderischen Zähne…
    ***
    Den Schrei hatten auch wir gehört. Und wir waren schon so nahe, um Bewegungen zu sehen. Bei Tageslicht hätten wir alles erkennen können, so behinderte uns noch die Dunkelheit und auch das letzte lichte Gestrüpp.
    Ich überwand es als erster.
    Meine Beretta hatte ich längst gezogen. Ich wußte instinktiv, daß ich sie einsetzen mußte, würde, wie auch immer. Der Schrei war noch nicht verklungen, als ich das letzte Hindernis hinter mich gebracht hatte.
    Die Szene zu sehen und gleichzeitig zu erkennen, was sie bedeutete, dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde. In dieser wahnsinnig kurzen Zeitspanne sah ich auch, daß ich Johnny durch körperliches Eingreifen nicht mehr von seiner Tat abhalten konnte. Auch der andere Junge hatte es durch seinen Schrei nicht geschafft.
    Deshalb riß ich die Waffe hoch.
    Ich zielte auf mein eigenes Patenkind.
    Ich schrie Johnny noch dabei an.
    Er schaute tatsächlich zu mir herüber, doch die verdammte Spitzhacke sank nicht nach unten.
    Er wollte töten.
    Und ich schoß!
    ***
    Mein Gott, welch ein Gefühl, auf sein Patenkind zu schießen! Ich weiß heute nicht mehr, was mir damals durch den Kopf ging, aber ich hatte es getan, und ich war auch nicht in der Lage, die Kugel zurückzuhalten.
    Hinter mir hörte ich Sheilas gellenden Schrei. Sie hatte ebenfalls mitbekommen, was hier passierte, und die Kugel traf den Jungen.
    Ich hatte nicht viel Zeit gehabt, ein genaues Ziel anzuvisieren. Ich wollte Johnny auf keinen Fall töten, ihn nur verletzen.
    Die Kugel traf, noch bevor Johnny zuschlagen konnte. Es war wie ein harter Schlag mit der Faust. Der Aufprall riß Johnny herum und sorgte dafür, daß er gleichzeitig nach links einknickte. Plötzlich hatte er seine Standfestigkeit verloren. Er konnte sich nicht mehr halten. Die Waffe war so schwer geworden. Für mich sah es aus, als würde ihn die Spitzhacke zu Boden ziehen, auf dem Johnny stöhnend landete und sich krümmte.
    Sheila hatte alles gesehen. Plötzlich gab es für sie kein Halten mehr. Sie hetzte auf ihren Sohn zu. Sie war außer sich und nicht mehr in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.
    »Mörder…!« brüllte sie mich an. »Du verdammter Mörder! Du hast ihn erschossen!« Dann versiegte ihre Stimme. Sie weinte nur noch, rutschte aus und fiel hin.
    Neben Johnny blieb sie knien. Sie streckte die Arme aus, beugte sich über ihn. Sie sprach mit ihm, und sie

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