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0984 - Tränenwelt am Abgrund

0984 - Tränenwelt am Abgrund

Titel: 0984 - Tränenwelt am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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die ihnen im Weg waren. Je drei der Aggressoren umringten den Rat Tubal und Fran und hoben sie hoch. Im selben Moment öffneten sich Luken in der Decke, drei Seile fielen herab.
    In diesem Augenblick spürte die Rätin den Einschlag direkt unterm Kinn. Mit einem Mal fühlte sie sich wie in weichen Warmsand gepackt. Die Bewegungen der roten Angreifer verlangsamten sich bis ins Schwerfällige. Als der Gegner vor ihr einen Arm hob, wirkte das auf Eupha wie in Zeitlupe. Auch der Geräuschpegel um sie her klang plötzlich hohl und extrem verlangsamt.
    Dann wurde ihr schwarz vor Augen. Sie sank in die Knie, das Schwert entfiel ihrer kraftlosen Hand.
    Sie bemerkte nicht mehr, dass sie ebenfalls von drei roten Mach’uu gepackt, blitzschnell an eines der Seile gebunden und hochgezogen wurde. Nach nicht einmal zwei Minuten war alles vorbei.
    Sehr schön, dachte Asmodis und verschwand von seinem Logenplatz hinter einem schroffen Felsen.
    ***
    Hauptmann Traath war der Erste, der wieder erwachte. Stöhnend, mit einem ekelhaften Schwindelgefühl und einem üblen Brechreiz behaftet, erhob er sich. Was er sah, verstärkte seine Übelkeit noch. Mach’uu und Sandformer lagen kreuz und quer über- und durcheinander und rührten sich nicht. Traath riss sich zusammen und wankte zu seinen Leuten.
    Sie atmeten alle, wie er erleichtert feststellte. Auch Kachan’uu lebte, während die Machuu-Soldaten allesamt tot waren. Jeder Einzelne hatte seinen Kopf neben sich liegen. Traath, der schon so manche Grausamkeit gesehen und manchmal sogar selbst begangen hatte, wandte entsetzt den Blick ab.
    Seine Soldaten begannen sich zu regen, die Räte auch. Kachan’uu blickte anscheinend voller Entsetzen auf das Massaker und entschuldigte sich mit zahlreichen Worten. Der »Priester an der Spitze« konzentrierte sich. Eine schimmernde Blase entstand über seinem Kopf. Darin erschien der Kopf eines anderen Mach’uu. Dem schien Kachan’uu auf diese Weise etwas mitzuteilen, denn der Andere wackelte nervös mit den Augenfühlern.
    Gleich darauf wimmelte der Platz des Überfalls von Mach’uu aller Art. Sie wollten die Sandformer untersuchen, nachdem sie festgestellt hatten, dass es dem »Priester an der Spitze« gut ging. Aber die bestanden darauf, zu ihrem Schiff zurückgebracht zu werden. Traath, der in den übrig gebliebenen Räten reine Nervenbündel vorfand, wollte sich wegen des weiteren Vorgehens und einer eventuellen Befreiungsaktion erst mit Siid besprechen. Dem traute er am meisten zu.
    Volkes Vater, der höchstpersönlich auftauchte, stimmte allem zu, was Traath forderte. Es war ihm sichtlich unangenehm, dass er seine Gäste nicht hatte schützen können - vor einer Gefahr zudem, mit der er durchaus gerechnet hatte.
    »Wir werden alles tun, um eure Leute lebend wieder zu finden und die Schuldigen aufs Härteste zu bestrafen«, versprach Arachn’uu.
    Die Sandformer wurden tatsächlich zum Schiff zurück geleitet. »Wir hatten keine Chance, Siid«, erstattete Traath, der durch zuckende Gesichtsmuskeln noch immer an den Nachwirkungen des Betäubungsgiftes litt, Bericht. »Der Angriff war absolut professionell durchgeführt, die verdammten Maa-Jünger waren wirklich gut.«
    Siid, der krank wirkte und sich sichtlich zusammenriss, machte das Zeichen der Zustimmung. »Aber wir sind besser«, krächzte er. »Wir werden uns unsere Leute zurückholen, was immer sie auch mit ihnen Vorhaben, denn ich traue diesen Eierlegern nicht über den Weg. Töten wollen diese Maa-Jünger unsere Leute sicher nicht, das hätten sie an Ort und Stelle erledigen können. Doch zunächst schlage ich vor, dass du und deine Soldaten euch von Tahim magisch behandeln lasst. Danach wird es euch sicher wieder besser gehen.«
    Tatsächlich konnte der alte Magier Linderung schaffen. Währenddessen sorgte Asmodis dafür, dass die verbliebenen Räte in einen tiefen, langen, erholsamen Schlaf fielen.
    »Das kann doch kein Zufall sein, dass sie ganz gezielt unsere drei wichtigsten Leute abgeschöpft haben«, spekulierte der Erzdämon scheinheilig.
    »Ich denke auch, dass die Räte und der Minister ganz gezielt entführt wurden«, stimmte Traath zu. »Aber warum nur? Ganz klar ist dagegen, dass das Rebellen-Kommando genau wusste, wo wir uns aufhielten. Die haben auf uns gewartet, da gehe ich jede Wette ein. Das war ebenfalls kein Zufall.« Er räusperte sich. »Also, wenn ich es recht überlege, Siid, dann ist da noch etwas, was mir seltsam vorkommt.«
    »Und was?«
    »Nun, die

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