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0984 - Tränenwelt am Abgrund

0984 - Tränenwelt am Abgrund

Titel: 0984 - Tränenwelt am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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verströmte solche Selbstsicherheit, dass Traath ihm am liebsten zugejubelt hätte.
    Volkes Vater wurde im selben Maße unsicherer. »Seid versichert, dass wir die Möglichkeit haben, uns zu wehren. Aber wir wollen keinen Krieg. Wenn du uns tatsächlich drei Tage gibst, sollten diese genügen, um die Gefangenen zu finden und zu befreien. Bei Lezefaan, ich werde alle Hebel in Bewegung setzen, um erfolgreich zu sein. Das verspreche ich euch.«
    »Gut. Kann ich persönlich mit Volkes Mutter sprechen?«
    Arachn’uu wackelte mit den Augenfühlern. »Warum? Ich spreche in ihrem Namen. Wenn ihr mit mir verhandelt, ist es so, als würdet ihr mit ihr verhandeln.«
    »Ich möchte sie trotzdem gerne sprechen.«
    »Das ist unmöglich, Siid. Ich bin für dich die höchste Instanz, niemand sonst.«
    In der Folge versuchte Arachn’uu verzweifelt zu erklären, dass die Jünger Maas ein relativ junges Problem seien, mit dem man noch keinerlei Erfahrung hätte. Man wüsste auch nicht so richtig, wo man die Gotteslästerer suchen solle. Aber er habe über eine Milliarde Mach’uu in Gang gesetzt, die Mach’uu-Welt durchkämmen würden und zwar jedennoch so winzigen Winkel. Es werde sicher nicht allzu lange dauern bis zur ersten Erfolgsmeldung.
    Volkes Vater zog wieder ab, ließ aber die von Asmodis verlangten fünf Boten zurück, damit der Erzdämon sich jederzeit mit ihm in Verbindung setzen konnte. Nach Einbruch der Dunkelheit erschien Kachan’uu vor der STYGIA. »Ich muss euch dringend sprechen«, sagte der »Priester an der Spitze«.
    Asmodis lächelte maliziös.
    Ah, da bist du ja, mein Freund. Ich habe schon auf dich gewartet…
    ***
    Hauptmann Traath krampfte seine Fäuste um die Armlehne des Sessels und wagte kaum zu atmen. Er konnte nicht glauben, was er da hörte. Siid erging es anscheinend genauso.
    »Ihr setzt auf die falsche Kaste. Denn ich weiß schon lange, wer Gründer und Anführer von Maas Jüngern ist, die Lezefaan im tiefsten Meer ersäufen soll«, eröffnete der »Priester an der Spitze« das Gespräch. »Das, was sich die Maa-Jünger und ihr Anführer jetzt geleistet haben, bringt das Brutnest endgültig zum Überquellen. Und so komme ich zu euch, bevor ihr in eurem Zorn den Falschen, speziell mir, etwas antut. Denn der Großteil des Mach’uu-Volkes hat das nicht verdient.«
    »Wer ist denn nun dieser ominöse Anführer?«
    »Es handelt sich um keinen Anderen als Arachn’uu selbst, Volkes Vater.«
    Asmodis schnappte effektheischend nach Luft. »Wenn du das so genau weißt, Kachan’uu, warum bist du damit nicht schon längst zu Volkes Mutter gegangen?«
    »Wie sollte ich das tun? Wie du weißt, hat ausschließlich Volkes Vater Kontakt mit der Urmutter. Kein anderer Mach’uu wird zu ihr vorgelassen. So kann Volkes Vater tun und lassen, was er will. Da nützt es mir wenig, dass ich jede Menge Beweise gegen Arachn’uu gesammelt habe.«
    »Du könntest ihn umbringen«, schlug Asmodis vor.
    »Nein. Er ist allmächtig, kein anderer Mach’uu würde ihm etwas anhaben. Das ist in uns verankert.«
    »Wenn das so ist… Weißt du auch, ob tatsächlich Maas Jünger unsere drei Führungskräfte entführt haben?«
    »Ja, Siid, sie waren es. Und nicht nur das. Ich weiß auch, wo sich das Hauptquartier der Maa-Jünger befindet. Dort werden eure Freunde festgehalten. Ich habe mich davon überzeugt.«
    »Dann leben sie?«, hakte Asmodis nach.
    »Ja.«
    »Und wie geht es ihnen?«
    »Sie sind gefesselt, aber nicht verletzt.«
    Asmodis schaute Traath an. Dann wieder den »Priester an der Spitze.«
    »Wo ist dieses Versteck, Kachan’uu?«
    »Die Maa-Jünger haben sich den besten Platz überhaupt ausgesucht. Er befindet sich direkt unter der Heimat des weisen Schwarzgottes Lezefaan. Das ist ein Bereich, den nur die höchsten Priesterklassen aufsuchen können. Und auch die trauen sich nicht wirklich dorthin.«
    »Hm«, sinnierte Asmodis. »Dann werden die Entführten also nur von Priestern bewacht. Und nicht von Soldaten?«
    »So ist es«, erwiderte Kachan’uu. Er klapperte erregt mit den Kieferzangen.
    »Sag, Kachan’uu, wäre es dir möglich, ein Kommando Soldaten ungesehen zum Versteck der Maa-Jünger zu führen?«
    »Ja, natürlich. Es gibt viele Wege, die nur ich kenne. Aber kein Soldat wird sich dort hinwagen.«
    »Unsere schon«, beschied ihm Asmodis.
    Traath grinste breit.
    »Ich denke, dass wir folgendermaßen vorgehen«, sagte der Erzdämon. »Ich erwirke eine Audienz bei Volkes Vater, was mir nicht schwerfallen

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