0984 - Waffen der Verdammnis
Kampfroboter als stärker. Nur dann, wenn sich mindestens zwei Fremde auf einen Roboter stürzten, vermochten sie ihn niederzuzwingen und seine Desaktivierungsschaltung zu erreicheri.
Als Thurlow Veleds Verstand wieder arbeitete, blickte er sich zuerst verwundert um. Die Frauen und Männer seiner Einsatzgruppe saßen oder lagen auf dem Boden. Ihre Gesichter verrieten, daß auch sie wieder anfingen zu denken. Zwischen den Frauen und Männern standen Kampfroboter - und hier und da lag die verrenkte Gestalt eines toten Fremden.
Thurlow Veled begriff, was geschehen war. Er blickte sich nach Moynar um und entdeckte ihn ganz in der Nähe. Der Robot-Ingenieur richtete sich gerade auf.
„Rapport, Moynar!" rief der Kommandant ihm zu. Er meinte damit, daß Moynar Kull den Koordinierungsroboter der Nachhut zum Rapport zu sich bestellen sollte. „Kommandant an alle!" fuhr er fort.
„Kommt hierher zu mir!"
Als die Frauen und Männer sich um ihn versammelt hatten, ließ er abzählen. Seine düstere Ahnung erfüllte sich. Es fehlten drei Frauen und fünf Männer. Er ließ nach ihnen suchen, aber sie waren nirgends in der Maschinenhalle zu finden.
„Die Fremden müssen sie verschleppt haben", sagte Nidda Kafir, eine einundsiebzigjährige Gäa-Geborene.."Wir dürfen sie nicht im Stich lassen, Kommandant!"
„Wir werden nach ihnen suchen", versprach Thurlow Veled. „Moynar, was genau ist vorgefallen?"
Moynar Kull berichtete, was der Koordinierungsroboter ihm mitgeteilt hatte.
„Ich habe außerdem Kontakt mit der Vorhut aufgenommen", fügte er hinzu. „Die Roboter gerieten genau zu der Zeit, als wir überfallen wurden, in einen Hinterhalt. Da sie flohen, erlitten sie nur geringe Verluste, insgesamt drei Maschinen."
„Kampfroboter und fliehen?" fragte Nidda Kafir.
„Ich hatte sie entsprechend zusätzlich programmiert", erklärte Moynar Kull. „Sie sind zu wertvoll für uns, als daß wir sie einem unnötigen Risiko aussetzen dürfen."
„Das war schon in Ordnung, Moynar", sagte Thurlow Veled. „Wo befindet sich die Vorhut jetzt?"
„In einem Sektor mit Lagerhallen", antwortete der Robot-Ingenieur. „Der direkte Weg zurück ist ihr versperrt. Sie versucht, auf Umwegen zu uns zu stoßen."
„Wir gehen ihr entgegen", sagte Thurlow Veled.
„Aber ich denke, wir suchen nach den Verschleppten!" protestierte jemand.
„Wir haben keinen Anhaltspunkt, wohin sie verschleppt wurden", erklärte Nidda Kafir. „Also ist es egal, in welche Richtung wir gehen. Außerdem müssen wir uns so schnell wie möglich wieder mit der Vorhut vereinigen."
„Richtig", meinte Thurlow Veled. Er trat zu einem der toten Fremden und musterte seinen Kopf. „Ich möchte wissen, warum sie auf den Schutz durch Schirmprojektoren verzichten, nur um uns mit ihren Messern ... Das ist doch krankhaft, oder?"
„Es verrät Besessenheit", sagte Nidda Kafir. „Es verrät außerdem, daß diese Wesen ihre moderne Bewaffnung noch nicht lange besitzen und noch daran gewöhnt sind, auf die primitive Art zu töten."
„Vielleicht werden sie in den Kampf geschickt, damit sie den Umgang mit modernen Waffen und den Kampf gegen modern bewaffnete Gegner lernen", warf Moynar Kull ein.
„Das wäre ja mehr als barbarisch", sagte Thurlow Veled. Er blickte Moynar Kull auffordernd an.
„Wir müssen uns an allen Abzweigungen nach rechts halten", erklärte der Robot-Ingenieur. „Ich bleibe mit der Vorhut in Verbindung und gehe am besten voran."
„Nein", erwiderte der Kommandant. „Das wäre leichtfertig. Wir schicken die Hälfte der zweiten Hundertschaft als Vorhut voraus. Die andere Hälfte folgt uns als Rückendeckung. Wie viele Roboter der Nachhut haben wir übrigens verloren?"
„Sieben", antwortete Moynar Kull. „Durch Beschuß von oben." Er deutete zur Hallendecke. „Neunzehn Roboter wurden von den Fremden nur desaktiviert und konnten von ihren >Kollegen< mühelos reaktiviert werden."
„Das beweist, daß sie mit primitiven Waffen vertraut sind, während sie sich an die Benutzung moderner Waffen erst gewöhnen müssen", meinte Nidda Kafir.
Moynar Kull sprach über Telekom mit dem Koordinierungsroboter. Wenig- später teilten sich die Roboter in Vorhut und Nachhut auf, dann setzte die Einsatzgruppe ihren Weg fort.
4.
Amtranik musterte die Bildschirme in der Kommandozentrale seines Flaggschiffs. Sie zeigten das, was von den Erkundungssonden an.optischen Eindrücken übermittelt wurde. Insgesamt dreißig solcher Sonden hatte der Hordenführer
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