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0985 - Luzifers Gesandte

0985 - Luzifers Gesandte

Titel: 0985 - Luzifers Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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streckte mich, nahm wieder eine normale Sitzhaltung ein und schaute hinaus. Das bekam Suko auch mit, und er hatte wieder etwas an mir auszusetzen.
    »Dreh dich mal um und sieh durch die Rückscheibe!«
    »Warum?«
    »Ich will wissen, ob dir etwas auffällt.«
    Manchmal kam Suko eben nur auf Umwegen zum Ziel, also tat ich ihm den Gefallen.
    Die Bebauung war nicht mehr so dicht wie in der City. Der Himmel war wolkig. Es regnete nicht, aber auch die Sonne hielt sich bedeckt.
    Insgesamt ein trüber Tag, nicht super, aber auch nicht schlecht.
    »Was meinst du denn?«
    »Siehst du den Typ auf dem Motorrad?«
    »Ja.« Jetzt, wo Suko mich besonders darauf aufmerksam gemacht hatte, schaute ich intensiver hin. Als hätte er sich mir präsentieren wollen, gab er Gas, überholte einen Transporter mit offener Ladefläche und kam so näher.
    Er fuhr jetzt hinter uns.
    Man konnte sich wirklich vor einer derartigen Gestalt fürchten. Sie war eingepackt in dunkles Leder, und der ebenfalls dunkle Helm saß so auf seinem Kopf, daß von seinem Gesicht nichts zu sehen war. Sogar das Visier ließ keinen Blick durch.
    Die Maschine wirkte ebenso gefährlich wie ihr Fahrer, von dem tatsächlich ein unheimlicher Hauch ausging. Er hatte es auch nicht eilig, denn er traf keine Anstalten, um einen Überholvorgang einzuleiten, sondern blieb auf unserer Spur.
    »Was macht ihn verdächtig?« fragte ich nach vorn.
    »Er hängt uns schon eine Weile im Nacken.«
    »Zufall? Er kann denselben Weg haben.«
    »Und warum überholt er nicht?« fragte Suko. »Bei anderen Fahrzeugen hat er es getan.«
    »Wenn du mich so fragst, ja.«
    Ich schaute noch immer nach hinten. Der Fahrer behielt das Tempo tatsächlich bei, rückte nicht einen Meter näher. Ich wollte von Suko wissen, ob er sich schon einen Plan zurechtgelegt hatte.
    »Zeit hätten wir ja noch«, meinte er. »Also ja.«
    Suko schickte mir ein kratziges Lachen entgegen. »Wir könnten ihn auf die Probe stellen.«
    Unser Fahrer hatte zugehört. »Was soll ich tun?«
    »Sie kennen sich hier aus?«
    »Und ob.«
    »Dann fahren Sie zu einer weniger belebten Stelle, wenn es möglich ist.«
    »Da gibt es einen Fußballplatz nicht weit entfernt.«
    »Wunderbar.«
    Ich sah, wie der Fahrer nickte, und ich hörte ihn auch lachen. Anscheinend machte ihm die Abwechslung Spaß, aber er gab nicht mehr Gas, sondern fuhr im selben Tempo weiter.
    Ich hatte mich wieder gedreht, um den Verfolger unter Kontrolle zu halten.
    Suko schaute in den Außenspiegel auf der Beifahrerseite, den er extra verstellt hatte. Auch er behielt den Mann im Auge.
    Normal war diese Verfolgung nicht. Sie lief einfach zu auffällig über die Bühne. Wer immer auf der Maschine saß, er wollte von uns gesehen werden. Man konnte in ihm nicht nur einen Verfolger sehen, sondern auch einen Provokateur.
    Ich mußte wieder an die schreckliche Untat denken. Eine Familie war brutal hingerichtet worden. Wir wußten nicht, auf wessen Konto die Tat ging, aber die Gestalt auf der Maschine, von deren Gesicht wir nichts sahen, war vielleicht dafür verantwortlich. Vielleicht… Es war nur ein kurzer Gedanke, der mir da durch den Kopf schoß. Es gab natürlich keinen Beweis für diese These, aber diese Vermutung ließ mich nicht los.
    Der Fahrer hatte von einem Fußballfeld gesprochen. Für mich sah die Umgebung nicht danach aus. Nach wie vor standen hier Häuser. Der Verkehr rollte über die normal breite Straße. Hin und wieder öffneten sich kleine Seitengassen, die ebenfalls bebaut waren.
    »Die nächste Straße links biege ich ein«, erklärte uns der Mann hinter dem Steuer.
    »Was ist dann?« fragte Suko.
    »Dort hört die Bebauung auf…« Er lachte und setzte den Blinker.
    Ich war gespannt, ob der Verfolger ebenfalls abbiegen würde.
    Tatsächlich. Auch er bog links ab, und ich nickte vor mich hin. Es war günstig, daß wir in ein weniger belebtes Gelände gerieten. Dort konnten wir uns mit ihm beschäftigen.
    Suko sprach mit dem Fahrer. Er redete in knappen Worten auf ihn ein, wobei er ihm den Plan erklärte. Suko handelte genau in meinem Sinne.
    Auch er wollte erst weiterfahren, wenn er wußte, was der Knabe im Schilde führte.
    Wir rollten jetzt durch eine enge Straße, schon mehr eine Gasse. Die Häuser und kleinen Geschäfte sah ich nicht, ich behielt den anderen im Auge, der mit seiner Maschine die Mitte der schmalen Straße besetzt hielt.
    Ein Monster wie von einem anderen Stern. Ein Roboter auf zwei Rädern.
    Eine Bewaffnung hatte ich bei ihm

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